Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0681 - In Satans Zeichen

0681 - In Satans Zeichen

Titel: 0681 - In Satans Zeichen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Tricks?«
    »Er ist nicht hinterhältig!«, protestierte Nicole. »Wann wirst du endlich deine Vorurteile los?«
    »Ich habe keine Vorurteile«, erwiderte Ted. »Wir mögen uns nur einfach nicht besonders. Kommt in den besten Familien vor, nicht wahr?«
    Nicole verdrehte die Augen. »Um faule Ausreden warst du wohl noch nie verlegen«, seufzte sie. »Ich weiß nicht, warum er diesen anderen Namen angenommen hat. Es ist irgendwie unlogisch. Vielleicht erfährt Zamorra in Florida ja etwas mehr. Es ist schon verrückt…«
    Sie machte eine Kunstpause und fuhr dann fort: »Wir hatten Beweise dafür, dass er diesmal wirklich tot war. Selbst Sid Amos war fest davon überzeugt. Und nun… Ted, wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich sagen, es hängt mit der Traumzeit zusammen, mit den Veränderungen, die Thomas Watling und der Aborigine Gulajahli beinahe geschaffen hätten. Aber - es kann keine Veränderungen geben, weil: tilt. Um es mal ganz populär zu vereinfachen…« [3]
    »Was ist da passiert?«, wollte Ted wissen.
    Nicole erzählte ihm die Kurzfassung von dem australischen Sträfling aus ferner Vergangenheit, der durch Zufall Regenbogenblumen entdeckte und mit ihnen in eine Gegenwart kam, die nicht mehr der Wirklichkeit entsprach, weil ein Aborigine aus der Vergangenheit heraus in die Traumzeit eingriff und versuchte, die Wirklichkeit zu verändern und seinen Vorstellungen anzupassen.
    Nicole selbst hatte nur einen Teil dieser Veränderungen mitbekommen; sie war zusammen mit dem Sträfling Watling in eine veränderte Gegenwart geraten. Zamorra dagegen hatte es in die Vergangenheit verschlagen, und in die Traumzeit, die immerwährende Schöpfung. Von dort waren die Veränderungen ausgegangen, und dort hatte er sie auch wieder rückgängig gemacht.
    Das alles hatte aber mit Robert Tendykes Rückkehr aus dem Totenreich nichts zu tun.
    Der war vorher wieder aufgetaucht.
    Er war nichts übrig gebliebenes.
    Um so rätselhafter war, was mit ihm geschehen war, und weshalb er nach seiner Rückkehr zunächst unter einem anderen Namen aktiv geworden war, um sich dann doch seinen Freunden gegenüber zu outen. Nun gut, vielleicht würde er es Zamorra erzählen. Nicole Duval war durchaus bereit, sich überraschen zu lassen.
    Im Moment war es ohnehin müßig, darüber nachzudenken. Hier und jetzt ging es um den Fall, den Ted in Angriff genommen hatte.
    Nicole hatte sich mit Dhyarra-Kristall und Blaster ausgerüstet. Zusätzlich steckten in den Taschen ihres schwarzen Lederoveralls, dessen Reißverschluss sie bis zum Nabel geöffnet ließ, diverse weißmagische Hilfsmittelchen, von denen sie annahm, diese möglicherweise benötigen zu müssen. Unter anderem auch eine Art »Schutzkleidung«, die sie möglicherweise würde anlegen müssen, falls Zamorra in Florida aus irgendeinem Grund in Gefahr geriet und die stärkste weißmagische Waffe, Merlins Stern, selbst benötigte.
    Diese »Kleidung« paßte locker in eine der Overall-Taschen…
    Sie war nicht sicher, wie sie einen Dämon einschätzen sollte, der offenbar seinen Verstand verloren hatte, und sie hoffte, dass Ted nicht leichtsinnig wurde. Der Gegner war vermutlich nicht berechenbar.
    Immer wieder während der Fahrt musste sie an Carlotta denken. Was war der Grund für ihr seltsames Verhalten? Wenn Nicole es nicht besser gewusst hätte, hätte sie eine Schwangerschaft vermutet und die daraus resultierende Sorge Carlottas um den Vater des gemeinsamen Kindes. Aber Carlotta konnte keine Kinder bekommen, wie sich im Lauf der letzten Jahre herausgestellt hatte.
    Aber was war es dann, das die Römerin so überzogen reagieren ließ? Sie war früher ganz anders gewesen.
    Aber es war müßig, jetzt darüber nachzudenken. Nicole schloss die Augen und genoss die Fahrt.
    »Erzähl mir mehr über diesen Polizisten«, schlug sie vor.
    ***
    Bonavista versah seinen Dienst wie immer. Ironischerweise hatte ausgerechnet er den Fall bekommen, in dem es um einen Leichenfund am Strand ging. Ein nackter Toter, dem das Genick gebrochen worden war und dessen Hand- und Fußgelenke Spuren von Fesselung zeigten.
    Natürlich wusste Bonavista nur zu gut, wie der Tote dorthin gekommen war und wer ihn ermordet hatte. Er hätte sogar den Todeszeitpunkt noch viel exakter angeben können als die Gerichtsmedizinerin, die den Leichnam untersucht hatte.
    Aber das konnte er natürlich nicht in seine Untersuchung einfließen lassen. Er musste seine Mitarbeiter im Dunkeln tappen lassen und sich selbst ahnungslos
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher