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0681 - In Satans Zeichen

0681 - In Satans Zeichen

Titel: 0681 - In Satans Zeichen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bewußtsein: Er zeigt euch, was ihr für Volltrottel seid!
    Sie brauchte ein paar Sekunden, um das zu verarbeiten.
    Offenbar hatte der Dämon seine Gedanken nicht unter Kontrolle und ahnte auch nicht, dass es hier jemanden gab, der diese intensiv ausgestrahlten Gedanken lesen konnte, wie es Nicole eben eher ungewollt tat; sie hatte sich ja nicht darum bemüht, sondern diese Gedanken waren ihr regelrecht übergestülpt worden. Der Krake dachte unangenehm laut.
    Offenbar nahm der Dämon seine Anhänger auch nicht ganz ernst.
    »Gern werden wir all deine Wünsche erfüllen, Herr!«, rief der Sektenführer enthusiastisch. »Sogleich werden wir dies zusätzliche Opfer für dich vorbereiten!«
    Dann mach endlich hin, du Armleuchter, vernahm Nicole die Gedankenstimme des Dämons wieder. Ich hab’s eilig!
    Sie hätte darüber lachen können, wenn die Situation nicht so verdammt ernst gewesen wäre. Was wie eine Komödie wirkte, war in Wirklichkeit tödliche Bedrohung!
    Für sie - und für den Gefangenen, den der Krake selbst mitgebracht hatte!
    Nicoles Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Warum hatte der Krake das getan? Warum hatte er nicht einfach seine Diener damit beauftragt, ein Mehr an Opfern herbeizubringen, wenn ihn danach gelüstete? Warum schleppte er selbst einen Menschen an?
    Da stimmte doch etwas nicht!
    Und zwar mit dem Dämon!
    Aber hatte Bonavista nicht gesagt, der Dämon habe den Verstand verloren?
    Das passte zusammen!
    Die Kuttenträger wurden aktiv. Zwei hielten das neue Opfer fest. Die anderen fetzten dem Mann, der noch nicht richtig wach war und nicht begriff, was mit ihm geschah, die Kleidung vom Leib. Ein Krakenbruder raffte die Sachen zusammen und verschwand damit im Hintergrund.
    »Selbstverständlich werden wir diesem neuen Opfer Priorität zumessen, Herr!«, versicherte derweil der Sektenführer dem Dämon. »Da du dich selbst darum bemühtest, ist es nicht mehr als recht und billig, dass du zuerst sein Blut, sein Leben und seine Seele bekommst und erst danach das des von uns beschafften Opfers.«
    Nicole hielt den Atem an.
    Auf dem Altar war doch nur Platz für eine Person!
    Da traten auf einen Wink des Sektenführers bereits vier Kuttenträger an den Altar heran und lösten Nicoles Fesseln.
    Im gleichen Moment spannte sie die Muskeln an und schnellte sich empor, ehe die Männer nach ihr greifen konnten.
    Ihre Chance!
    Ihre einzige und letzte!
    Die konnte sie nicht ungenutzt verstreichen lassen!
    Mit einem weiten Sprung setzte sie über die Köpfe der Sektierer hinweg, riss zwei von ihnen mit sich zu Boden und rollte sich beim Aufprall ab wie beim Fallschirmspringen. Ein paar blaue Flecken, die sie sich auf dem harten Steinboden einhandelte, waren kein Problem. Die vergingen wieder.
    Schon war sie wieder auf den Beinen.
    Und rannte hinter dem Bruder her, der das Kleiderbündel des neuen Opfers fortschaffte!
    »Haltet sie!« kreischte der Sektenführer. »Fangt sie wieder ein!«
    Und die Brüder des seligen Kraken nahmen die Verfolgung auf…
    ***
    In der Trattoria hatte die Personalablösung noch nicht stattgefunden, aber von Nicole war auch noch nichts zu sehen. Ted wandte sich wieder an das Serviermädchen.
    »Adressenänderung für das konspirative Treffen mit meiner Begleiterin«, sagte er und reichte dem Mädchen einen Zettel mit ein paar schnell hingekritzelten Erklärungen sowie den Stadtplan, auf dem Ted die Stelle markiert hatte, an der er sein Ziel vermutete.
    »Ach, ist Ihre Frau Gemahlin dahintergekommen?« grinste die Serviererin ihn fröhlich an.
    »Sie ölt gerade die Maschinenpistole«, verriet Ted hinter vorgehaltener Hand. »Aber Sie werden mich doch sicher nicht verraten?«
    »Einen Mann wie Sie doch nicht! Den würde ich höchstens mit vorgehaltener Waffe in mein Bett zwingen - falls er so dumm ist, nicht von selbst zu kommen.«
    Ted lächelte.
    »Sofern Sie meine Freundin nicht als unerwünschte Rivalin umbringen…«
    »Warum? Zu dritt macht's auch Spaß. In einer Stunde habe ich Feierabend.«
    »Sehr gut. Notfalls hinterlassen Sie eine Nachricht?«
    »Aber sicher.«
    Ted machte sich wieder auf den Weg.
    Er überlegte ernsthaft, ob er das Angebot der Serviererin nicht tatsächlich annehmen sollte. Aber nicht mit Nicole zusammen, sondern allein oder vielleicht sogar mit Carlotta. Die ging netten Mädchen auch nicht immer aus dem Weg, wie sich bei diversen Dates mit der Silbermond-Druidin Teri Rheken oder auch der geheimnisvollen und seit einiger Zeit spurlos verschwundenen Eva
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