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068 - Das Schädelgrab

068 - Das Schädelgrab

Titel: 068 - Das Schädelgrab
Autoren: A.F.Morland
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Hüters gewesen, das zu verhindern, doch er hatte die Zerstörung selbst herbeigeführt und nun auch den Tod gefunden.
    Wenn wir ihm nicht den Garaus gemacht hätten, wäre er höchstwahrscheinlich vor dem Tribunal der Dämonen gelandet, als Versager gebrandmarkt und auf dem Richtblock des Grauens getötet worden.
    Wir hatten den Vertretern der Hölle eine Arbeit abgenommen.
    Sastra hatte wohl zum ersten Mal im Leben Angst. Er war zu vielem fähig, aber den Hüter des Bösen hätte er nicht zu bezwingen vermocht.
    Dieses Höllenschwert war eine unglaubliche Waffe. Er hatte seine Kraft zu spüren bekommen und fürchtete sich vor einem neuerlichen Kontakt.
    Mr. Silver drehte sich um.
    Ich legte meine Hand auf die knöcherne Schulter des Zauberers. »Die Gefahr ist beseitigt, Parthos. Geh hinein und hol den Körper deines Sohnes.«
    Parthos nickte. Wie in Trance begab er sich zum Totenschädel, aus dem immer noch dicker Qualm stieg.
    Der Zauberer erreichte den Schatten unter dem Schädel. Sekunden später sah ich ihn nicht mehr.
    Mr. Silver kehrte zu mir zurück. »Wie nennt ihr Menschen das? Perfektes Timing. Hervorragendes Teamwork.«
    Ich lächelte. »So hat eben jeder seine Sprüche. Ich muß neidlos anerkennen, daß deine vorhin ganz besonders effektvoll ankamen.«
    Sastra rührte sich nicht von der Stelle. Er wußte, daß er im Falle eines Fluchtversuchs nicht weit gekommen wäre. Und zur Strafe hätte er dann wieder das Höllenschwert zu spüren gekriegt.
    Parthos erschien wieder, und seine Augen strahlten vor Glück. Er hielt einen länglichen Gegenstand in der Hand, dunkelgrün glänzend. Zwanzig Zentimeter, mehr maß die kopflose Figur nicht. Unvorstellbar, daß das einmal ein Mann gewesen war, der gelebt und vielleicht meine Größe gehabt hatte.
    Es verblüffte mich immer wieder, was Magie alles zu verursachen vermochte.
    »Bilco«, sagte Parthos ergriffen.
    Sastra wandte sich schuldbewußt ab.
    Parthos hielt uns die kleine kopflose Kristallfigur entgegen. Sie lag jetzt auf seinen Handflächen. Er trug den Körper seines Sohnes. Die Brust war offen… Kein Herz. Aber ein erster großer Schritt war getan, und wenn ich mir überlegte, was wir schon alles hinter uns hatten, konnte ich mir nicht vorstellen, daß uns jetzt noch etwas aufhalten konnte.
    Aber Vorsicht, Tony! warnte ich mich. Die Hölle hat noch viele Joker, und du weißt nie, wann sie sie ausspielt.
    Wir kehrten in die Hütte des Mord-Magiers zurück, und Mr. Silver preßte Sastra auch die beiden anderen Verstecke ab.
    Dann zogen wir weiter.
    Von Cosmar trennten wir uns. Er hatte uns zu Sastra geführt. Wir konnten nicht von ihm verlangen, daß er sich mit uns noch weiter von seiner Heimat entfernte. Zu Hause wartete Alkmena auf ihn. Ich hatte ihr versprochen, auf ihn aufzupassen, damit sie ihn unbeschadet wiederbekam, und irgendwie hatte ich es auch geschafft, mein Versprechen einzulösen, wenngleich ich zugeben muß, daß der junge Krieger die meiste Zeit sehr gut selbst auf sich achtgegeben hatte.
    Wir wünschten ihm alles Gute für die Heimkehr.
    Er wünschte uns viel Glück für unsere weiteren Wege.
    »Mach einen großen Bogen um das Land der hohlen Hügel, hörst du?« sagte ich lächelnd zu Cosmar.
    »Worauf du dich verlassen kannst. Ich werde Ahoon bitten, seine Hand schützend über euch zu halten.«
    »Keine schlechte Idee. Das kann er ruhig mal tun«, sagte ich.
    Die Trennung fiel uns allen sehr schwer.
    »Viel Glück, Tuvvana«, sagte Cosmar.
    Sie schlang die Arme um Cruvs Hals und erwiderte: »Das habe ich.«
    »Sag mal, wie lange willst du hier noch deine Zeit vertrödeln?« sagte ich heiser. »Du hast einen weiten Weg vor dir, also mach, daß du fortkommst.«
    Ich gab seinem Pferd einen Klaps auf die Kruppe. Das Tier erschrak und rannte los.
    Neben mir seufzte Jubilee. »Schade, daß ich ihn nie mehr wiedersehen werde.«
    »Vergiß nicht, er gehört Alkmena.«
    »Ich hätte ihn gern als Freund behalten. Nur als Freund.«
    »Ich auch«, sagte ich.
    »Wir alle«, verbesserte mich Mr. Silver, und während Cosmar zum Stamm der blonden Hünen zurückkehrte, machten wir uns auf den Weg zum nächsten Versteck.
    Ich musterte Parthos heimlich. Merkwürdig, er hatte sich verändert. Er schien nicht mehr so mager und kraftlos zu sein. Sein Blick hatte einen optimistischen Glanz. Dieser Mann blühte regelrecht auf. Er trug einen Stoffbeutel auf dem Rücken. Wenn man genau hinsah, konnte man den kopflosen Kristallkörper darin erkennen.
    Wir
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