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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten
Autoren: Unbekannt
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müssen."
    Er schnallte seinen Gürtel ab und ließ sich auf den Boden sinken. Greimoon folgte seinem Beispiel. Auch Amun legte sich nieder.
    Abartes starrte auf die drei anderen herab.
    „Da ich sowieso nicht schlafen kann, werde ich die Gelegenheit nutzen, mich noch einmal im Schiff umzusehen."
    „Tun Sie das!" empfahl ihm Mervan. „Aber Sie müssen pünktlich zurück sein, da wir nötigenfalls auch ohne Sie aufbrechen werden."
    Abartes kam noch vor Ablauf der vier Stunden zurück, ohne etwas gefunden zu haben.
     
    3.
     
    Als Junge hatte Greimoon sich mit der Verhaltensweise von Tieren beschäftigt und dabei an einigen Ratten eine bestimmte Eigenart festgestellt. Wenn man die Ratten aus ihrem Käfig in einen anderen, ihnen unbekannten Raum brachte, flüchteten sie in diesen Käfig zurück, sobald man sie herausnahm und auf den Boden setzte. Der Käfig war, trotz aller offensichtlichen Nachteile, eine Art Zufluchtsort.
    An diese Beobachtungen mußte Greimoon denken, als er in der offenen Schleuse stand und in den Mahlstrom hinausblickte. Die Fremdartigkeit der Umgebung war so beängstigend, daß Greimoon am liebsten im Wrack zurückgeblieben wäre. Die Gefahren, die ihm hier drohten, waren bekannt - nicht aber die Dinge außerhalb des alten Schiffes.
    „Wir versuchen, zusammenzubleiben", ordnete Mervan an. „Ich möchte nicht, daß jemand auf eigene Faust etwas unternimmt.
    Es ist denkbar, daß wir in Energiewirbel oder ähnliche unangenehme Dinge geraten. In einem solchen Fall Werden wir uns an den Händen festhalten." Seine Stimme senkte sich. „AIlein ist dort draußen jeder von uns verloren."
    „Das ist ja lächerlich!" widersprach Abartes. „Jeder von uns hat sein Einsamkeitstraining mit Erfolg absolviert!"
    „Unter simulierten Bedingungen", erinnerte Mervan.
    „Die Simulation war täuschend echt, aber wir wußten doch, daß es nur eine Simulation war."
    Er sah seine Begleiter der Reihe nach an, als wollte er sich vergewissern, daß keine weiteren Einwände mehr zu erwarten waren.
    „Ich fliege zuerst", sagte er. „Dann folgen Greimoon und Amun.
    Abartes bildet die Nachhut. Sobald wir so weit vom Wrack entfernt sind, daß wir es nicht mehr sehen können, halten wir an und machen ein paar Ortungsversuche. Diese werden sich in Abständen von je zweitausend Meilen wiederholen."
    Er ließ sich vornüber kippen und schwebte mit ausgebreiteten Armen davon. Es sah aus, als würde er vor einer riesigen Leinwand mit glitzernden Punkten hängen. Greimoon hatte plötzlich Angst, dem Mathelogiker zu folgen. Die Platte unter seinen Füßen schien der einzige feste Punkt im Weltraum zu sein. Schwindelgefühl überkam Greimoon. Er schloß die Augen und kämpfte dagegen da.
    „Was ist los?" fragte Abartes spöttisch. „Hat unser tapferer Playboy plötzlich die Hosen voll?"
    „Warten Sie ab, bis Sie an der Reihe sind", flüsterte Greimoon mit erstickter Stimme. Er öffnete die Augen. Der Mahlstrom erschien ihm wie ein aufgerissener Rachen.
    Mervan hatte angehalten und sich um die eigene Achse gedreht. Er beobachtete die drei Männer auf der Plattform.
    „Es geht schnell vorüber", sagte er. „Sie werden sich nicht anders fühlen als irgendwo im freien Weltraum."
    Greimoon flog los. Es war, als würde er in unermeßliche Tiefen stürzen. Aber das war eine Täuschung. Mervan blieb vor ihm, sein Gesicht lag im Schatten der Helmblende.
    Greimoon drehte sich langsam, das Wrack mit der offenen Schleuse geriet wieder in sein Blickfeld. Durch die Eigenstrahlung der kosmischen Materie wurde alles erhellt, so daß Greimoon Einzelheiten erkennen konnte. Er sah, daß Abartes hinter Amun trat.
    „Nun sind Sie an der Reihe!" sagte Abartes zu Amun und stieß ihn von der Plattform vor der Schleuse.
    Amun gab einen erstickten Laut von sich, dann überschlug er sich ein paar Mal und trieb auf Greimoon zu. Greimoon bekam Amuns rechtes Bein zu fassen, aber er benötigte drei Korrekturstöße seines Rückenaggregats, um Amuns unkontrollierten Flug zu stabilisieren.
    Abartes lachte rau und sprang nun seinerseits in den offenen Weltraum.
    „Sind Sie in Ordnung, Tessen?" fragte Greimoon.
    „Ja", antwortete Amun dumpf. „Warum hat er das getan?"
    „Er ist ein Spaßvogel", erwiderte Greimoon.
    Mervan schien dem Zwischenfall keine besondere Bedeutung beizumessen, denn er wandte sich um und begann zu beschleunigen. Die drei anderen folgten ihm.
    Greimoons Umgebung wechselte ihr Aussehen ständig.
    Die durcheinanderwirbelnden Gas-
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