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068 - Das Schädelgrab

068 - Das Schädelgrab

Titel: 068 - Das Schädelgrab
Autoren: A.F.Morland
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wiedererstarken, wenn er Bilco wiederhatte.
    Bilcos Leichnam war geschrumpft und hatte sich in Kristall verwandelt. Sastra hatte Kopf, Körper und Herz angeblich an verschiedenen Stellen verscharrt. Wenn wir sie wieder zusammenfügten, würde Bilco wieder leben.
    Da nur Sastra die Gräber kannte, waren wir gezwungen, ihm aufzusuchen.
    Cosmar kannte den Weg, deshalb führte er uns.
    »Wann werden wir das Land der hohlen Hügel erreichen?« fragte ich den blonden Hünen.
    »Es beginnt hinter diesem Tal«, antwortete Cosmar.
    Er hatte schon mal darüber gesprochen, daß es gefährlich war, dieses Gebiet zu durchqueren, aber es würde uns eine enorme Zeitersparnis bringen. Außerdem gab es durch dieses Gebiet einige Schleichwege, die uns ein weniger gefährliches Durchkommen versprachen. Cosmar war ein lebender Beweis dafür, daß man einen Ritt durch dieses Land überleben konnte. Mehrmals hatte er das Gebiet schon durchquert.
    »Dort regieren die Teufelszwerge«, sagte der blonde Hüne. »Ein großes Volk. Die Frauen sind sehr fruchtbar. Die Zwerge ernähren sich von allem, was ihnen in die Hände fällt. Sie haben auch außerhalb ihres Gebietes Fallen errichtet, werden immer mehr. Das Land der hohlen Hügel wird ihnen allmählich zu klein. Sie dehnen ihr Gebiet mehr und mehr aus. Eines Tages wird es Krieg geben.«
    »Wenn sie die Grenzen anderer Völker verletzen.«
    »Ja«, sagte Cosmar. »Die Teufelszwerge waren seit jeher gefährlich. Aber nur dann, wenn man sich in ihr Gebiet wagte. Seit Grudia regiert, ist das anders geworden. Nun ist man auch außerhalb ihres Gebietes nicht mehr vor ihnen sicher.«
    »Wir werden Wachen einteilen«, sagte ich. »Ich möchte nicht, daß mich so ein Zwerg in der Nacht im Schlaf überrascht.«
    »Das würdest du nicht überleben«, sagte Cosmar.
    »Hast du Grudia schon mal gesehen?«
    Der blonde Hüne schüttelte den Kopf.
    »Was ist er? Ihr Anführer? Feldherr?«
    »Grudia ist eine Frau«, sagte Cosmar. »Sie ist die Königin der Teufelszwerge. Größer als die anderen Zwerge, aber immer noch klein von Wuchs. Vier Ehemänner hatte sie schon. Keiner war ihr gut genug. Sie ließ sie alle töten. Kennst du die Gottesanbeterin, die nach der Paarung das Männchen tötet? Gibt es dieses Insekt auch bei euch?«
    »Ja, das gibt es.«
    »So ähnlich ist Grudia. Kein Mann ist hartherziger als sie. Ich hoffe, ihr nie zu begegnen.«
    Ich schmunzelte. »Befürchtest du, sie könnte an dir Gefallen finden? Und dann, nach der ersten Nacht…«
    »Du sagst das im Scherz, Tony, aber man sagt, daß ihr große Männer stets vorgeführt werden müssen. Und sie entscheidet dann, ob man diese gleich umbringen oder zuerst noch ihr überlassen soll.«
    »Wir werden ihr Boram schicken. Das Gift des Nessel-Vampirs brennt so herrlich auf der Haut.«
    Wir erreichten das Tal. Wir, das waren Cosmar, Parthos, der Zauberer, Boram, der weiße Vampir, der Gnom Cruv, der Ex-Dämon Mr. Silver, das Mädchen Jubilee und ich.
    Cosmar suchte den besten Lagerplatz aus.
    Mir fiel auf, daß Jubilee die Nähe des gutaussehenden blonden Hünen suchte. Zuerst dachte ich, sie würde sich neben ihm sicherer fühlen, aber nach und nach merkte ich, daß sie testete, wie sie als Frau auf ihn wirkte.
    Mir kam vor, als wollte sie sich selbst bestätigen. In Cosmars Fall war das kein Spiel mit dem Feuer, denn er war standhaft und liebte Alkmena. Aber sie hätte auch an einen weniger standhaften Mann geraten können, und davor wollte ich sie bewahren.
    Sie war schön und begehrenswert, hatte brünettes, kurzes Haar und hübsche Augen. Sie sollte keine böse Erfahrung machen. Dazu würde es aber kommen, wenn sie auch mit anderen Männern so unbekümmert kokettierte.
    Ich begab mich zu Jubilee und Cosmar. Die beiden unterhielten sich gerade.
    »Kann ich dich kurz sprechen, Jubilee?« fragte ich.
    »Aber gern.«
    Ich begab mich an einen Ort, wo ich mit dem Mädchen allein war. »Cosmar gefällt dir, nicht wahr?«
    »Er ist ein großer, starker Mann«, erwiderte das Mädchen. Mit vier Jahren war sie auf der Erde von einem Dämon namens Cantacca entführt worden. Dreizehn Jahre hatte sie bei ihm als seine Gefangene gelebt, und nun hätte er sie heiraten wollen. Da war sie ausgerückt.
    »Er ist unser aller Freund«, sagte ich.
    »Ein kräftiger Beschützer«, sagte Jubilee.
    »Ist es das, was du bei ihm suchst? Schutz?«
    »Wie meinst du das, Tony?«
    »Ich beobachte dich schon eine ganze Weile. Du legst es darauf an, daß dich Cosmar
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