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068 - Das Schädelgrab

068 - Das Schädelgrab

Titel: 068 - Das Schädelgrab
Autoren: A.F.Morland
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»Sie muß leben. Ich fühle nicht, daß sie tot ist. Es gibt sie noch, Tony. Aber ich werde sie nicht finden, wenn ich sie nicht suche.«
    »Wo willst du sie suchen?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht hier? Wenn ich doch nur wüßte, wohin sie ging, als sie Cosmar verließ.«
    »Ich kann nicht zulassen, daß du dich von uns trennst, Cruv«, sagte ich.
    »Sag bloß, du kommst ohne meine Hilfe nicht aus.«
    »Du weißt auf Coor besser Bescheid als ich.«
    »Auch Jubilee und Cosmar.«
    »Und ich möchte dich nicht verlieren. Der Gedanke, du könntest von hier weggehen und schon eine Stunde später in eine tödliche Falle laufen, würde mich quälen. Du bist verhältnismäßig sicher, wenn du bei uns bleibst. Einer achtet auf den anderen. Einer steht dem anderen bei, wenn er in Bedrängnis gerät. So haben wir es bisher gehalten, und es hat recht gut funktioniert. Wenn du eigene Wege gehst, kommst du möglicherweise nicht weit. Dein Tod wäre keine Lösung für dein Problem, da mußt du mir doch recht geben, oder?«
    »Mein ganzes Denken dreht sich nur noch um Tuvvana.«
    »Das weiß ich. Ich bitte dich aber trotzdem, bei uns zu bleiben, Cruv. Ich mache dir einen Vorschlag: Wir versuchen zuerst Roxane zu helfen, und sollten wir das geschafft haben, nehmen wir uns alle zusammen deines Problems an. Was sagst du dazu? Wir kehren mit Roxane nicht auf die Erde zurück, sondern versuchen herauszufinden, was aus Tuvvana geworden ist. Vielleicht haben wir Glück und finden ihre Spur.«
    »Wenn wir sie aufspüren würden, wäre das der schönste Tag in meinem Leben«, sagte Cruv.
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter. »Das glaube ich dir, Kleiner.«
    »Du bist ein großartiger Freund, Tony Ballard«, sagte der Gnom gerührt.
    Ich boxte ihn grinsend. »Ach komm, laß den Quatsch.«
    Als die Dämmerung einsetzte, kam Mr. Silver zu uns, und er sagte mit gerümpfter Nase: »Wir sind nicht allein, Tony.«
    »Stimmt. Cosmar, Parthos, Boram, Cruv und Jubilee sind bei uns.«
    »Blödmann. Ich meine, wir werden beobachtet.«
    ***
    Xercand trieb sein Pferd rücksichtslos an. Das Tier schnaufte und schwitzte. Klatschnaß war sein Fell, aber das störte den Coor-Banditen nicht. Bald würde ihm ein feuriger Rappen gehören. Er würde sich das schönste und kräftigste Tier nehmen und Wakalla und Lobbon sollten es nicht wagen, ihn deswegen zu kritisieren.
    In letzter Zeit war er nicht mehr sonderlich gut auf die beiden zu sprechen. Vor allem der einäugige Lobbon hatte ständig etwas zu meckern.
    Irgendwann in naher Zukunft würde Xercand der Kragen platzen, und das würde Lobbon dann mit Sicherheit nicht überleben.
    Sie hatten Atax und seine beiden Begleiterinnen längst überholt, schwenkten auf deren Kurs ein und hielten ihre dampfenden Tiere an.
    Xercand sprang vom Pferd. »Hier bleiben wir. Hier warten wir auf sie.«
    »Sie werden wissen wollen, warum unsere Pferde so schwitzen und außer Atem sind«, sagte Wakalla und stieg auch ab.
    »Wir mußten vor irgendeiner Gefahr fliehen«, sagte Xercand.
    »Vor welcher?« fragte Lobbon. »Wir können nicht jeder etwas anderes sagen.«
    »Ein feuerspeiendes Monster griff uns an«, entschied Xercand. »Es war schlimmer als der Teufel, muß geradewegs aus der Hölle gekommen sein.«
    Lobbon schwang sein Bein über den Hals seines Pferdes und rutschte seitlich herunter.
    Er ließ wieder den Morgenstern über seinem Kopf kreisen.
    »Weg damit!« zischte Xercand. »Laß das Ding verschwinden! Willst du sie vorzeitig erkennen lassen, was wir vorhaben? Sie haben schnelle, starke Pferde. Wenn sie weiterreiten, ist es uns mit unseren Schindmähren unmöglich, sie einzuholen.«
    »Fortwährend hast du an mir etwas auszusetzen. Was willst du damit erreichen?«
    »Weißt du was?« fauchte Xercand. »Wenn wir das hinter uns gebracht haben, tragen wir's aus.«
    Der Einäugige grinste. »Darauf freue ich mich.«
    ***
    Tuvvanas Herz blieb fast stehen, als sie die dunklen Augen sah. Jetzt wurden die Zweige auseinandergerissen und ein kleiner, muskulöser Mann kam zum Vorschein. Stumpfe Hörner ragten aus seiner Stirn.
    Er war kein Gnom, sondern ein gefährlicher Teufelszwerg.
    Tuvvanas Mund entrang sich ein tiefes Stöhnen. Sie hatte schon viel von diesen Teufelszwergen gehört, war aber bisher noch nie einem begegnet, und darüber war sie sehr froh gewesen.
    Doch nun…
    Der Teufelszwerg kam näher. Sein Kopf war dreieckig, lief zum Kinn hin spitz zu. Seine Lippen waren so schmal wie zwei
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