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0683 - Das Mädchen von Lemuria

Titel: 0683 - Das Mädchen von Lemuria
Autoren: Unbekannt
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Startvorbereitungen beizuwohnen.
    Die sechzig Meter durchmessende Korvette stand auf den Auflagetellern ihrer Landestützen auf dem glatten Boden des Hangars. Roboter mit gelben, roten und blauen Symbolen auf Brust und Rücken wimmelten geschäftig wie Ameisen um das Schiff herum. Die letzten acht Männer der Besatzung gingen soeben an Bord.
    Lordadmiral Atlan sah noch eine Weile den Robotern zu, dann betrat er die Mittelstützenschleuse, deren Schotte beide geöffnet waren.
    Der Antigravlift trug ihn in die Kornmandozentrale des Beiboots hinauf. Hier saßen die Zentraleoffiziere bereits auf ihren Plätzen und führten ihre Knopfdruck-Überprüfungen durch.
    Major Brester Tenhaven saß vor dem Hauptkommandoschaltpult und hob grüßend die Hand, als er Atlan erkannte.
    „Alles klar, Lordadmiral!" sagte er, ohne Atlans Frage abzuwarten. „Ich habe eine Druckkabine für die Unterbringung der beiden Maahks herrichten lassen. Natürlich werden sie es nicht so komfortabel haben wie auf der IMPERATOR."
    „Paralysierte können auf Komfort verzichten, Major", erklärte der Arkonide. „Mir tun die beiden armen Teufel leid, auch wenn sie wußten, worauf sie sich einließen."
    „Mir auch, Sir", meinte Tenhaven trocken.
    Atlan überhörte keineswegs die Mißbilligung, die aus Major Tenhavens Worten herausklang, doch er ignorierte sie, weil er davon überzeugt war, richtig entschieden zu haben. Dabei hätte er keine beweisbaren Argumente vorbringen können, warum er die beiden Maahks nicht auf der IMPERATOR lassen wollte. Er wußte nur, daß er sein Flaggschiff auf keinen Fall gefährden lassen durfte, denn es stellte die einzige Möglichkeit zur Rückkehr in die Milchstraße dar.
    Er nahm in einem freien Reservesessel Platz und verfolgte das fernmeßtechnische Durchchecken aller Systeme mit der routinierten und alles erfassenden Aufmerksamkeit des erfahrenen Kosmonauten, der schon unzählige Male den Startvorbereitungen eines Raumschiffs beigewohnt hatte und genau wußte, worauf es ankam.
    Eine halbe Stunde später meldete ihm der Mediziner über Interkom, daß die Maahkschen Wissenschaftief in der Druckkabine der KIZZOG untergebracht waren, und eine weitere halbe Stunde später waren die Startvorbereitungen abgeschlossen.
    Es fehlten noch rund neun Minuten an 21.30.00 Uhr Standardzeit.
    In diesen neun Minuten trat eine beinahe unheimliche Stille an Bord ein. Jedes Besatzungsmitglied wartete auf den Start. Bis dahin gab es nichts zu tun, und die unterschiedlichsten Gefühle breiteten sich aus. Hier und da klang eine witzige Bemerkung auf, fand aber wenig Resonanz. Niemand wußte genau, was sie auf Peschnath erwartete und ob sie alle lebend zur IMPERATOR zurückkehren würden. Das schuf eine Stimmung leicht beklommener Anspannung, in der kein Platz für Oberflächlichkeiten war.
    Selbst Atlan, der x-mal auf Erkundungsfahrten zu unbekannten Welten gestartet war, wurde von dieser Stimmung ergriffen. Er ertappte sich zweimal dabei, daß seine Augen tränten.
    Als es dann endlich soweit war, brach der Bann. Erste Scherzworte klangen auf, während die KIZZOG von Kraftfeldern durch das geöffnete Hangartor geschleudert und in den Weltraum katapultiert wurde.
    Die Korvette passierte die Struckturschleuse, die vorübergehend im normalenergetischen Schutzschirm der IMPERATOR geschaltet worden war, eine Art künstlicher Magnetsphäre, die lediglich den Zweck erfüllte, die starken Sonnenwinde der Transmittersonnen, deren Protonenschauer sonst ungehindert auf die Schiffshülle geprasselt wären, fernzuhalten.
    Aus dem gleichen Grund aktivierte Tenhaven auch den Magnetschirm der Korvette, nachdem sie die schützende Magnetosphäre der IMPERATOR verlassen hatte.
    Danach nahm die KIZZOG Kurs auf den Planeten Peschnath ...
    Wenn Peschnath als zweiter Planet des Gercksvira-Systems bezeichnet wurde, so hatte das nichts mit seiner Umlaufbahn im Verhältnis zur Umlaufbahn des Planeten Tockton zu tun.
    In Wirklichkeit konnte man beide Planeten als die ersten und einzigen Planeten ihrer Sonnen bezeichnen, denn während Tockton den Eckstern Nummer drei umlief, kreiste Peschnath um den Eckstern Nummer fünf.
    Da beide Planeten in ihrer Rotation nicht durch Monde gebremst wurden - so wie beispielswiese die Erdrotation durch den Mond gebremst wird -, rotierten sie relativ schnell.
    Peschnath drehte sich beispielsweise in nur 13,87 Stunden Standardzeit um seine eigene Achse. Sein Durchmesser betrug nur 6.782 Kilometer, die Schwerkraft 0,69
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