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068 - Haus des Schreckens

068 - Haus des Schreckens

Titel: 068 - Haus des Schreckens
Autoren: Dämonenkiller
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könnte?" Russel hob bedauernd die Schultern. „Nein, da kann ich Ihnen nicht helfen."
    „Mr. Russel, seien Sie bitte so freundlich und machen Sie mir eine Aufstellung von allen Freunden Noras! Ich möchte mir auch gern Noras Zimmer ansehen."
    Archer durchsuchte mehr als zwei Stunden lang Noras Zimmer, doch er fand nichts, was ihm weitergeholfen hätte. Nora hatte kein Tagebuch geführt. Er fand einige alte Briefe von Freundinnen, eine Schachtel voll Fotos und ein abgegriffenes Notizbuch.
    Fred Archer gab sich keinen Illusionen hin. So wie es aussah, hatte er wenig Chancen, Nora Russel zu finden.
    „Erzählen Sie mir etwas über das Catford College, Mr. Russel!" bat er.
    „Wie gesagt, es ist eine Finishing School. Sie nehmen nur Mädchen auf, die eine abgeschlossene Schulbildung haben. Man unterrichtet die Mädchen in Kosmetik, Konversation, gutem Benehmen, Maschineschreiben, Steno, Kochen, Sprachen, etc. Das College hat einen recht guten Namen. Es besteht seit dreißig Jahren."
    Archer verabschiedete sich von Russel, aß in einem Pub einige Sandwiches und trank ein Glas Bier; dann fuhr er in sein Büro.
    Zwei Stunden später war er um nichts weitergekommen. Die Polizei konnte ihm nicht helfen, und alle Freundinnen Noras, die er telefonisch erreicht hatte, sagten ihm, daß sie seit vielen Monaten keinen Kontakt mehr mit dem Mädchen gehabt hätten.
    Archer studierte immer wieder den merkwürdigen Liebesbrief, der mit F. unterzeichnet war. Wenn er den Schreiber dieses Briefes herausfinden konnte, wäre er um einen Schritt weiter.
    Vielleicht erfuhr er im Catford College etwas mehr.

    Das Catford College lag in der Canadian Avenue. Es war ein zweistöckiger ehrwürdiger Bau, der erst vor kurzer Zeit renoviert worden sein mußte.
    Archer stieg die fünf Stufen zur Drehtür hinauf und betrat das Gebäude. Die Eingangshalle war groß wie ein Tennisplatz und ganz in Grün gehalten. Archer blickte sich flüchtig um, dann ging er zur Portiersloge, in der eine mäßig hübsche Blondine saß, die ihn interessiert anblickte. Sie stand auf und öffnete das Fenster.
    „Womit kann ich Ihnen dienen, Sir?" fragte die Blonde.
    Archer setzte sein gewinnendstes Lächeln auf. „Ich möchte mit der Leiterin des Colleges sprechen. Ich möchte meine Schwester anmelden."
    „Einen Augenblick!" sagte das Mädchen. Sie setzte sich, hob den Hörer ab und telefonierte. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann legte sie den Hörer wieder auf und blickte Archer lächelnd an. „Madame Lelouch erwartet Sie. Erster Stock, Zimmer 15."
    Archer nickte ihr freundlich zu und ging langsam zur protzigen Freitreppe, die in den ersten Stock führte. Er betrat einen breiten Gang und blieb vor einem der hohen Fenster stehen, das in den Garten führte.
    Alle Achtung! dachte Archer. Da läßt es sich leben. Der Garten war riesengroß. Einige Spielplätze und ein Swimmingpool, der von einigen Mädchen umlagert wurde, fielen ihm auf.
    Archer ging langsam weiter. Es war völlig still; nur das Geräusch seiner Schritte auf dem Parkettboden war zu hören. Nach wenigen Schritten hatte er die Tür Nummer 15 erreicht. Er blieb stehen und klopfte an.
    „Herein!" hörte er eine helle Mädchenstimme rufen.
    Er öffnete die Tür und trat ein. Ein gutgebautes Mädchen kam ihm entgegen. Sie trug einen dunkelgrünen Blazer, auf dessen Brusttasche CC eingestickt war.
    „Ich bin Miß Seymour", sagte das Mädchen. „Madame Lelouchs Sekretärin. Madame erwartet Sie." Das Mädchen öffnete eine hohe Tür und trat einen Schritt zur Seite. Archer ging an ihr vorbei, und sie schloß hinter ihm die Tür.
    Der Raum war riesig. Der Boden schimmerte wie Silber. An den Wänden hingen kostbare Gobelins. Zwischen zwei hohen Fenstern, die halb offenstanden, saß eine weißhaarige Frau hinter einem riesigen Schreibtisch.
    Archer schlenderte lässig auf den Schreibtisch zu. Die Weißhaarige blickte ihm reserviert entgegen. Archer versuchte, ihr Alter zu erraten, was ihm aber nicht gelang. Sie konnte fünfzig, aber auch siebzig sein. Das weiße Haar trug sie streng nach hinten gekämmt. Es war im Nacken zu einem Knoten gebunden. Ihr Gesicht war bleich, die Haut wirkte fast durchsichtig. Die Augen waren strahlendblau und wirkten jugendlich. Sie trug ein enganliegendes, hochgeschlossenes, pechschwarzes Kleid.
    „Mein Name ist Fred Archer", stellte sich der Detektiv vor.
    Madame Lelouch nickte ihm kühl zu und zeigte auf einen der Stühle, die vor dem Schreibtisch standen.
    Archer setzte
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