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0682 - Trink das Schlangenblut

0682 - Trink das Schlangenblut

Titel: 0682 - Trink das Schlangenblut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Beziehung fähig war. Ich liebe Carlotta ebenfalls sehr, und… wenn sie geht, dann ist es vielleicht schlimmer als damals mit Eva. Denn bei Eva weiß ich, dass sie tot ist. Sie hat mich nicht verlassen, weil ich etwas falsch gemacht habe, sondern weil ein Dämon sie umgebracht hat…« [3]
    Zamorra schwieg. Was sollte er dazu sagen? Der Vorfall lag lange zurück. Damals hatten sie sich noch nicht gekannt.
    »Ich denke, ich werde irgendwann herausfinden, warum sie plötzlich so anders ist«, schloss Ted nach einer Weile. »Da kommt sie übrigens zurück. Bin mal gespannt, was die beiden anderen Ladies erreichen. Und - ich glaube, vorhin, als wir über Tendyke-Seneca sprachen, hast du noch nicht alles gesagt.«
    Zamorra nickte. »Da gibt es noch ein anderes Problem. Aber es hat nicht direkt mit Rob Tendyke zu tun, sondern eher mit seiner Firma. Da blicke ich allerdings selbst nicht ganz durch. Du erinnerst dich an Rhet Riker?«
    »Sein Geschäftsführer - sein Ex-Geschäftsführer«, verbesserte Ted sich. »Er hat ihn doch damals gefeuert, weil Riker offenbar die Sache mit der Computerkontrolle über die Raumschiffe der Ewigen vermurkst hat.«
    »Richtig. Aber entweder hat es da bei der schriftlichen Begründung irgendeinen blöden Formfehler gegeben, oder es hängt damit zusammen, dass bei der Zeitkorrektur die falschen Zeitlinien nicht sauber gelöscht wurden. Wie auch immer, Riker hat sein Büro in El Paso wieder bezogen und geht juristisch gegen die Kündigung vor.«
    »Das«, vermerkte Ted locker, »dürfte aber nicht das eigentliche Problem sein, oder?«
    Zamorra nickte. »Das eigentliche Problem hat Rob sich selbst geschaffen mit seinem Versuch, die Identität zu wechseln. Riker will Rob nun auf seinen Geisteszustand hin prüfen lassen. Er will, dass ihm die Kontrolle über die Firma entzogen wird, weil er…« Zamorra machte eine altbekannte Handbewegung, die auf verminderte Zurechnungsfähigkeit hinwies.
    Ted Ewigk nickte bedächtig, während Carlotta sich auf seinem Schoß niederließ und sich liebevoll an ihn schmiegte.
    »Dürfte ein interessanter Fall werden«, sagte er. »Vielleicht sollte ich mich mal dafür interessieren. Ob's Stoff für eine Reportage gibt, weiß ich noch nicht. Aber es könnte sein, dass Tendyke sich damit selbst eine Fallgrube gebuddelt hat. Ich verstehe den Mann nicht. So dumm kann er doch eigentlich gar nicht sein.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Sieht so aus, als gäbe es gleich mehrere Menschen auf diesem Planeten, die sich anders als früher verhalten…«
    »Was soll das heißen?«, hakte Carlotta misstrauisch nach.
    Ted streichelte sie und küsste ihre Wange. »Vermutlich genau das, was du gern missverstehen möchtest.«
    »Du bist ein Ekelpaket, Teodore Eternale«, stellte sie fest.
    Er grinste. »Ich weiß. Und das völlig zu recht. Aber da ich dir einen solchen Ekel nicht zumuten kann, werde ich demnächst für ein paar Tage in Amerika unterwegs sein.«
    »Schon wieder Dämonen jagen?«, stieß sie hervor. »Ted…«
    Zamorra hob die Brauen.
    »Keine Dämonen, sondern Schlagzeilen«, sagte Ted. »Das werde ich ja wohl noch dürfen, oder?«
    »Natürlich darfst du«, entgegnete Carlotta indigniert. »Aber die Art und Weise, wie du dich oft unnötig in Gefahr begibst auf deiner Schlagzeilenjagd…«
    »Bisher habe ich noch alles überlebt. Oder etwa nicht? Und ich lebe viel zu gern, um daran etwas zu ändern.«
    Sie erhob sich wieder und verschwand kommentarlos im Haus.
    Ted zuckte mit den Schultern.
    »Ich verstehe«, sagte Zamorra.
    Aber in Wirklichkeit verstand er Carlottas Verhalten nicht…
    ***
    Commander Nick Bishop sah sich in der großen Halle um. Er und seine Begleiter hatten tragbare Scheinwerfer mitgebracht, deren Lichtkegel den steinernen Altar und einige Falltüren im Boden zeigten. An den Wänden gab es Halterungen mit erloschenen Fackeln.
    Bishop schnupperte. »Es riecht nach Dämonentod«, sagte er.
    Gianna Torcero fröstelte. Sie hatte den Commander und seine Kobramenschen begleiten müssen, nachdem sie selbst vom Keim der Verwandlung durchdrungen worden war. An ihren Freund verschwendete sie keinen Gedanken mehr. Er war doch nur ein Mensch, ihrer nicht länger würdig.
    Sie begann sogar die Erinnerung an seinen Namen zu verdrängen. Nero Belasco? Es lohnte sich nicht, ihn zu kennen.
    Gianna fühlte sich mit dem Kobra-Keim in ihrem Körper wohl. Sie begann zu verstehen, wie Rani und Majtah empfanden, und drei weitere Schlangenmenschen, die zu der
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