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0682 - Trink das Schlangenblut

0682 - Trink das Schlangenblut

Titel: 0682 - Trink das Schlangenblut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Art«, presste sie hervor. »Jeweils die Schlange herauswürgen, über dem Kelch zerbrechen, dass das schwarze Blut hineinfließt, dann Gift hinzugeben…«
    »Richtig«, sagte Bishop. »Ich sehe, du hast es erfasst.«
    Sie erschauerte bei dem Gedanken.
    Selbst zu einer Kreatur wie Rani zu werden beziehungsweise geworden zu sein - das war noch etwas anderes, als diese Prozedur bei anderen Menschen einzuleiten. Zumal sie jedesmal eine Messing-Kobra wieder herauswürgen musste!
    »Das Gift«, sagte sie. »Woher bekomme ich es?«
    »Du trägst es in dir. Wie die anderen auch.«
    »Ich werde den Kelch benötigen.«
    »Du kannst jedes beliebige Gefäß nehmen«, sagte Bishop. »Es kommt nicht auf den Gegenstand an. Nicht einmal auf die Einhaltung einer Art Ritual. Es ist eine ganz profane Handlung. Das Blut des Ssacah-Ablegers, das Gift - mehr ist nicht erforderlich.«
    »Und ich kann drei Personen infizieren. - Warum nicht mehr?«, wollte sie misstrauisch wissen.
    »Es reicht für den Anfang.«
    Sie ahnte, dass Bishop ihr nicht ganz die Wahrheit sagte.
    Er ging davon aus, dass sie nicht einmal drei andere Menschen mit dieser Variante des Ssacah-Keimes infizieren konnte. Danach würde man sie zur Strecke bringen. Aber wenn sie es nur bei einem Gegner schaffte, war das schon gut.
    »Nun halte dich bereit«, sagte Bishop. »Für die Zeit des ersten Kontakts bist du auf dich allein gestellt. Wir werden dir bei der Begegnung nicht helfen können. Denn wir wollen und dürfen die Feindin nicht misstrauisch machen.«
    »Das heißt, wenn sie mich durchschaut und umbringt, werdet ihr mich nicht rechtzeitig retten.«
    »So ist es«, sagte Bishop. »Wir werden es nicht können, um unsere eigene Sicherheit nicht zu gefährden. Aber du wirst in Ssacah weiterleben.«
    Welch ein Trost!
    Aber was blieb ihr anderes übrig, als ihm zu gehorchen?
    ***
    ...erreichten Nicole und Teri ihr Ziel. Ohne Zeitverlust materialisierten sie in der Kammer, in welcher dié Sektierer ihre Kutten aufzubewahren pflegten und sich umkleideten. Früher.
    Nichts war geschehen. Keine Barriere hatte die Silbermond-Druidin und ihre Begleiterin aufhalten können.
    »Ich kann auch nichts spüren, was gegen meine Fähigkeit arbeitet«, sagte Teri leise. »Bist du sicher, dass die Tore wirklich versiegelt worden sind? Ich kann es mir nicht vorstellen, dass ich trotz einer Blockierung einfach so durch die Hintertür 'reinkomme.«
    »Wir haben es ausprobiert«, sagte Nicole leise. »Da war nichts zu machen. Vermutlich arbeitet die Magie, mit der die Sektierer ihren Laden dichtgemacht haben, anders als deine Druiden-Magie.«
    »Wie auch immer: ich bin nicht gerade böse darüber.«
    Nicole sah sich um. Sie entdeckte ihre Sachen. Rasch durchsuchte sie sie. Overall, Stiefel, Slip, Perücke, Ohrringe… »Ausweis, Geldbörse, Kreditkarten… der magische Kleinkram… verflixt…«
    »Was ist los?«, fragte Teri.
    »Der Dhyarra-Kristall! Er ist nicht hier!«
    »Vielleicht liegt er irgendwo«, hoffte Teri. »Aus der Tasche gerollt, und…«
    Nicole schluckte. »Wenn es passiert ist, während die Klamotten hierher gebracht wurden und ich auf dem Blutaltar lag… dann kann ich eine ziemlich großangelegte Suche starten. Verdammt, der Kristall braucht bloß in eine kleine Spalte zwischen den Fußbodensteinen gerollt zu sein, und ich werde ihn nicht mehr finden. Diese verdammte Halle nebenan läßt sich ja nicht mal vernünftig ausleuchten mit diesen dämlichen Fackeln… Wenn das hier wirklich mal ein Atombunker gewesen ist, der später aufgegeben wurde, dann waren diese Sektierer komplette Idioten, dass sie die elektrischen Installationen 'rausgerissen und durch diesen steinzeitlichen Fackelkrempel ersetzt haben.«
    »Leute, die sich Sekten anschließen, sind immer komplette Idioten«, sagte Teri. »Besäßen sie auch nur den Hauch von Verstand, wäre ihnen klar, auf welchen Blödsinn sie sich dabei einlassen. Ganz gleich, ob das irgendwelche Dämonenbeschwörer sind oder Vereinigungen, die von skrupellosen Geschäftemachern und menschenverachtenden Ausbeutern geleitet werden wie Fiat Lux und Scientology.«
    Sie griff nach Nicoles Overall. »Hast du was dagegen, wenn ich den Fummel anziehe? Nur mal so? Du hast ja schließlich Carlottas Klamotten an.«
    Nicole winkte großzügig ab. Mit ihren Gedanken war sie bei dem verlorenen Dhyarra-Kristall.
    Teris Goldpailetten-Tanga löste sich plötzlich auf; erst in diesem Moment erkannte Nicole, dass das winzige Etwas nur aus Magie
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