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0682 - Trink das Schlangenblut

0682 - Trink das Schlangenblut

Titel: 0682 - Trink das Schlangenblut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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an.
    »Wozu willst du dir jetzt überhaupt etwas anziehen?«, fragte Teri. »Wenn wir nur in diese unterirdische Anlage springen, kann’s dir doch egal sein. Zumal da doch ohnehin deine Sachen herumliegen. Und überhaupt, vielleicht solltest du dir sogar ein Beispiel an Carlotta nehmen.«
    Die trug nur Sandalen und eine Sonnenbrille, und Teri zupfte auch prompt an Nicoles Tanga und versuchte das winzige Stückchen Stoff abwärts zu ziehen. Nicole bedachte sie mit einem strafend-strengen Blick und zog besagtes Stückchen wieder hoch. »Fängst du schon wieder so an? Ich dachte, wir zwei hätten das geklärt… Überhaupt: warum nimmst du dir nicht selbst ein Beispiel?« Immerhin trug Teri selbst einen mit Goldpailetten besetzten Slip, der bestens zu ihrem hüftlangen, goldenen Haar passte. Mehr hielt allerdings auch sie nicht für nötig…
    Teri verzichtete auf eine Antwort. Nicole entdeckte ein knallbuntes Longshirt, das ihr gerade über den Po reichte, und Carlotta legte ihr dazu noch einen schmalen Gürtel um, der das Hemdchen etwas raffte und dadurch kürzer machte.
    »Es könnte ja durchaus sein, dass wir nicht da ankommen, wo wir hin wollen, weil die fremde Magie den zeitlosen Sprung abfälscht, und ich möchte nicht schon wieder mit Foto in der Zeitung stehen«, kommentierte Nicole etwas verspätet Teris »Kostümvorschlag«. Als sie nach der Flucht vor den »Brüdern des seligen Kraken« in einem recht belebten Bereich Pescaras auftauchte, war sie einem Paparazzo direkt vor die Kameralinse geraten. Für die Sensationspresse natürlich ein auflagensteigerndes Motiv: nackte Frau mit Waffe in der Hand… Nicole hatte die Veröffentlichung zwar nicht verhindern können, sich aber gleich danach das Negativ gesichert.
    Trotz aller Freizügigkeit, die sie sich im Lauf der Jahre angewöhnt hatte -man musste es ja nicht mit Gewalt übertreiben…
    Sie musterte Carlotta noch einmal etwas eingehender von Sonnenbrille bis Sandalen. »Etwas Schuhwerk könnte ich vorsichtshalber auch gebrauchen; in dieser Höhle ist der Fußboden doch ziemlich kalt.«
    Die schwarzhaarige Römerin führte sie zum Schuhschrank. »Bedien dich.«
    Ein paar Minuten später nickte Nicole der Silbermond-Druidin zu. »Wir können.«
    Im nächsten Moment waren die beiden Frauen schon verschwunden. Per zeitlosem Sprung direkt ans Ziel…
    ***
    Währenddessen wandte sich Ted Ewigk an seinen Freund Zamorra. »Irgendwie ist es schon seltsam«, sagte er. »Seit kurzem verhält sich Carlotta anders als früher.«
    »Ich bin kein Eheberater«, winkte Zamorra sofort ab.
    »Und Carlotta und ich nicht verheiratet. Trotzdem ist sie anders als früher. Sie klammert.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Zamorra.
    »Sie versucht mich von allem zurückzuhalten, was auch nur mit dem geringsten Risiko verbunden ist. Sie will mich auf keinen Fall verlieren, nicht jetzt, wie sie immer betont. Was sie damit meint, verrät sie mir allerdings nicht, sondern weicht meinen Fragen aus.«
    »Vielleicht ist ihr im Laufe der letzten Jahre mehr und mehr bewusst geworden, wie gefährlich all das ist, was wir machen. - Speziell nach deiner Zeitkorrektur-Aktion auf dem Kristallplaneten der Ewigen.«
    Ted zuckte merklich zusammen. »Erinnere mich lieber nicht daran«, murmelte er. [2]
    Dann sah er Zamorra wieder an. »Das kann es nicht sein«, behauptete er. »Diese böse Zeit liegt ja nun schon eine Weile zurück. Carlottas - hm, Veränderung begann erst einige Zeit später. Anfangs fiel es mir nicht mal auf. Ich hielt sie nur für ganz besonders besorgt. So was kommt ja hin und wieder schon mal vor. Aber allmählich wird es zu einer Manie.«
    Zamorra seufzte.
    »Versuche sie irgendwie zu einem Gespräch zu überreden«, sagte er. »Etwas anderes kann ich dir dazu leider nicht raten. Und - ich glaube, ich würde es auch nicht wollen. Partnerkonflikte sind nicht mein Metier. Und ich möchte nicht durch einen ungewollt falschen Ratschlag mehr kaputtmachen als es vorher schon war.«
    »Schon klar«, erwiderte Ted. »Ich wollte dich auch nur darüber in Kenntnis gesetzt haben. Nicht, dass du dich wunderst, falls ich in nächster Zeit mal bei irgendeiner Sache plötzlich einen Rückzieher mache. Dann ist das keine Feigheit, sondern ich muss Carlotta irgendwie beruhigen. Denn«, er machte eine kurze Kunstpause und fuhr dann fort: »Ich möchte sie nämlich auch nicht verlieren. Ich habe Eva Groote sehr geliebt und sie verloren, und es hat lange gedauert, bis ich wieder zu einer neuen
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