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0675 - Monumente der Macht

Titel: 0675 - Monumente der Macht
Autoren: Unbekannt
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Öffnung in die Atmosphäre über der Oberfläche des Planeten, durchstieß eine dünne Wolkendecke - und ging noch vor Erreichen des Weltraums in den Linearflug über.
    „Phantastisch!" entfuhr es dem Laren. „Die Blockadeflotten hatten keine Chance, uns zu fassen. Wir müssen wieder verschwunden sein, kaum daß ihre Taster ansprachen und noch bevor sie die Tasterergebnisse auswerten konnten."
    Als das kleine Schiff in den Normalraum zurückkehrte, stellte der Lare fest, daß es genau im Zielgebiet gelandet war, nämlich dicht an der kleinen roten Sonne, die Boscyks Stern hieß.
    Kurz darauf tauchten zwei Beiboote des terranischen Schiffes auf, das Roctin-Par in das System von Boscyks Stern gebracht hatte. Ihre Kommandanten stellten keine Fragen, sondern packten das kleine Schiff mit Traktorstrahlern und schleppten es zu ihrem Mutterschiff.
    Als das Kleinraumschiff in einen Hangar schwebte, schlug Roctin-Par vor Freude über die Rettung mit der flachen Hand auf das Robotei und rief: „Hallo, Majestät, alter Knabe, jetzt wird alles wieder gut!"
    An Bord des Mutterschiffes arbeiteten die besten Kybernetik-Spezialisten, die aus der Provcon-Faust mitgekommen waren, mehr als vier-undzwanzig Stunden mit dem Robotei.
    Da sie es nicht öffnen konnten -und auch nicht wollten -, führten sie Tests durch, ließen es an Planspielen mit der Bordpositronik teilnehmen, spielten ihm die Daten aus den Speichern der Bordpositronik vor - und drückten dem Robotkaiser die Daumen.
    Nach diesen vierundzwanzig Stunden stellte sich endlich ein Erfolg ein. Ob er den wissenschaftlichen Bemühungen zu verdanken war, ließ sich niemals klären.
    Roctin-Par hielt es für wahrscheinlicher, daß Anson Argyris sich aus eigener Kraft regeneriert hatte, war aber taktvoll genug, diese Ansicht nicht auszusprechen.
    Zusammen mit dem Kommandanten und den anderen Führungsoffizieren an Bord, die Wissenschaftler eingeschlossen, stand der Lare vor dem Robotei, das einen halben Meter über dem Boden schwebte und seinen Ortungskopf ausgefahren hatte.
    „Ich danke Ihnen allen", sagte Anson Argyris mit deutlicher, gut modulierter Stimme. „Vor allem aber danke ich Ihnen, Roctin-Par.
    Ohne Ihre Hilfe befände ich mich jetzt in der Gewalt der Invasoren."
    Roctin-Par dachte an die alptraumhafte Flucht durch das fallenreiche Labyrinth zurück und konnte ein nachträgliches Gruseln nicht unterdrücken.
    „Ohne Ihre Hinweise hätten wir es nicht geschafft, Majestät", erwiderte er.
    Mit Trauer in der Stimme fügte er hinzu: „Aber im Grunde genommen haben wir unsere Freiheit weder mir noch Ihren Hinweisen zu verdanken. Wie uns einer unserer Agenten mitteilte, wurden wir nur von einer einzigen kleinen Gruppe verfolgt, weil der larische Oberbefehlshaber des Sektors Boscyks Stern zur kritischen Zeit von einem Monstrum in Atem gehalten wurde, das ihn zum Schluß tötete.
    Dieses Monstrum sollte nach den Vorstellungen von Kratos-Pyr zur Jagd auf Sie eingesetzt werden, Majestät. Es wandte sich jedoch gegen die Laren, weil es von zwei Menschen, die es schufen, entsprechend programmiert wurde."
    „Diese Menschen verdienen die höchste Ehrung, die es gibt", erklärte Anson Argyris.
    „Leider müssen Sie ihnen diese Ehrung posthum erweisen", erwiderte Roctin-Par. „Tak Son und Yumeko Chandri begingen Selbstmord, weil sie wußten, daß ihr Tun nicht verborgen bleiben würde und weil sie sich entwürdigende Verhörprozeduren ersparen wollten."
    „Demnach hatten sie ihren Freitod mit einkalkuliert", sagte der Robotkaiser. „Ich bin erschüttert, aber ich bin zugleich zuversichtlicher geworden. Solange es Menschen wie Tak Son und Yumeko Chandri gibt, die bereit sind, ihr Leben für die Freiheit zu opfern, solange werden Invasoren und Unterdrücker die Früchte ihrer Taten nur begrenzte Zeit genießen können."
    „Ich hoffe, das trifft auch für unseren Fall zu, Majestät", sagte Roctin-Par leise. „Zur Machtfülle des Konzils gibt es meines Wissens noch keine Parallele in der Geschichte der Zivilisationen des bekannten Universums."
    Er holte tief Luft.
    „Sie waren in der Pyramide, Majestät. „Was konnten Sie dort beobachten? Es ist sehr wichtig, daß Sie uns alles genau schildern."
    „Da gibt es nicht viel zu schildern, Roctih-Par", antwortete Anson Ar-gyris. „Nichts Konkretes, jedenfalls. Ich schaute nur über eine gewaltige Leere, symbolisch gemeint, natürlich. Und in dieser gewaltigen Leere war etwas, was lauerte und gierig wartete. Worauf, ich weiß es
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