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0682 - Trink das Schlangenblut

0682 - Trink das Schlangenblut

Titel: 0682 - Trink das Schlangenblut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bestanden hatte. Die Druidin zwängte sich in Nicoles schwarzen Lederoverall, der ihr perfekt passte; die beiden Frauen besaßen wie auch Carlotta annähernd die gleiche Figur. Auch die Stiefel passten.
    Plötzlich straffte sich Teri.
    »Wir sind hier nicht allein«, sagte sie leise. »Da ist noch jemand!«
    »Wer?«
    »Menschlich - glaube ich«, murmelte die Druidin. »Da werde ich doch gleich mal nachschauen.«
    Dann sah sie sich vergeblich nach einer Tür um, durch welche man diese »Umkleidekabine« wieder verlassen konnte.
    »Das funktioniert hier anders«, erklärte Nicole. »Die Bewegung von einem Raum zum anderen ist auch nur über die Tore möglich.«
    »Och nö«, murmelte die Druidin. »Bist du sicher, dass diese netten Zimmer sich alle an einem Ort befinden? Vielleicht liegen einige in anderen Dimensionen, oder Tausende von Kilometern auseinander. Schon mal darüber nachgedacht? Die Tore lassen gigantische Entfernungen ebenso schrumpfen wie der zeitlose Sprung.«
    Nicole zuckte mit den Schultern. Sie war bisher davon ausgegangen, dass sich alle Teile der Anlage an einem gemeinsamen Ort befanden.
    »Ich werde mal dieses Stück Mensch telepathisch anpeilen und springen«, beschloss Teri. »Mal sehen, wo beim Mampfhaar der Panzerhornschrexe wir dabei landen.«
    Nicole fasste sie am Arm. »Dann los.«
    Und Teri sprang.
    ***
    Entsetzt wich eine junge, dunkelhaarige Frau zurück, als Teri und Nicole unmittelbar vor ihr aus dem Nichts auftauchten.
    Schwacher Fackelschein ließ sie nur undeutlich erkennen. Was Nicole sah, war, dass die Unbekannte auch nicht mehr als einen Tanga am Leib trug. Und dass sie verwirrt und verängstigt war.
    Teri bestätigte diesen Eindruck. »So ein Durcheinander habe ich selten in einem Menschen gesehen«, flüsterte sie Nicole zu. »Ich glaube, sie versucht eine Unmenge an Schreckerlebnissen zu verdrängen.«
    Nicole nickte.
    Trotz des dämmerigen Lichtes erkannte sie den Raum wieder - an dem Steinaltar. Das hier war der große Saal, in dem Menschen dem »seligen Kraken« geopfert worden waren.
    Dabei hatten allerdings immer erheblich mehr Fackeln gebrannt und für mehr Helligkeit gesorgt. Jetzt schien's eher ein notdürftiges Provisorium zu sein.
    »Keine Angst«, versuchte Nicole zu beruhigen. »Wir tun dir nichts, ja? Alles in Ordnung! Wer bist du, und wie kommst du hierher?«
    Die Fremde wich weiter zurück.
    »He, wir tun dir nichts!« versuchte Nicole sie zu beruhigen. »Wir sind die Guten!«
    Sie fragte sich, woher diese Frau kam. Auch eines der Opfer? Aber dann musste sie schon vor Nicole gekidnapped worden sein. Was die Frage aufwarf, warum man sie nicht noch vor Nicole dem Kraken zum Blut- und Leben- und Seelenfraß vorgeworfen hatte.
    Hinterher war sie bestimmt kaum hierher gebracht worden, denn hinterher existierte der »selige Krake« nicht mehr und entzog durch seine Nichtexistenz der Sekte die Grundlage für ihre eigene Daseinsberechtigung.
    »Wer seid ihr?« fragte die Fremde zögernd.
    Nicole stellte sich und die Druidin vor, ohne nähere Angaben zu machen. »Seit wann bist du hier? Wer hat dich hergebracht?« fragte sie.
    »Ich… ich weiß nicht«, murmelte die Fremde. »Ich weiß überhaupt nichts. Ich…«
    »Sie ist völlig durcheinander. Das reinste Chaos«, sagte Teri leise. »Wir sollten sie von hier wegbringen.«
    »Der Dhyarra-Kristall muss noch hier irgendwo sein«, beharrte Nicole. »Du kannst mich ja später hier abholen, d'accord ?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich gut ist«, murmelte die Druidin. »So lange wir nicht wissen, wie dieses Mädel hierher gekommen ist, warum es überhaupt hier ist, sollten wir damit rechnen, dass sich auch noch irgendwelche anderen Leute hier herumtreiben. Und du…«
    Nicole winkte ab. »Zur Not kann ich das Amulett zu mir rufen. Wehrlos werde ich also auf keinen Fall sein. Und ich denke doch mal, dass du mich nicht gerade ein ganzes Jahr lang hier unten warten lässt, ja?«
    Die Unbekannte verfolgte das Gespräch mit deutlicher Verwirrung.
    »Wie du meinst«, sagte Teri schulterzuckend. »Ich werde versuchen, mich zu beeilen.«
    Sie näherte sich der Fremden. »Dann wollen wir zwei Hübschen mal, ja? Nichts wie weg hier. Vertrau mir…« .
    Sie fasste die Unbekannte am Arm.
    Und zog sie mit sich in den zeitlosen Sprung.
    ***
    »Gut«, raunte Nick Bishop an einer anderen Stelle der unterirdischen Anlage. »Die Abschirmung ist gut. Sie spüren unsere Anwesenheit nicht.«
    Die Schlangenmenschen schwiegen. Sie
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