Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hast."
    „Ja", sagte Mascotsch geistesabwesend.
    „Das ist ein großer Erfolg."
    Mascotsch bedankte sich für das Lob und ging weiter. Vor dem Sitz des Herrschers ließ er sich von ein paar Dienern aus dem Schutzanzug helfen. Er hätte jetzt eine Gasdusche brauchen können. Die ganze Zeit über war er sich seiner Müdigkeit überhaupt nicht bewußt geworden. Er blieb stehen und streckte sich.
    „Laßt mich allein!" befahl er den Dienern.
    Sie waren daran gewöhnt, daß er ohne Anmeldung zu Taccatsch ging.
    Mascotsch durchquerte ein paar Räume und fand Willpuhr Amph Taccatsch schlafend auf der prächtigen Decke. Katscha war nicht in der Nähe.
    Mascotsch ging zur Tür zurück und schmetterte sie zu. Der Knall ließ den Herrscher aufschrecken.
    „Was soll dieser Lärm?" beklagte er sich. „Hast du nicht gesehen, daß ich völlig erschöpft bin? Während deiner Abwesenheit ist viel passiert. Du mußt dich sofort darum kümmern, vor allem aber um die aktivierten Roboter. Außerdem gibt es einige Urteile, die ..."
    „Ich habe die vier Fremden gefangengenommen und an Bord gebracht", unterbrach Mascotsch den Redeschwall. Taccatsch sah ihn betroffen an.
    „Das ist nicht wahr!"
    „Doch", bestätigte Mascotsch amüsiert. „Sie befinden sich im Lagerraum der Hauptschleuse. Da können sie eine Zeitlang bleiben, bis wir ein anderes Gefängnis für sie gefunden haben."
    Taccatsch richtete den Oberkörper auf. Er schien jetzt erst vollkommen wach zu werden.
    „Du hast die lebend hierher gebracht?"
    „Natürlich!"
    „Ich wünsche, daß sie sofort getötet werden!" rief Taccatsch schrill. „Bist du dir nicht im klaren darüber, welcher Gefahr du mich ausgesetzt hast? Wir wissen nicht, wozu sie fähig sind. Ich werde mich erst wieder beruhigen, wenn sie alle vier tot sind."
    „Ich dachte, du wolltest mit ihnen reden."
    „Mit ihnen reden?" wiederholte Taccatsch ungläubig. „Worüber sollte ich mit ihnen reden und zu welchem Zweck? Es sind räuberische Barbaren, die in das Imperium eingedrungen sind.
    Dafür sollen sie mit dem Tod bestraft werden!"
    Schrecklich! dachte Mascotsch verächtlich.
    Laut sagte er: „Ich habe daran gedacht, daß es nur eine Vorhut sein könnte. Vielleicht kommen in absehbarer Zeit Tausende von ihnen nach, um nach dem Verbleib dieser Vorhut zu forschen.
    Wie würden sie wohl reagieren, wenn sie in Erfahrung bringen müßten, daß wir ihre vier Artgenossen getötet haben?"
    Der Imperator stieß eine Verwünschung aus und ließ sich schwer auf die Decke zurückfallen. Er wußte keine Antwort auf die Frage seines Ersten Beraters.
    „Wenn wir sie töten", sagte Mascotsch eindringlich, „setzen wir uns selbst einer großen Gefahr aus. Zunächst einmal sollten wir sie verhören, um herauszufinden, warum sie hierher gekommen sind. Sobald wir die Wahrheit wissen, können wir sie noch immer umbringen."
    „Du bist schlau", gab Taccatsch widerwillig zu. „Aber wie wollen wir die Wahrheit herausfinden? Es ist doch möglich, daß sie uns anlügen, wenn wir sie fragen."
    „Wir werden sie zwingen, die Wahrheit zu sagen."
    „Willst du sie foltern?"
    „Wenn es sein muß!"
    Taccatsch überlegte angestrengt und fragte: „Welche Methoden willst du dabei anwenden? Es ist doch überhaupt nicht sicher, ob ihnen die Behandlungen, die wir bei Artmaccs anzuwenden pflegen, etwas ausmachen."
    „Das ist richtig, aber mir wird schon irgend etwas einfallen", versprach Mascotsch.
    Er war müde und gereizt, so daß ihm das Gespräch mit Willpuhr auf die Nerven ging.
    „Du mußt sie ansehen", sagte er matt. „Die Artmaccs erwarten, daß ihr Herrscher sich um solche Dinge kümmert."
    „Und die Roboter, was ist mit ihnen?"
    „Ich werde die Sache in Ordnung bringen."
    Erst jetzt war Taccatsch zufrieden.
     
    *
     
    Die Lähmung hatte so weit nachgelassen, daß Stackon Mervan seine Lippen bewegen konnte. Er machte die ersten Sprechversuche. Bis sein Körper wieder voll aktiv sein konnte, würde noch einige Zeit verstreichen. Zu seiner Überraschung hatte man sie an Bord eines anderen lemurischen Großkampfschiffs gebracht. Als Transporter hatte ein fremdartiges Schiff gedient, offenbar ein Raumschiff der Raupenwesen. Es war nicht einfach, ein fremdes Schiff, das man zum erstenmal sah, richtig einzuschätzen, aber Mervan hatte den Eindruck gewonnen, daß dieser Transporter sich in einem schlechten technischen Zustand befand. Dafür sprach auch, daß die Raupen während des gesamten Fluges ihre Anzüge nicht abgelegt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher