Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
068 - Das Schädelgrab

068 - Das Schädelgrab

Titel: 068 - Das Schädelgrab
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
schrecklich«, sagte Wakalla.
    »Ich glaubte, das würden wir nicht überleben«, sagte Lobbon. »Aber auch unsere Pferde hatten so viel Angst, daß ihren Hufen Flügel wuchsen, und das rettete uns.«
    »Jetzt sind die Tiere ziemlich fertig«, sagte Xercand.
    »Wir reiten nicht schnell, haben es nicht eilig«, sagte Atax. »Bei unserem Tempo werden eure Pferde bestimmt mitkommen.«
    »So ein Glück muß man haben«, sagte Xercand. »Auf die Pferde, Freunde. Ich erwarte von euch, daß ihr euer Leben für diese Mädchen einsetzt, falls wir angegriffen werden.«
    »Darauf kannst du dich verlassen«, tönte Wakalla. »An die Mädchen kommt man nur über meine Leiche!«
    Er verzog sein wenig vertrauenerweckendes Gesicht zu einem breiten Grinsen.
    Sein Blick entkleidete Roxane/Arma und Cuca. Er wußte nicht, welche ihm besser gefiel. Sie waren beide sehr schön. Nun, er würde Xercand den Vortritt lassen und die nehmen, die übrigblieb. Und Lobbon würde sich in Geduld fassen müssen.
    ***
    Tuvvana kam zu sich. Ihr Mund war trocken, die Stirn glühte, als hätte sie hohes Fieber. Sie war schwer benommen, wußte nicht, was mit ihr geschah.
    Ihre Hand- und Fußgelenke schmerzten höllisch.
    Es dauerte geraume Zeit, bis sie begriff, wieso. Man hatte sie an eine Stange gebunden, um sie transportieren zu können. Damit sie sich nicht wehrte und nicht zu fliehen versuchte, hatte der Teufelszwerg sie von diesem grünen Tier beißen lassen.
    Sie hatte geglaubt, der Biß würde sie umbringen, aber sie lebte noch. Schlecht, sehr schlecht zwar, doch sie war noch am Leben. Sollte sie sich darüber freuen? Sollte sie bedauern, daß das Gift des grünen Tiers nicht tödlich gewesen war?
    Dann hätte sie's bereits hinter sich gehabt.
    So aber hatte sie es noch vor sich.
    Ein Teufelszwerg trug die Stange, an die sie gebunden war, vorn, einer hinten. Tuvvana hätte am liebsten laut um Hilfe geschrien, doch was hätte ihr das genützt? Niemand krümmte einen Finger für einen Gnom.
    Sie wurde durch den Wald getragen. Dunkelheit hatte sich mittlerweile über das Land gebreitet. Der Himmel war schwarz wie ein Totentuch.
    Sie ließen den Wald hinter sich.
    Tuvvana schloß die Augen. Sie wollte nicht sehen, wohin die Teufelszwerge sie schleppten. Wie ein Film rasten Bilder ihres Lebens mit ungeheurer Geschwindigkeit durch ihren Geist.
    Eines löste das andere ab, und plötzlich sah sie Cruv, diesen häßlichen, sympathischen Kerl.
    Ein einziges Mal in ihrem Leben war sie glücklich gewesen.
    Mit Cruv…
    Lebte er noch? Wenn ja - wohin hatte es ihn verschlagen? War das jetzt noch wichtig? Was hatte überhaupt noch einen Wert? Angesichts des Todes erstarrt alles in Bedeutungslosigkeit…
    ***
    Nach stundenlangem Ritt glaubte Xercand so gut wie alles von Atax zu wissen. Die Seele des Teufels hatte dem lästigen Frager viele Antworten gegeben, von denen keine einzige stimmte.
    Der Dämon erfand eine glaubhafte Lügengeschichte, die der Coor-Bandit voll schluckte. Atax erschien ihm als friedliebender Mann, der nur zum Schwert griff, wenn es unbedingt sein mußte.
    Erfahrungsgemäß waren solche Kerle nicht besonders gefährlich, weil ihnen die Erfahrung fehlte. Deshalb fühlte sich Xercand dem Mann, an dessen Seite er jetzt ritt, überlegen.
    Und die Mädchen? Die nahm er erst recht nicht ernst. Sie würden leichte Beute sein. Heute abend würden die drei eine große Überraschung erleben.
    Der Coor-Bandit lachte in sich hinein. Atax' Pferd gefiel ihm am besten. Es würde bald ihm gehören. Noch nie hatte er so ein herrliches Tier besessen. Er konnte es kaum erwarten, es zu reiten. Was er mit Atax tun würde, wußte er noch nicht. Vielleicht würde er ihn im Kampf töten. Vielleicht würde er ihm aber auch sein Leben lassen und ihn einfach wie einen Köter davonjagen.
    Von den Mädchen versprach er sich noch sehr viel. Sie hatten schlanke, biegsame Körper. Ihre Bewegungen waren aufreizend, obwohl sie es nicht darauf anlegten. Es lag einfach in ihnen, Männer anzuziehen.
    Xercand hatte bereits seine Wahl getroffen. Er wollte sich mit Roxane Arma vergnügen. Wakalla und Lobbon konnten Cuca haben, obwohl auch sie unübersehbare Qualitäten aufwies. Es war Xercand deshalb auch nicht leicht gefallen, sich für eine von beiden zu entscheiden.
    Sie hatten eine steinige Ebene vor sich, und die Tiere der Coor-Banditen waren trotz des geringen Tempos einer totalen Erschöpfung nahe.
    Aber Xercand entschied, daß die Pferde noch bis zum Sonnenuntergang
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher