Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
068 - Das Schädelgrab

068 - Das Schädelgrab

Titel: 068 - Das Schädelgrab
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
hätte eilen können. Aber es war fraglich, ob ihm die anderen hätten folgen können. Der Korridor hätte sich hinter ihm sofort wieder schließen können. Deshalb blieb Mr. Silver bei den Freunden.
    Sie kämpften sich gemeinsam vorwärts.
    Jeder gab sein Bestes, war dabei aber bestrebt, nur ja nicht mit einem der scheußlichen Wesen in Berührung zu kommen. Mit vereinten Kräften machten sie sich den Rückweg frei. Den schrecklichen Gestank nahmen sie schon gar nicht mehr wahr. Sie dachten nur an den Rückzug. Nichts anderes war wichtig.
    Sobald sie den Ring der Aussätzigen durchbrochen hatten, bildeten Mr. Silver, Boram und Cosmar eine Front. Sie schirmten die Freunde ab, denn die scheußlichen Gestalten wollten ihnen folgen.
    Als Tony Ballard , Jubilee, Parthos und Cruv das Tor erreichten, kämpften Mr. Silver, Boram und Cosmar nicht weiter, sondern folgten den Freunden. Die kranken Teufelszwerge waren nicht so schnell wie sie. Es bestand keine Gefahr, daß die Aussätzigen sie einholten.
    Mr. Silver eilte als letzter durch das Tor, warf es zu und schloß es blitzschnell wieder ab.
    »Das war knapp«, ächzte Jubilee.
    Parthos keuchte schwer, aber er benötigte niemandes Hilfe. Er war nicht erschöpfter als Jubilee oder Cruv.
    »Ja«, knurrte Mr. Silver. »Das war wirklich knapp.« Der blickte Tony Ballard vorwurfsvoll an. »Das hatten wir dir zu verdanken.«
    »Laß das, Silver«, ergriff Cruv für Tony Ballard Partei. »Er hat die Orientierung verloren.«
    »Hast du das wirklich?« fragte der Ex-Dämon.
    »Was soll die Frage?« gab Tony Ballard ärgerlich zurück.
    »Irren ist menschlich, nicht wahr?« sagte Mr. Silver.
    »Genau.«
    »Merkwürdig, mir kam es irgendwie vor, als hättest du dort drinnen nicht ganz menschlich reagiert. Das war nicht der Tony Ballard, den ich schon so viele Jahre kenne.«
    Tony schob das Kinn vor. »Was hast du mir vorzuwerfen?«
    »Mangelnden Einsatz. Du hast nicht so gekämpft, wie ich es von dir gewöhnt bin.«
    »Hör auf, ihn zu kritisieren, Silver!« sagte Cruv energisch. »Du weißt, was er hinter sich hat. Vielleicht ist er noch nicht wieder ganz auf der Höhe. Es war bestimmt nicht leicht, Grudias Mörderzwergen zu entkommen… Tony, wo geht es weiter?«
    Die perlmuttfarbenen Augen des Ex-Dämons verengten sich. »Er scheint es nicht zu wissen.«
    »Hast du die Orientierung verloren, Tony?« fragte Cosmar.
    »Nein, hat er nicht«, sagte Mr. Silver. »Je mehr ich darüber nachdenke, desto deutlicher erkenne ich, daß Tony uns absichtlich hierher geführt hat.«
    »Bist du verrückt?« rief Cruv empört aus. »Wie kannst du so eine unsinnige Behauptung aufstellen?«
    »Er war bei Grudia«, sagte der Ex-Dämon. »Und sie schickte ihn mit dem Auftrag zu uns, uns in eine Falle zu locken. Aber das hat nicht so ganz geklappt, und nun ist Tony Ballard ratlos.«
    »Meine Güte, er hat den Verstand verloren!« stieß Cruv heiser hervor. »Er ist total übergeschnappt Tony ist unser Freund!«
    »Nicht mehr!« fauchte Mr. Silver.
    Und dann zweifelte nicht nur Cruv am Verstand des Ex-Dämons, denn der Hüne mit den Silberhaaren stürzte sich mit dem Höllenschwert auf Tony Ballard .
    »Neiiin!« kreischte Jubilee, doch damit konnte sie nichts mehr verhindern.
    ***
    »Neiiin!«
    Ich hörte Jubilees Schrei, stand immer noch mitten in dem schwarzmagischen Symbol, hatte dieses leuchtende, spiegelnde Kraftfeld vor mir und sah, was passierte. Alles hatte ich miterlebt. Tony Ballards Rückkehr, den Weg durch die unterirdischen Straßen, das Erreichen des Hügels der Aussätzigen, den Kampf meiner Freunde…
    Mit dem Rest meiner Gefühle, die mir verblieben waren, bangte ich um Jubilee, Cruv, Cosmar und Parthos. Ich wäre gern an Tony Ballards Stelle gewesen, um mich voll für meine Freunde einsetzen zu können, doch ich war zum Zusehen verurteilt. Grauenvoll.
    Aber Mr. Silver hatte das falsche Spiel durchschaut. Ihn konnte man nicht so leicht täuschen wie die anderen. Vielleicht hatte er auch die Höllenkräfte in Tony Ballard wahrgenommen.
    Jedenfalls reagierte er richtig, als er mit dem Höllenschwert zuschlug, wenn das auch Cruv und die anderen im Moment noch nicht begriffen. Der Ex-Dämon mußte schnell handeln, damit ihnen Tony Ballard nicht gefährlich werden konnte. Er mußte Tony überrumpeln, und das gelang ihm auch.
    Das Geschehen verlagerte sich auf eine mir unerklärliche Weise. Es ereignete sich plötzlich nicht mehr im Hügel der Aussätzigen, sondern hier, direkt vor mir. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher