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0682 - Trink das Schlangenblut

0682 - Trink das Schlangenblut

Titel: 0682 - Trink das Schlangenblut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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keiner, warum er sich jetzt so nennt. Ich weiß auch noch nicht, was er damit bezweckt. Ich weiß nur, dass es momentan ziemlich drunter und drüber geht.«
    »Nun erzähl schon«, drängte auch Nicole.
    Während sie und Ted Ewigk dem »seligen Kraken« an die Tentakel gegangen waren, hatte ihr Gefährte Zamorra sich nach Florida, nach Tendyke's Home begeben. Der bis vor kurzem noch tot gewähnte Robert Tendyke war wieder aufgetaucht, musste es also doch noch geschafft haben, dem Tod durch die Frostmagie des Schwarzzauberers Amun-Re zu entgehen, obgleich selbst sein Vater Sid Amos der Überzeugung war, er könne es diesmal nicht geschafft haben. Aber als Seneca legte er ein etwas widersprüchliches Verhalten an den Tag, und Zamorra hatte herausfinden wollen, woran das lag.
    Es hatte sich herausgestellt, dass er bereits vor seiner Aktion in der Antarktis, durch die Amun-Re überhaupt erst wieder aus seinem Kälteschlaf erweckt worden war, ein Testament zu alleinigen Gunsten eines Mannes namens Ty Seneca abgefaßt hatte - ohne dabei seine langjährigen Lebensgefährtinnen Uschi und Monica Peters oder seinen Sohn Julian Peters zu bedenken!
    »Jetzt, wo er als Ty Seneca auftauchte und sein Erbe beanspruchen wollte, hat er den Fehler gemacht, zuerst bei Sheriff Bancroft aufzukreuzen und sich dort zu melden - wobei er übersah, dass der ihn logischerweise gleich als Robert Tendyke wiedererkannte. Damit musste natürlich von Amts wegen seine ›Für-Tot-Erklärung‹ zurückgenommen werden - und somit ist auch sein Testament nichtig«, berichtete Zamorra. »Darüber war er ziemlich sauer. Er kam mir fast vor wie ein kleines Kind, dem man das Lieblingsspielzeug kaputtgemacht hat.«
    »Den Eindruck hatte ich auch«, warf Teri Rheken ein.
    Sie war eher zufällig, für einen Freundschaftsbesuch, in Tendyke's Home aufgetaucht. Als Zamorra zunächst nach Frankreich, ins Château Montagne, zurückkehrte und dann beschloß, Ted Ewigks »Palazzo Eternale« aufzusuchen, die Villa am nördlichen Rand von Rom, begleitete sie ihn einfach. Schließlich gehörten ja auch Ted und seine Lebensgefährtin Carlotta zu ihren Freunden!
    Jetzt hatten sie sich alle - Zamorra, Nicole, Ted, Carlotta und Teri - an Teds Swimming-Pool versammelt und genossen das prachtvoll sommerliche Wetter.
    »Könnte es sein, dass er auf irgend eine Weise die Begegnung mit Amun Re nicht unbeschadet überstanden hat?« überlegte Ted.
    »Du meinst, er könnte den Verstand verloren haben?«
    Ted Ewigk, der »Geister-Reporter«, nickte.
    »Glaube ich nicht«, widersprach Zamorra. »In dieser Hinsicht wirkte er zumindest auf mich sehr kontrolliert und normal. Es muss noch etwas anderes geben, das ihn so verändert hat. Aber ich weiß beim besten Willen nicht, was es sein könnte.«
    »Deshalb sind wir erst mal wieder hier - um Abstand zu gewinnen«, erklärte Teri Rheken. »Vielleicht können wir besser darüber nachdenken und philosophieren, wenn wir ein bisschen temporäre Distanz gewinnen.«
    Zamorra hob die Brauen.
    »Zeitlichen Abstand«, führte Teri weiter aus. »Ich dachte, wenigstens du als akademisch gebildeter Mensch würdest das verstehen.«
    Nicole warf ein: »Akademisch gebildete Menschen bohren auch mit dem Finger in der Nase, wenn sie sicher sind, dass niemand zuschaut.«
    Zamorra räusperte sich vernehmlich.
    »Ich denke, wir sollten uns erst einmal um wichtigere Dinge kümmern«, schlug er vor. »Statt in akademischen Nasen sollten wir wirklich erst einmal in dieser unterirdischen Anlage bohren. Dass da einer unserer Dhyarra-Kristalle liegt, will mir gar nicht gefallen.«
    »Also kümmern Nicole und ich uns darum«, sagte Teri Rheken. »Wann geht's los?«
    Fragend sah sie Nicole an.
    »Meinetwegen sofort«, sagte die Französin. »Je schneller wir es hinter uns bringen, um so besser. Ich muss nur noch mal eben ins Château zurück und mir etwas mehr anziehen.«
    »Ich kann dir auch was von mir geben«, bot Carlotta an. »Wir haben doch alle die gleiche Größe, und du brauchst dann nicht extra durch unseren Keller und durch euren Keller und wieder zurück…«
    Nicole grinste. »Ich hätte Teri um einen zeitlosen Sprung gebeten«, verriet sie. »Aber ich nehme dein Angebot natürlich gern an. Das erspart Teri unnötige Kraftverschwendung und uns allen Zeit.«
    Die Silbermònd-Druidin zuckte nur mit den Schultern. Die drei Frauen erhoben sich und verschwanden im Haus.
    Carlotta führte sie zu ihren Kleiderschränken. »Such dir was aus«, bot sie
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