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0684 - Die dunkle Jagd

0684 - Die dunkle Jagd

Titel: 0684 - Die dunkle Jagd
Autoren: Werner Kurt Giesa
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allerdings nichts entdecken, was ihn sofort wieder zurückbringen konnte; also sagte ihm sein Verstand, dass er sich zunächst um wichtigere Dinge kümmern musste. Beispielsweise ums Überleben…
    Wer und warum, das waren die entscheidenden Fragen.
    Dass Stygia ihre Finger im Spiel hatte, konnte er ausschließen. Die Fürstin der Finsternis bediente sich anderer Mittel, wenn sie etwas von ihm wollte. Sie gedachte immer noch, ihn als ihren Diener zu missbrauchen und schien nicht begreifen zu wollen, daß er längst eine Entwicklung genommen hatte, die ihn selbst über kurz oder lang zum Dämon machte.
    Er hatte das nie gewollt, aber er konnte nichts dagegen tun. Vermutlich hing es mit den Schatten zusammen, die ihm Lucifuge Rofocale einst angehext hatte. Calderone war zwar sicher gewesen, dass er sich dieser Schatten und damit der Kontrolle durch den Höllenfürsten entzogen hatte, aber scheinbar war doch noch etwas in ihm zurückgeblieben, das er nicht mehr loswurde.
    Wenigstens existierte Lucifuge Rofocale nicht mehr. So konnte der Dämon keine Kontrolle mehr über Calderone ausüben. Und Astardis, der neue Höllenfürst, hatte auf Lucifuge Rofocales Magie keinen Zugriff.
    So war Calderone einigermaßen sicher.
    Hatte er zumindest bis jetzt geglaubt. Aber offenbar gab es doch jemanden, der Macht über ihn besaß.
    Wer mochte es sein?
    »Ich find’s heraus, Freundchen, und dann geht’s dir verdammt schlecht«, murmelte Calderone in bitterer Wut. »Und wenn du LUZIFER persönlich sein solltest…«
    Er überlegte, wie er seine allmählich erwachenden dämonischen Fähigkeiten benutzen konnte, um herauszufinden, wo er sich aufhielt und wer sein Feind war, der ihn in diese Falle gezwungen hatte.
    Aber noch er besaß nur wenig eigene Erfahrung mit Magie.
    Vielleicht lag es daran, dass er sich zu lange dagegen gesträubt hatte, zum Dämon zu mutieren. Hätte er von Anfang an positiv darauf reagiert, könnte er jetzt vielleicht schon mehr mit seinen Fähigkeiten beginnen. So aber musste er sie erst noch ausloten und herausfinden, wozu er überhaupt in der Lage war.
    Aber selbst jetzt, wo ihm längst klar war, dass die Verwandlung sich nicht mehr verhindern ließ, sträubte er sich innerlich immer noch dagegen. Das erschwerte ihm seine Aufgabe beträchtlich.
    ***
    Robin hatte Zamorra mit einem Streifenwagen vom Park abholen lassen, in welchem er nach dem Regenbogenblumen-Transport angekommen war. Jetzt betrat der Parapsychologe die Boutique und ließ sich detaillierter darüber informieren, was hier geschehen war.
    »Und wo ist nun dieser Schatten?«, wollte er wissen und musste dabei unwillkürlich an den Meegh Ghaagch denken, nur hatte der schon vor langer Zeit die Erde in Richtung Silbermond verlassen, und Zamorra hatte dann nie wieder etwas von ihm gehört. Wahrscheinlich war der Letzte seiner Art längst tot, trotz Zamorras damaliger Bemühungen, ihn zu retten und am Leben zu erhalten.
    Meeghs hatten sich immer als Schatten gezeigt - als dreidimensionale, aufrecht gehende Schatten, die selbst in der Lage waren, Schatten zu werfen…
    Aber nach allem, was hier erzählt wurde, gab es keinen aufrecht gehenden Schatten. Nur einen über den Boden gleitenden, der aber von keinem Menschen geworfen wurde.
    Von einem Unsichtbaren vielleicht?
    Zamorra wusste, dass diese Kreaturen hin und wieder die Erde besuchten. Sie benutzten dazu die Regenbogenblumen. Zamorra war bemüht, die Blumen entsprechend magisch abzuschirmen, damit die Unsichtbaren die Erde nicht erreichen konnten. Aber da es an Tausenden von Orten, die ihm nicht bekannt waren, noch weitere Blumen geben mochte, konnte diese Abschirmung natürlich nur Stückwerk sein.
    In diesem Moment wünschte er sich, dass Fooly tatsächlich hier wäre. Der konnte die Unsichtbaren spüren und auch sehen. »Insektenäugige« nannte er diese spindeldürren, grauhäutigen Kreaturen mit ihren großen Facettenaugen.
    Aber eine Frage hatte er bis heute noch nicht endgültig klären können -warfen die Unsichtbaren tatsächlich Schatten?
    Manchmal hatte er bei den Begegnungen Schatten zu sehen geglaubt, dann wieder nicht. Er war nicht sicher.
    Aber jetzt konnte er so oder so nichts feststellen - denn der Schatten war fort.
    Und niemand hatte mitbekommen, wann er wohin verschwunden war!
    Kein Mensch hatte darauf geachtet!
    Robin nahm Zamorra beiseite.
    »Du hast doch die Möglichkeit, mit deinem Amulett in die Vergangenheit zu schauen«, raunte der Chefinspektor. »Versuch doch
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