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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten
Autoren: Unbekannt
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unintelligent halten."
    Hoffentlich hält er bald seinen Mund! dachte Mascotsch verzweifelt.
    „Besonders gefährlich sehen sie nicht aus", fuhr Taccatsch fort.
    „Wir sind viel länger und dicker."
    „Das ist bedeutungslos", bemerkte Croytsch. „Es wäre sogar gefährlich, daraus qualitative Wertschätzungen abzuleiten."
    „Was?" fragte Taccatsch ärgerlich. „Was reden Sie da?"
    „Der Imperator hat lediglich festgestellt, wie sie körperlich beschaffen sind", kam Mascotsch seinem Herrscher zu Hilfe.
    „Darüber brauchen wir uns wohl nicht zu streiten."
    „Ja", sagte Taccatsch zufrieden. „Halten Sie Ihren Mund, wenn Sie mich nicht verstehen, Croytsch."
    Der Gemaßregelte sah in keiner Weise zerknirscht aus.
    „Ich bin hier, um mir eine Meinung zu bilden", sagte er.
    Mascotsch warf ihm einen flehenden Blick zu.
    „Hast du schon überlegt, wie wir mit ihnen reden könnten?"
    wandte Taccatsch sich an den Ersten Berater. „Ich nehme an, daß sie unsere Sprache nicht verstehen."
    Mascotsch hörte Croytsch aufstöhnen. Er begann zu bedauern, daß er den klugen Alten mitgenommen hatte. Croytsch besaß keinerlei Respekt vor dem Herrscher. Offenbar war ihm die eigene Sicherheit bedeutungslos, sonst hätte er auf Bemerkungen des Imperators nicht so geringschätzig reagiert.
    Im allgemeinen war Taccatsch verträglich, aber wenn man ihn übermäßig reizte, konnte er harte Strafen verhängen.
    Mascotsch rempelte Croytsch an, um ihn zu warnen.
    „Also", sagte Taccatsch energisch, „wie wollen wir mit ihnen reden?"
    „Wir müssen uns eine Methode ausdenken", schlug Mascotsch vor.
    „Wir versuchen es zunächst einmal mit Zeichensprache."
    „Warum benutzen wir keines der Übersetzungsgeräte, die wir an Bord der stählernen Kugel gefunden haben?" erkundigte sich Croytsch.
    Mascotsch sagte: „Niemand weiß genau, ob es Übersetzungsgeräte sind, außerdem kann keiner von uns damit umgehen."
    Croytsch deutete auf die Gefangenen.
    „Aber sie müßten es doch können!"
    „Ha", sagte Mascotsch verblüfft. „Wir könnten es ja in jedem Fall versuchen."
    Er schickte einen der jungen Artmaccs hinaus, um eines der in Frage kommenden Geräte zu holen. An Bord der stählernen Kugeln gab es zahlreiche Dinge, deren Bedeutung den Artmaccs nicht klar war.
    Vor vielen Generationen, als sie im Verlauf der Katastrophe in den Mahlstrom verschlagen worden waren, hatten die führenden Techniker der Artmaccs mit der Einrichtung der stählernen Kugeln etwas anfangen können, doch das Wissen dieser Männer und Frauen war längst verlorengegangen.
    Taccatschs Stimme riß ihn aus seinen Gedanken.
    „Ich bin dagegen, den Gefangenen etwas in die Hände zu geben", sagte er. „Wir nehmen an, daß es sich bei dem in Frage kommenden Gegenstand um ein Übersetzungsgerät handelt.
    Aber wer kann eigentlich garantieren, daß es keine Waffe ist?"
    „Das sagt mir mein technischer Verstand", erwiderte Croytsch.
    „Darauf gebe ich nichts", meinte Taccatsch. „Sie sind nicht einmal sicher, ob das fragliche Gerät die Erwartungen, die wir haben, erfüllt. Deshalb können Sie auch nicht wissen, ob es vielleicht nicht doch als Waffe Verwendung finden kann."
    Croytsch warf Mascotsch einen hilfesuchenden Blick zu, aber Mascotsch sah weg.
    Daraufhin sagte Croytsch: „Ich kenne das Gerät genau. Es kann sich dabei unmöglich um eine Waffe handeln."
    „Was hältst du davon, Mascotsch?" wollte der Imperator wissen.
    „Wenn Croytsch davon überzeugt ist, daß es keine Waffe sein kann, habe ich keine Bedenken", antwortete der Erste Berater.
    Die Situation wurde immer peinlicher, es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Croytsch die Geduld verlieren und Willpuhr so beleidigen würde, daß dieser keine andere Wahl mehr haben würde, als Croytsch zu bestrafen.
    Zu seiner Erleichterung kam in diesem Augenblick der junge Artmacc mit dem umstrittenen Gerät zurück.
    Er händigte es Mascotsch aus.
    „Untersuche es noch einmal!" befahl Taccatsch seinem Berater.
    „Ich verlasse mich nur auf deine Aussage."
    Mascotsch drehte den Gegenstand in den Händen. Er wußte nichts damit anzufangen. Das Ding konnte ein Übersetzungsgerät sein und eine Waffe.
    „Los!" sagte Croytsch. „Nur nicht so schüchtern, Mascotsch."
    Mascotsch atmete schwer, dann warf er den Gefangenen das Gerät zu.
    „Ich bin sicher, daß es in Ordnung ist", sagte er. „Wir müssen wahrscheinlich noch warten, bis sie in der Lage sind, das Gerät zu ergreifen."
     
    *
     
    Stackon Mervan
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