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0681 - In Satans Zeichen

0681 - In Satans Zeichen

Titel: 0681 - In Satans Zeichen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Angriff, seine angeblichen Kopfschmerzen - und dann sein Erschrecken, als sie ihm die Mitgliedschaft in der Sekte auf den Kopf zusagte… auch vorher noch seine reflexartige Korrektur der Sektenbezeichnung, als sie diese etwas verkürzt und verändert hatte. Es passte irgendwie.
    Bonavista schüttelte den Kopf.
    »Gehen Sie«, sagte er leise. »Es war ein Irrtum. Es tut mir leid, dass ich Sie hergebeten habe. Ich werde Ihnen die Fahrtkosten ersetzen. Ich…«
    Ted erhob sich.
    »Wie Sie wollen, Giorgio. Damals in Módena haben wir uns besser verstanden und besser zusammengearbeitet. Erinnern Sie sich noch? Gut, ich bin Ihnen auch weiterhin einen Gefallen schuldig. Hat mich gefreut, Sie nach all den Jahren wiederzusehen. Wenn Sie dennoch einmal später meine bescheidenen Dienste benötigen, lassen Sie es mich wissen, ja?«
    Er beugte sich leicht vor.
    »Die Fahrtkosten - was soll's? Ich glaube nicht, dass die Polizei von Pescara genug Geld hat, sie zu ersetzen, und Sie selbst sollten es auch nicht müssen. Wissen Sie, was so ein Rolls-Royce mit Zwölfzylindermotor schluckt? Vergessen Sie's. Es war uns ein Vergnügen, herzukommen, und ich denke, wir werden uns den Ort noch ein wenig ansehen und dann wieder nach Rom zurück fahren. Arrivederci, Capitano.«
    Zusammen mit Nicole verließ er das Lokal.
    Bonavista sah ihnen nach; Nicole spürte seinen Blick wie einen Dolch im Genick.
    ***
    »Verdammt, was sollte das?«, stieß Ted hervor, als sie zur Präfektur und seinem dort geparkten Wagen zurückgingen. »Wie kommst du darauf, dass er zur Sekte gehört?«
    Er zeigte seinen Ärger deutlich. Klar - für ihn musste es auf den ersten Blick so aussehen, als hätte Nicole alles verpatzt .
    Sie erzählte ihm von ihren Eindrücken, aber auch davon, gleich zu Anfang Schwarze Magie gespürt zu haben, die ihren Ausgangspunkt nicht unbedingt bei Bonavista haben musste. »Ich bin überzeugt, der Dämon überwacht seine Anhänger. Er war irgendwo in der Nähe und hat versucht, sich selbst abzuschirmen, das aber nicht ganz perfekt geschafft. Ted, könnte es sein, dass Bonavista dir eine Falle gestellt hat?«
    »Unmöglich!«, stieß der Geisterreporter hervor.
    »Sicher? Er ist vielleicht nur der Köder des Dämons. Du sollst hierher kommen, und man erledigt dich während deiner Ermittlungshilfe. Vergiss niemals - wir alle haben viele Feinde. Und die Hölle hat einen neuen Oberteufel, der möglicherweise neue Methoden einsetzt. Lucifuge Rofocale folgte den alten Traditionen. Er war berechenbar und hielt sich an die Spielregeln. Bei Astardis bin ich mir nicht so sicher.«
    »Ob Astardis oder Lucifuge Rofocale«, brummte Ted. »Satans Ministerpräsident hat eine ganz andere Funktion, er ist eher der Mittler zwischen LUZIFER und der Schwarzen Familie. Für die direkten Auseinandersetzungen und Menschenjagden ist eher der Fürst der Finsternis zuständig. Und diesen Job hat nun mal nach wie vor die sehr berechenbare Stygia inne.«
    »Die aber auch ein Moorhühnchen mit dir zu rupfen hat«, bemerkte Nicole trocken. »Nebenbei mit uns allen. Aber ihr Hass ist noch größer als Astardis' Logik.«
    »Wenn du meinst«, brummte er. »Trotzdem dürfte hier alles gelaufen sein. Also… du wolltest den hiesigen Supermarkt nach Reizwäsche-Schnäppchen durchsuchen oder…«
    Sie tippte mit dem Zeigefinger gegen seine Stirn. »Wir observieren deinen Spezi Bonavista. Beziehungsweise seine Umgebung. Vielleicht nimmt der Dämon ja Kontakt mit ihm auf. Ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass der es war, dessen Präsenz ich vorhin vor der Präfektur gespürt habe.«
    »Bist du sicher, dass es keine nervliche Überreizung war? So was kommt hin und wieder vor«, gab Ted zu bedenken.
    »Du redest fast schon wie Zamorra«, warf Nicole ihm vor. »Vertrau mir, ich weiß, was ich tue.«
    »Das sagt Inspector Sledge Hammer auch immer«, murmelte Ted.
    »Wer ist Inspector Sledge Hammer?«
    Ted winkte ab. »Kult-Krimi. Wir werden das etwas anders machen: ich observiere Bonavista, und du suchst nach dem Dämon. Vielleicht entdeckst du ihn mit der Zeitschau.«
    »Dazu muss ich Zamorras Amulett zu mir rufen«, überlegte sie.
    »Gibt es da ein Problem?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Höchstens, wenn er es gerade selbst benötigt. Aber das muss ich dir ja wohl nicht erklären. Also… schauen wir mal. Wo treffen wir uns?«
    »In dieser Trattoria, in der wir eben waren. In…«, er warf einen Blick auf die Uhr, »vielleicht zwei Stunden, okay?«
    »D'accord«,
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