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0681 - In Satans Zeichen

0681 - In Satans Zeichen

Titel: 0681 - In Satans Zeichen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nicole mit ihm umgehen.
    »Einverstanden«, sagte Ted gerade. »Sie bezahlen, Capitano.«
    »Aber sicher«, lächelte Bonavista. »Geht ohnehin auf Spesen.«
    Ted lächelte zurück. Er nickte Nicole zu. »Folgen wir der Polizei unauffällig.«
    Bonavista ging voraus. Wenig später erreichten sie das kleine Lokal, das geradezu überfüllt war - entweder gab es zu wenig Konkurrenz in zu Fuß erreichbarer Nähe, oder es war einfach sehr gut. Der Capitano bestellte.
    Dann warf er einen fragenden Blick auf Nicole.
    »Sie ist meine Mitarbeiterin«, sagte Ted. »Sie weiß, worum es geht, und sie kennt sich in diesen übersinnlichen Dingen aus.«
    Bonavista atmete erleichtert auf.
    »Was also hat es mit der Sache auf sich? Ein Dämon, der den Verstand verloren hat? Können Sie das etwas konkreter fassen? Wie äußert sich dieser Wahnsinn? Was ist passiert?«
    »Ich kann selbst nicht so ermitteln, wie ich gern möchte«, sagte Bonavista. »Man würde mich auslachen. Das ist der Grund, aus dem ich Sie hergebeten habe. Es gibt hier eine Sekte, die sich ›Brüder des seligen Kraken‹ oder so ähnlich nennt. Der Dämon, den sie verehren, beginnt nun damit, seine eigenen Anbeter umzubringen.«
    Nicole spürte, dass Bonavista nicht ganz die Wahrheit sagte. Es ging ihm nicht nur um die Art seiner Ermittlungen. Es steckte mehr dahinter.
    Sie streckte ihre telepathischen Fühler aus.
    Bonavista zuckte leicht zusammen, gerade so, als habe er gemerkt, dass sie nach ihm tastete.
    So wie vorhin…?
    Nein, diesmal war es irgendwie anders, und sie konnte auch die schwarzmagische Aura nicht in dieser Form spüren, wie sie sie bei der Begegnung wahrgenommen hatte.
    Bonavista griff mit einer Hand zur linken Schläfe. Ganz kurz nur, und etwas irritiert sah er Nicole an. Dann lehnte er sich zurück.
    »Was haben Sie?«, fragte Ted.
    »Nichts. Kopfschmerzen«, erwiderte Bonavista. »So etwas kommt schon mal vor. Vielleicht bin ich einfach etwas zu überarbeitet.« Wieder sah er Nicole an, aber diesmal galt sein Interesse weniger ihrem offenen Overall. Er war nachdenklich geworden.
    »Was wissen Sie über diese Brüder des Tintenfischs?«, fragte Nicole.
    »Brüder des seligen Kraken«, antwortete Bonavista automatisch. »Nicht viel. Angeblich bringen sie ihrem Dämon Menschenopfer dar.«
    »Angeblich? Normalerweise verlangen Dämonen immer Menschenblut!«
    »Es müssten also Tote gefunden werden. Es müsste Vermisstenmeldungen geben. Was liegt konkret vor?«, fragte Ted.
    Bonavista schluckte. »Hm, ich…«
    »Sie gehören der Sekte selbst an«, gab Nicole einen Schuss ins Blaue ab. »Deshalb wollen Sie nicht mit Details herausrücken. Deshalb wollen Sie auch nicht selbst ermitteln.«
    Bonavista sprang auf. Sein Stuhl kippte nach hinten weg und polterte laut auf den Boden. Andere Gäste sahen herüber. Bonavista lief rot an. Er bückte sich und hob den Stuhl auf, sah in die Runde und hob entschuldigend die Hände. Dann wandte er sich wieder Nicole zu.
    »Sie sind ja wahnsinnig!«, stieß er leise hervor.
    »So wahnsinnig wie Ihr Dämon bestimmt nicht!«, erwiderte sie ruhig.
    Der Polizist setzte sich wieder. »Wieso glauben Sie, dass ich dazugehöre?«, fragte er angriffslustig.
    »Mein kleines Geheimnis«, sagte sie. »Es stimmt also, nicht wahr? Der Dämon bringt Angehörige seiner Sekte um. Sie gehören dazu. Sie haben Angst.«
    Bonavista schüttelte langsam den Kopf. »Sie sind wirklich verrückt.« Er sah Ted an. »Was soll das? Ich habe Ihnen das Fax geschickt, damit Sie mir helfen, falls das im Rahmen Ihrer Möglichkeiten ist. Aber…«
    Nicole schürzte die Lippen. »Wir wollen Ihnen helfen«, kam sie Ted zuvor. »Wir werden unser Möglichstes tun, dem Dämon den Garaus zu machen. Aber dazu brauchen wir Fakten und keine Märchen und Halbwahrheiten. Klar? Wenn Sie zu der Sekte gehören, ist das Ihr Problem - solange Sie sich nicht selbst nach staatlichen und ethischen Gesetzen strafbar gemacht haben. Aber wir können Ihnen nur helfen, wenn wir informiert sind. Und zwar gründlich informiert.«
    Bonavista schluckte.
    Nicole wurde ihrer Sache immer sicherer. Sie musste Recht haben. Zuerst war es nur ein vager Verdacht gewesen. Aber Bonavistas hektische Reaktion verriet ihr, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. Er musste irgendwie mit Magie zu tun haben. Vorhin vor der Präfektur war die dunkle Präsenz, die Nicole nicht konkret erfassen konnte, etwas anderes gewesen. Aber Bonavistas Reaktion auf ihren eben erfolgten telepathischen
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