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068 - Das Schädelgrab

068 - Das Schädelgrab

Titel: 068 - Das Schädelgrab
Autoren: A.F.Morland
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schwerfällig. Er hatte nach wie vor große Angst vor dem Höllenschwert, wagte kein falsches Spiel.
    Ich winkte Boram zu uns. »Ich möchte, daß du uns begleitest.«
    »Ja, Herr«, sagte der Nessel-Vampir mit seiner hohlen Stimme.
    »Die anderen bleiben hier«, sagte ich.
    Jubilee, Cruv, Tuvvana und Cosmar hatten nichts dagegen einzuwenden. Aber Parthos trat auf mich zu. Seine Augen bettelten.
    »Ich möchte mitkommen«, sagte er. Er war ein Vater, und wir würden bald den Körper seines geliebten Sohnes wiedergefunden haben.
    Einen geschrumpften, kristallisierten Leib zwar nur, aber doch Bilcos Körper…
    »Ich möchte den Körper meines Sohnes aus dem Schädel des schwarzen Riesen holen«, sagte Parthos eindringlich.
    Da im Schädel des schwarzen Riesen der Hüter des Bösen wohnte, würde es an Mr. Silver und mir liegen, die erforderlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Anders ausgedrückt hieß das: Den Hüter des Bösen vernichten.
    »Na schön, Parthos, du kommst mit«, sagte ich.
    Das eingefallene Gesicht des Zauberers zerfloß in Dankbarkeit.
    »Wir gehen«, sagte Mr. Silver zu Sastra, und der dicke Mord-Magier verließ als erster seine Hütte.
    ***
    Der Mord-Magier führte uns durch den Wald, der sich bald lichtete, und schließlich ragten vor uns Felsen auf. Mr. Silvers Schwert wurde beinahe zum Leuchtstab. Es reagierte auf das Böse, das hier gegenwärtig war. Boram sicherte unser Umfeld.
    Wir sahen zwei schlanke Felsennadeln, zwischen denen der Schädel des schwarzen Riesen klemmte. Ein riesiges Zeugnis vergangenen Lebens war dieser Totenkopf. Pechschwarze Augenhöhlen, eine tiefschwarze Nasenöffnung - und gefährliches Leben in dieser dämonischen Schwärze. Es hatte bestimmt einen Grund, weshalb der Schädel des Riesen übriggeblieben war.
    Wahrscheinlich war von der schwarzen Macht seine Rückkehr geplant, und damit bis dahin niemand den Schädel zerstören konnte, lebte der Hüter des Bösen in ihm.
    Wir blieben stehen.
    Hineinzugehen und Bilcos kristallisierten Körper zu holen, war unmöglich. Vor allem für Parthos.
    Ich besaß wieder alle meine Waffen - Mr. Silver hatte sie mir gegeben, als wir uns im Sperrbezirk wiedertrafen - und ich wollte sie gegen den Totenschädel und den darin hausenden Hüter des Bösen einsetzen.
    Sastra war nach wie vor gefügig wie ein Lamm.
    Parthos schien auf glühenden Kohlen zu stehen. Mr. Silver und ich bewahrten die Ruhe, die dieser Situation angemessen war.
    »Ich werde versuchen, dieses Problem mit dem Dämonendiskus zu lösen«, sagte ich und griff nach der handtellergroßen Scheibe.
    Der Ex-Dämon wiegte den Kopf.
    Ich ließ den Diskus noch an der Kette hängen. »Gibt es ein Haar in der Suppe?« fragte ich.
    »Ich weiß nicht, Tony«, antwortete der Ex-Dämon. »Wenn du deinen Diskus in den Schädel schleuderst, wird er ihn zerstören.«
    »Das ist ja der Zweck der Übung. Wenn wir Glück haben, geht der Hüter des Bösen gleich mit drauf. Dann hätten wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, und Parthos könnte sich gefahrlos den Körper seines Sohnes holen.«
    »Hört sich gut an, aber könnten die freiwerdenden Kräfte dort drinnen nicht auch den Kristallkörper vernichten? In diesem Schädel können sie nicht differenzieren. Es wäre so, als würdest du eine Handgranate hineinwerfen. Alles, was sich darin befindet, wäre kaputt.«
    Ich ließ die Hand sinken. »Mach einen besseren Vorschlag«, verlangte ich.
    »Ich werde versuchen, den Hüter des Bösen aus dem Schädel zu locken.«
    »Mit einem Stück Zucker?«
    »Erinnerst du dich an Tansul, die Lavabestie, die von dem Magier-Dämon Vulkan geweckt wurde?« [4]
    »Tansul ist mir in bester Erinnerung.«
    »Ich habe ihn mit Sprüchen, Formeln, Dämonenworten gereizt. Darauf wird auch der Hüter des Bösen reagieren.«
    »Okay, Silver. Bring ihn auf die Palme.«
    Der Ex-Dämon legte los. Er beherrschte die Wortmagie großartig. Seine Spruchattacken waren von Anfang an Volltreffer, das hörten wir, als der Hüter des Bösen in der tiefen Schwärze des gewaltigen Totenkopfs zornig aufbrüllte.
    Manchmal ist das Wort stärker und verletzender als die beste Waffe.
    Am Anfang war das Wort, steht es geschrieben, und das Wort kann unvorstellbar stark sein, wenn man es richtig einzusetzen weiß.
    Mr. Silver wußte es. Er geißelte den Hüter des Bösen damit. Das Biest heulte, brüllte und tobte durch den Schädel. Noch ließ es sich nicht blicken, aber ich war sicher, daß Mr. Silver es so sehr reizen
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