Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0683 - Das Mädchen von Lemuria

Titel: 0683 - Das Mädchen von Lemuria
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schutzschirmprojektoren sind restlos ausgefallen, und mindestens acht Mann haben den Absturz nicht überlebt", erklärte Ortokur. „Und wir sind von starken Bodenkampfeinheiten umstellt."
    Er trat beiseite, so daß Atlan die Bildschirme der Panoramagalerie sehen konnte, die wie durch ein Wunder noch funktionierten und die Umgebung der KIZZOG zeigten.
    Und er sah, daß mindestens dreihundert schwerbewaffnete Flugpanzer rings um die KIZZOG aufgefahren waren. Die Abstrahlrohre ihrer Energiegeschütze hatten sich drohend auf das Beiboot gerichtet.
    Dieser Anblick entlockte ihm eine Verwünschung. Er erhob sich und ging die paar Schritte bis zum Sessel des Kommandanten.
    Brester Tenhaven hatte gerade eine Injektion von einem Medoroboter bekommen und erhielt einen Plasmaverband über die rechte Hand, deren Haut einen tiefen Riß besaß. Sonst schien der Major jedoch unverletzt zu sein.
    Tenhaven lächelte matt, als er den Arkoniden erblickte.
    „Man hat uns übel mitgespielt, fürchte ich", meinte er.
    „So ist es", gab Atlan zurück. „Vielen Dank, daß Sie die Korvette trotz der Triebwerksschäden noch notlanden konnten."
    „Es war eine zu harte Notlandung", erwiderte Tenhaven. „Zu hart für einige Männer."
    „Sir!" rief Neryman Tulocky aus der Richtung, in der die Funkzentrale lag. „Die verrückte Lady ist wieder auf dem Bildschirm."
    Atlan eilte zu dem Oxtorner, da die Anschlüsse in der Kommandozentrale nicht mehr funktionierten.
    Tatsächlich blickte ihm das Bild der ebenso schönen wie kompromißlosen Frau vom Bildschirm entgegen, aber da dieser Bildschirm erheblich größer war als der, auf dem Atlan das Bild der Frau zuletzt empfangen hatte, zeigte er erheblich mehr von ihr.
    Der Arkonide hielt unwillkürlich den Atem an, und das nicht wegen des tiefgeschnittenen Dekollete's, sondern wegen des metallisch schimmernden kleinen Gegenstandes, der an einer dünnen Halskette hing.
    Ein lemurischer Zellaktivator! durchfuhr es ihn.
    Die Erkenntnis versetzte ihm einen Schock, denn bisher hatte es als sicher gegolten, daß nur die Meister der Insel solche Zellaktivatoren besessen hatten, und von den Meistern der Insel lebte keiner mehr.
    Du hast bestehende Tatsachen zu .akzeptieren, sonst nichts! forderte der Logiksektor seines Extrahirns. Der Zellaktivator könnte übrigens erklären, daß diese Frau noch lebt. Sie muß uralt sein.
    Bevor Atlan etwas sagen konnte, erklärte die Frau: „Ich fordere Sie zur Kapitulation auf, Fremdling! Entscheiden Sie sich schnell, oder ich lasse erneut das Feuer eröffnen!"
    Die Erfahrung hatte den Arkoniden gelehrt, daß diese Frau nicht lange fackelte, wenn es darum ging, ihre Forderungen durchzusetzen.
    „Wir kapitulieren", sagte er. Und dann fügte er, von seiner Wißbegierde getrieben, hinzu: „Mein Name ist Atlan. Darf ich erfahren, mit wem ich es zu tun habe?"
    „Ich bin das Gespenst von Peschnath", antwortete die Frau, ohne eine Miene zu verziehen.
    Atlan schluckte. Er hielt den Anblick der Frau für alles andere als gespenstisch. Ganz im Gegenteil, trotz ihres kompromißlosen Verhaltens und des Schadens, den sie dem Schiff und einem Teil seiner Besatzung zugefügt hatte,verspürte er ein Begehren, das wuchs, je länger er sie anschaute.
    „Von Gespenstern habe ich eine völlig andere Vorstellung, Madam", erwiderte er. „Haben Sie nicht noch einen anderen Namen, einen, der besser zu einer so hübschen Frau wie Ihnen paßt?"
    Die Frau warf Atlan einen langen Blick unter gesenkten Lidern zu, dann fuhr ihre rosa Zungenspitze über die leicht geöffneten Lippen.
    „Ich heiße Ermigoa", antwortete sie.
    „Das klingt schon besser", meinte der Lordadmiral mit einem Lächeln. „Was soll nun mit uns werden, Ermigoa? Ich bin mit friedlichen Absichten nach Pesehnath gekommen. Dennoch starben mindestens acht meiner Leute. Unnötigerweise, wie ich behaupten kann."
    „Es waren Sterbliche, und bei der ohnehin kurzen Lebensspanne von Sterblichen ist es unerheblich, ob der Eintritt des Todes durch FremdeinWirkung etwas vorverlegt wird", entgegnete Ermigoa ungerührt.
    Lordadmiral Atlan begriff, daß diese Frau infolge ihrer Unsterblichkeit eine ganz andere Einstellung zum Tode von Sterblichen gewonnen hatte. Sie mußte so alt sein, daß für sie eine Lebensspanne von hundert oder auch hundertfünfzig Jahren nicht mehr war als für einen Menschen die Lebensspanne einer Eintagsfliege, Der Arkonide beschloß, seinen größten Trumpf auszuspielen, über den er hier auf Peschnath
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher