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0683 - Das Mädchen von Lemuria

Titel: 0683 - Das Mädchen von Lemuria
Autoren: Unbekannt
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verfügte. Er öffnete den Magnetsaum seines Raumanzugs, streifte das darunter befindliche Trikot hoch und entblößte damit seinen Zellaktivator.
    „Ich hätte ebenfalls umkommen können - und ich bin unsterblich wie Sie, Ermigoa!" sagte er vorwurfsvoll.
    Die Augen der Frau weiteten sich.
    „Das ... das ist ein Zellaktivator!" stammelte sie. „Er sieht etwas anders aus als meiner, aber es handelt sich zweifellos um ein ähnliches Gerät. Woher haben Sie das, Atlan?"
    Atlan lächelte undurchsichtig.
    „Von einem guten Freund", antwortete er. „Ermigoa, meinen Sie nicht auch, daß Zellaktivatorträger soviel Gemeinsames haben, daß sie zusammenhalten sollten, anstatt einander zu bekämpfen?"
    „Wahrscheinlich", sagte Ermigoa zögernd. „Atlan, verlassen Sie Ihr Schiff. Ich werde Sie empfangen, um über die Kapitulationsbedingungen zu verhandeln. Glauben Sie aber nicht, daß ich sonst auch so zugänglich bin. Sie sind die erste Ausnahme, weil Sie einen Zellaktivator tragen."
    „Ich danke Ihnen und werde kommen", erwiderte Atlan.
    „Aber unbewaffnet!" befahl Ermigoa mit jäh erwachendem Argwohn. „Ich werde das kontrollieren."
    „Wie Sie wünschen", antwortete der Arkonide. „Ich komme."
    Er schaltete das Gerät ab. Als er sich umdrehte, sah er die beiden Oxtorner, die ihn nachdenklich musterten.
    „Ein kluger Schachzug, der durchaus logisch durchdacht war", bemerkte Powlor Ortokur.
    „Vielen Dank!" sagte Atlan sarkastisch.
    Neryman Tulocky lächelte.
    „Powlor meint es nicht so, Lordadmiral", erklärte er. „Aber ich möchte nicht unterlassen, Sie vor der Dame Ermigoa zu warnen.
    Sie ist mißtrauisch, und mißtrauische Frauen sind immer gefährlich. Wollen Sie einen Vorschlag hören?"
    „Ich bitte darum", sagte Atlan.
    Tulocky lächelte stärker.
    „Setzen Sie eine geballte Ladung Ihres Charmes ein, Lordadmiral", sagte er ernsthaft. „Diese Frau hat sicher lange die Gesellschaft eines kultivierten und anziehenden Mannes entbehrt. Wenn es Ihnen gelingt, ihre Gefühle für Sie zu mobilisieren, dürfte Ihnen und uns geholfen sein."
    „Gefühle!" sagte Ortokur verächtlich. „Seit wann werden Konflikte durch die Animierung zur vermehrten Ausschüttung von Geschlechtshormonen gelöst?"
    „Seit es Männer und Frauen gibt, Sie Schlaumeier!" erwiderte Lordadmiral Atlan. „Spezialist Tulocky, ich werde versuchen, Ihren Vorschlag zu befolgen. Drücken Sie mir die Daumen."
    Er legte seine Waffen ab, behielt jedoch den Raumschutzanzug an. Als er zum obersten Schott ging, um das Schiff zu verlassen, hörte er, wie Powlor Ortokur grollend sagte: „Wenn du tatsächlich deine Daumen drückst, wie der verrückte Arkonide gebeten hat, sind wir geschiedene Leute, Tungh."
    „Das wäre eine Entscheidung, die nicht auf logischen Überlegungen, sondern auf einer emotionellen Aufwallung basierte", entgegnete Neryman Tulocky.
    Gegen seinen Willen mußte Atlan lachen. Er hörte jedoch abrupt auf, als Roboter den ersten Toten an ihm vorbeitrugen.
    Niedergeschlagen ging er zur Nottreppe des Antigravschachts und stieg auf ihr hinab.
    Captain Jerome Tecopah flog das nächste Wrack an, das von den Ortungstastern der IMPERATOR ermittelt worden war und das die Bordpositronik aufgrund ihrer Datenanalyse für vielversprechend gehalten hatte.
    Es handelte sich um ein kugelförmiges Raumschiff, dessen Pole ähnlich stark abgeplattet waren wie die von akonischen Raumschiffen. Das wunderte weder den Captain noch seine Gefährten, denn sie alle wußten, daß die Akonen ebenso von den Lemurern abstammten wie die Terraner und Arkoniden und Tefroder und daß sie beim Aufbau ihrer neuen Zivilisation viel von der alten lemurischen Technik einfach übernommen hatten.
    Der Durchmesser des Schiffswracks betrug 1100 Meter, und äußerlich waren keine Beschädigungen zu erkennen, abgesehen von einer blau-schwarz glänzenden Verfärbung der Außenhülle.
    „Sieht ganz so aus, als wäre das das richtige Spielzeug für unsere Transmitterkoryphäen", bemerkte Leutnant Gray Noonka, der die Ortungskontrollen bediente.
    „Manchmal trügt der Schein", erwiderte Tecopah und legte die Space-Jet mit dem Namen der altägyptischen Himmelsgöttin auf die Backbordseite. Danach nickte er Leutnant Kjuan von Sartos auffordernd zu.
    Sartos schaltete das Funkgerät ein und sagte: „ISIS an IMPERATOR! Bitte melden!"
    „IMPERATOR an ISIS!" kam die Antwort. „Wir hören euch gut."
    „Wir gehen jetzt auf Angleichungskurs", erklärte der Akone.
    „Keine
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