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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten
Autoren: Unbekannt
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geben.
    „Was ist?" fragte Katscha. „Hast du keine Lust, mich zu lieben?"
    „Die Liebe des Herrschers ist nichts Selbstverständliches", verwies er sie beleidigt. „Man muß sie immer wieder neu erwerben."
    Sie sah ihn an und dachte, was er doch für ein fetter, einfältiger Narr war. Aber immerhin, er war der unumschränkte Herrscher, wenn man ein kluges Mädchen war, mußte man ihn einfach lieben.
     
    *
     
    Der Artmacc, der an Bord des Zentralschiffs so sehnsüchtig erwartet wurde, stand in diesem Augenblick im Observatorium eines anderen Schiffes und blickte nachdenklich auf die vier Zweibeiner hinab, die vor ihm am Boden lagen.
    Der fünfte Fremde, ein seltsames Wesen mit stark ausgebildeten Beinen lag ein bißchen weiter abseits und war ebenfalls paralysiert.
    Mascotsch wunderte sich, daß der Angriff so einwandfrei geklappt hatte. Die ganze Zeit hatte er befürchtet, daß die Zweibeiner intelligent genug sein würden, seinen Plan zu durchschauen und zu vereiteln. Zumindest hatte er nach den bisherigen Vorfällen nicht mit einem so leichten Sieg gerechnet.
    Er konnte sich nicht vorstellen, daß die Unbekannten resigniert hatten.
    Mascotsch überlegte, ob vielleicht alles nur ein Bluff sein konnte.
    „Warum tragen wir sie nicht weg?" erkundigte sich Tyvratsch.
    „Wir werden sie erst untersuchen, ihnen die gesamte Ausrüstung abnehmen und dann an Bord unseres Schiffes bringen", ordnete Mascotsch an. „Werft alles, was sie an ihrem Gürtel tragen in einen Beutel. Wir werden es später im Zentralschiff untersuchen lassen."
    Einer der Artmaccs deutete auf das fünfte Wesen.
    „Es trägt keinen Schutzanzug", stellte er fest. „Es wird sterben, wenn wir es mitnehmen."
    „Ich glaube nicht, daß es zu den Zweibeinern gehört", sagte Mascotsch. „Es besitzt auch keine Waffe, so daß es sicher nicht schlimm ist, wenn wir es hier zurücklassen."
    Er hielt diese Entscheidung für richtig. Ohne Schutzanzug konnten sie dieses Wesen nicht transportieren, und tot war es nichts wert. Ein Toter konnte keine Informationen weitergeben.
    Mascotsch gestand sich ein, daß er diesen Gnadenakt aus Berechnung beging. Wenn später einmal noch mehr Fremde auftauchen sollten, würden sie mit Wohlwollen registrieren, daß einer ihrer Verbündeten geschont worden war.
    Mascotsch hielt eine derartige Rückversicherung durchaus für angebracht.
    Nachdem man den vier Fremden die gesamte Ausrüstung abgenommen hatte, ließ Mascotsch ihre Schutzanzüge überprüfen. Er wollte feststellen, ob der Transport der Zweibeiner zum Zentralschiff überhaupt möglich war.
    „Ihre Anzüge sind intakt! Sie könnten damit ohne Schwierigkeiten eine Zeitlang im Weltraum überleben", sagte Grgatsch.
    Mascotsch wußte, daß er dieser Aussage nur bedingt glauben konnte, denn Grgatsch besaß nicht das technische Verständnis wie beispielsweise Gortsch.
    Wenn er die Gefangenen jedoch in das Zentralschiff bringen wollte, mußte er ein Risiko eingehen. Er hoffte, daß sie es überleben würden.
    „Tragt sie hinaus!" befahl er seinen Begleitern.
    Der Transport erwies sich als unproblematisch, denn die Zweibeiner waren trotz ihrer Schutzanzüge nicht besonders schwer. Als die Gefangenen im Schiff der Artmaccs lagen, atmete Mascotsch auf. Es schien alles glatt zu gehen.
    Auch der Flug zum Zentralschiff verließ ohne Zwischenfälle.
    Mascotsch befahl, die Gelähmten zunächst einmal in einem Lagerraum einzusperren, er würde inzwischen Taccatsch benachrichtigen und ihm auch ein paar Empfehlungen über den Umgang mit den Gefangenen geben. Auf keinen Fall durfte Mascotsch zulassen, daß Taccatsch die Zweibeiner aus einem Gefühl der Überheblichkeit heraus töten ließ. Damit mußten sie zumindest warten, bis sie sicher sein konnten, daß nicht noch mehr Fremde auftauchten.
    Im Hauptkorridor stieß er auf Kreijatsch.
    „Er erwartet dich bereits voller Ungeduld", sagte Kreijatsch. „Du sollst sofort zu ihm kommen. Ein paar Jungs haben in einer der stählernen Kugeln die Roboter aktiviert und wissen nun nicht, wie sie sie unter Kontrolle bringen können."
    Mascotsch zog die Hautfalten über der Stirn zusammen, daß sich die dünnen weißen Härchen krümmten. Er hätte sich denken können, daß während seiner Abwesenheit etwas passieren würde.
    „Soll ich dich begleiten?" erkundigte sich Kreijatsch.
    „Nein", lehnte Mascotsch ab. „Es ist vielleicht besser, wenn ich zuerst einmal allein mit ihm rede."
    „Ich habe gehört, daß du vier Gefangene gemacht
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