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0682 - Trink das Schlangenblut

0682 - Trink das Schlangenblut

Titel: 0682 - Trink das Schlangenblut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einer Bodenspalte?
    Sie ging von Fackel zu Fackel und setzte auch die letzte in Brand. Wirklich heller wurde es dadurch kaum, aber Nicole hoffte auch eher auf Lichtreflexe.
    Dabei kam ihr eine andere Idee. Dazu benötigte sie aber Teri.
    Die musste den zweiten Dhyarra-Kristall holen. Den, der noch im Safe im Château Montagne lag. Also Zamorra bitten, den Safe zu öffnen…
    Oder noch besser: Ted Ewigk hierher holen. Dessen Machtkristall mochte den verlorenen Dhyarra wesentlich leichter aufspüren.
    Das war's!
    Warum sollte Nicole sich mehr Mühe machen als nötig, wenn es auch einfacher ging? Dhyarra findet Dhyarra!
    Woran Nicole dabei nicht dachte, war, dass ein Kristall den anderen nur dann registrierte, wenn der Gesuchte gerade magisch aktiv war. Solange er sich im Ruhezustand befand, nicht benutzt wurde, konnte seine Position nicht festgestellt werden…
    In dieser Hinsicht fehlte ihr einfach die Erfahrung. Deshalb dachte sie daran nicht.
    Stattdessen wartete sie darauf, dass Teri Rheken zurückkehrte.
    Das konnte doch nicht so lange dauern!
    Sicher musste Teri sich erst einmal um die verängstigte Unbekannte kümmern, sie beruhigen. Das brauchte seine Zeit. Dennoch…
    Wo zum Teufel blieb die Druidin?
    ***
    Gianna Torcero erschrak, als die Frau mit dem hüftlangen Haar, die jetzt den schwarzen Lederoverall trug, nach ihr griff und -Im nächsten Moment befanden sie sich woanders!
    Unter freiem Himmel! Direkt neben dem Bunkereingang, der noch nie zu öffnen gewesen war, so lange Gianna zu den Brüdern des Kraken gehörte.
    Sie riss sich los.
    »Wie ist das möglich?«, stieß sie hervor. »Wie - wie hast du das gemacht?«
    Hatte der Commander nicht gesagt, die Frau sei Telepathin?
    Das hier war aber alles andere als Telepathie. Es war… wie nannte man das? Teleport?
    Verdammt, darauf hatte er sie nicht vorbereitet!
    Auf keinen Fall hatten sie eines der Tore benutzt. Wo die sich befanden, wusste Gianna schließlich, hatte sie oft genug benutzt. Also war Magie im Spiel. Aber eine andere Magie als die des »seligen Kraken«!
    Die Frau im schwarzen Overall, deren Haar tatsächlich wie Gold und nicht nur blond schimmerte, wie Gianna jetzt im Sonnenlicht feststellte, lächelte. »Ein kleiner Trick. Es gibt außer den Dämonenanbetern, die das da unten eingerichtet hatten, auch noch ein paar andere Leute, die etwas von Magie verstehen.«
    Wem sagst du das?, dachte Gianna.
    »Ich verstehe nicht«, log sie.
    Die Goldhaarige lächelte. »Ich werde es dir später erklären. Ich heiße Teri. Teri Rheken. Wie heißt du?«
    Teri Rheken? Porcheria, maledetta! Nicole Duval, hatte der Commander sie genannt! Die Frau, welcher der schwarze Overall gehörte! Wieso also Teri Rheken? Dannazione!
    »Teri? Ein - schöner Name«, murmelte sie verwirrt, nur um etwas zu sagen. »Passt zu dir.«
    »Und wie soll ich dich ansprechen?«, wollte die Goldhaarige wissen. »Ich möchte dich ja nicht unbedingt mit ›Signorina Sconosciuto‹ anreden…«
    »Ich… mein Name… Gianna Torcero«, stieß die Schlangenfrau schließlich hervor.
    »Auch ein schöner Name. Wohin soll ich dich jetzt bringen? Wo wohnst du? Wir können hier schließlich keine Wurzeln schlagen.«
    Gianna war drauf und dran, ihre Adresse zu nennen. Aber dann erinnerte sie sich, dass die Wohnungstür in Trümmern lag. Mittlerweile war genug Zeit vergangen, dass Mitbewohner das Chaos bemerkt hatten. Wahrscheinlich war auch Nero eingetroffen. Fand die Tür aufgebrochen, fand Gianna nicht vor. Hatte vielleicht schon die Polizei benachrichtigt, wenn nicht die Nachbarn es bereits getan hatten, die bei Nick Bishops Auftauchen offenbar so gut wie alle außer Haus gewesen waren.
    Es war sicher nicht gut, inmitten eines Polizeiaufgebots zu erscheinen.
    Auch wenn es eine Weile dauern würde, nach Pescara und in das Haus mit ihrem Luxusapartement zurückzukehren. Schließlich war hier nirgendwo ein fahrbarer Untersatz zu sehen. Sie mussten also zu Fuß gehen. Aber Polizisten hatten die unangenehme Eigenschaft, sich recht lange dort aufzuhalten, wo man sie ungern sah.
    »Du brauchst nur daran zu denken, Gianna«, sagte die Goldhaarige. »Stell dir einfach deine Wohnung vor. So bildhaft wie möglich. Und - schwupps, sind wir da…«
    »Wie soll das funktionieren?«
    »Ich sehe das Bild in deinen Gedanken«, sagte die Goldhaarige. Gianna bemerkte, dass die Augen der beneidenswert schönen jungen Frau in einem grellen Grün leuchteten, wie sie es noch nie bei einem Menschen gesehen
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