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068 - Haus des Schreckens

068 - Haus des Schreckens

Titel: 068 - Haus des Schreckens
Autoren: Dämonenkiller
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getäuscht; sie waren nicht allein im Haus. Ihr Herz schlug schneller, und ihre Hände wurden vor Aufregung feucht.
    „Sie ist die Richtige!" hörte sie Felix sagen.
    „Das kannst du nicht wissen", sagte die Frauenstimme. „Du hast sie noch gar nicht richtig geprüft. Sie kann kein Ersatz für mich sein."
    „Ich liebe Nora!" brüllte Felix.
    Nora zuckte zusammen. Die Worte der Frau konnte sie nicht verstehen, doch die Stimme klang ziemlich bestimmt. Es gelang ihr nicht, festzustellen, ob die Stimme Felix' Mutter gehörte.
    Das Mädchen wandte sich langsam ab. Sie war nur noch von einem Gedanken beherrscht: das alte Haus so rasch wie möglich zu verlassen.
    Sie schob den Vorhang zur Seite und blickte in den Garten. Ihr Blick fiel auf das Gartentor, das langsam geöffnet wurde. Zwei dunkle Gestalten betraten den Garten und kamen rasch näher. Nora hielt den Atem an und trat einen Schritt zurück.
    Jetzt ist alles verloren, dachte sie. Die beiden Männer kannte sie. Es waren John Duncan und Bernie Jones, zwei Angestellte von Felix' Mutter.
    Vom Gang her hörte sie noch immer Felix' Stimme. Sie wartete eine halbe Minute, dann beugte sie sich vor und blickte in den Garten. Von den beiden Männern war nichts mehr zu sehen.
    Das ist meine Chance, dachte Nora. Sie griff nach ihrer Handtasche,,, hängte sie sich über die Schulter, schob einen Stuhl zum Fenster, stieg hinauf, trat auf das Fensterbrett und hielt sich am Rahmen fest. Einen Augenblick zögerte sie, dann sprang sie. Sie ging in die Knie und richtete sich schwer atmend auf. Rasch trat sie einige Schritte zur Seite und verschmolz mit der Dunkelheit.
    „Nora?" fragte John Duncan, der um das Haus gekommen war und stehenblieb.
    Das Mädchen drückte sich enger an das Haus. Sie wagte kaum zu atmen.
    „Nora?" fragte Duncan wieder.
    Er drehte sich langsam um, und einige Sekunden später war er nicht mehr zu sehen.
    Aus Felix' Zimmer kam ein lautes Krachen, in das sich wütendes Fauchen mischte.
    „Nora!" Die Stimme klang schrill und unmenschlich. „Nora!"
    Jetzt gab es für das Mädchen kein Zögern mehr. Sie lief keuchend los, in Richtung Gartentor. „Kommen Sie zu mir, Nora!" hörte sie Bernie Jones. „Ich will Ihnen helfen, Mädchen."
    Doch Nora hörte nicht auf den Hünen. Sie wich seinen riesigen Händen aus und riß sich die Waden an einem Rosenstrauch auf. Sie hörte Schritte hinter sich, doch sie wagte nicht, den Kopf herumzuwenden.
    Endlich hatte sie das Gartentor erreicht. Sie griff nach der Klinke und versuchte die Tür zu öffnen, doch sie war versperrt. Die Schritte kamen näher. Sie wandte den Kopf herum, und ihre Augen weiteten sich.
    Sie hatte geglaubt, daß ihr Bernie Jones gefolgt war, doch diese Vermutung war falsch gewesen. Eine seltsame Gestalt näherte sich ihr langsam. Im schwachen Licht des Mondes konnte sie sie nur undeutlich erkennen. Sie trug eine Kapuze und eine lange, bis auf den Boden reichende Kutte.
    „Du bist seiner nicht würdig", sagte die Gestalt. Die Stimme klang heiser und unheimlich. „Du bist nicht die richtige Frau für ihn. Du darfst nicht Felix' Geliebte sein."
    Die Gestalt sprang sie an, prallte gegen sie und drückte sie gegen das Gartentor. Nora wehrte sich verzweifelt. Eine eiskalte Hand berührte ihre Stirn, glitt über ihre Nase und preßte sich auf ihren Mund.
    „Hilfe!" gurgelte Nora. „Hilfe! So helft..."
    Sie konnte nichts mehr sagen. Die eisige Hand drückte ihre Lippen zusammen. Dann bekam sie einen Schlag gegen die Stirn, dann noch einen gegen die Schläfe. Sie brach bewußtlos zusammen.

    Fred Archer war Privatdetektiv. Mehr als vier Jahre hatte er für das Detektivunternehmen Observer gearbeitet. Vor einigen Wochen hatte er sich selbständig gemacht. Dazu hatte ihn Dorian Hunter ermutigt, der ihm laufend kleinere und größere Aufträge zukommen ließ. Archer war ein mittelgroßer, durchschnittlich aussehender Mann Mitte der Dreißig. Sein Gesicht war rosig, das rotblonde Haar kurz geschnitten, der Blick seiner blauen Augen neugierig.
    Er parkte seinen Wagen in der Sydenham Road, stieg aus, griff nach seiner Jacke, sperrte den beigen Morris ab und blinzelte in die hochstehende Sonne. Es war ein schwüler Augusttag. Nach kurzem Suchen hatte er das Haus Nr. 78 gefunden. Im Hausflur war es angenehm kühl. Langsam stieg er in den zweiten Stock hinauf.
    Bis jetzt hatte er es nicht bereut, daß er sich selbständig gemacht hatte. Er konnte sich über Aufträge nicht beklagen. Neben seiner Tätigkeit für
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