Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0675 - Monumente der Macht

Titel: 0675 - Monumente der Macht
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ungefähr die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte und sich umblickte, erschrak er heftig. Über dem südlichen Horizont waren drei schimmernde Gebilde aufgetaucht, die sich schnell näherten.
    SVE-Gleiter!
    Der Lare bückte sich wieder und rollte das Robotei weiter, so schnell er konnte. Er wußte, daß der Ausgang des Wettlaufs über sein und Ar-gyris Schicksal entscheiden würde. Kamen die Gleiter an, bevor er mit dem Robotei im Pavillon verschwunden war, würden die Besatzungen das Feuer eröffnen.
    Roctin-Par war schweißüberströmt, als er den Pavillon erreichte. Er nahm sich nicht die Zeit, sich nach den Gleitern umzusehen, sondern hob das Robotei mit einer letzten Kraftanstrengung hoch und trug es durch die Tür.
    Drinnen verfing er sich mit den Füßen im Schutt und strauchelte beinahe. Er stieß eine Verwünschung aus und zwängte sich durch die Öffnung, hinter der die nach unten führende Wendeltreppe lag.
    Im nächsten Moment entlud sich mit infernalischem Getöse ein Energiestrahl in dem alten Gemäuer.
    Roctin-Par ließ das Robotei einfach die Treppe hinabfallen und rollte sich hinterher, während über ihm der Pavillon aufglühte und in sich zusammenfiel.
    Als Roctin-Par sich am Fuß der Wendeltreppe aufraffte und nach dem Robotei sah, hörte er hoch über sich ein mahlendes Geräusch.
    Schreck durchzuckte ihn.
    Der Lare wußte, was er von diesem Geräusch zu halten hatte.
    Eine Energiefräse räumte die glühenden Trümmer des Pavillons fort und wühlte sich in den Boden.
    Das hieß, daß die Besatzungen der SVE-Raumer nachgedacht hatten und zu dem richtigen Schluß gekommen waren, zu dem Schluß nämlich, daß sich in oder unter dem Pavillon einer der bislang vergebens gesuchten Eingänge zu Anson Argyris Unterwelt verbarg.
    Zweifellos würden die Männer die Wendeltreppe finden, und sie würden nicht zögern, sie zu benutzen.
    „Können Sie nichts tun, Majestät?" fragte Roctin-Par das Robotei. Doch es blieb stumm.
    Stöhnend hob der Lare den Robotkörper hoch und trug ihn auf die klappbare Plattform, über der noch immer der Ballon hing.
    Zweifelnd musterte er das Seil mit der Halte-stange.
    Er allein würde sich festhalten können. Aber wie sollte er sich festhalten und gleichzeitig den Roboter tragen?
    Als das mahlende Geräusch verstummte, faßte Roctin-Par einen verzweifelten Entschluß. Er legte das Robotei noch einmal ab, dann zog er die Haltestange so tief, daß sie ihm bis zu den Knien reichte. Anschließend hob er den Robotkörper wieder auf, schwang erst das eine, dann das andere Bein über die Haltestange und setzte sich darauf, den Oberkörper nach vorn gegen das Seil gelehnt.
    Die beiden Hälften der Plattform klappten nach unten. Roctin-Par fiel etwa zehn Zentimeter tief, bis das Halteseil sich straffte.
    Der Ruck war so stark, daß der Lare dachte, die Haltestange würde abreißen.
    Er zwang sich dazu, nicht nach unten zu blicken, während über ihm zischend Gas aus dem Ballon entwich und es tiefer und tiefer ging.
    Erst als er über sich Stimmen hörte, blickte Roctin-Par nach unten. Er sah, daß der Schachtboden nur noch etwa hundert Meter entfernt war.
    Hundert Meter zuviel, wenn jetzt jemand von oben auf den Ballon schoß!
    Doch kein Schuß fiel.
    Die Landung verlief zwar nicht gerade sanft, aber doch sicher.
    Roctin-Par biß die Zähne zusammen, hob die Beine nacheinander über die Haltestange, taumelte und fiel hin.
    Das Robotei entglitt seinen Händen, rollte an die Wand des Schachtes und prallte mit dumpfem Schlag dagegen.
    Plötzlich war eine rechteckige Öffnung in der Wand.
    Roctin-Par kroch auf das Robotei zu, stieß es weiter, durch die Öffnung hindurch, und kroch hinterher.
    Wieder hörte er Stimmen, larische Laute, dann schloß sich die Öffnung hinter ihm.
    Erleichtert ließ Roctin-Par seinen Körper erschlaffen.
    In Sicherheit! dachte er. Wir sind in Sicherheit!
    Doch als die Zeit verging, ohne daß sich Roctin-Pars Erwartung erfüllte, eine Transportkapsel erscheinen zu sehen, da wurde dem Laren klar, daß er noch längst nicht in Sicherheit war - und Anson Argyris ebenfalls nicht.
    Offenbar funktionierte die Biopo-sitronik in dem Robotei ebenfalls nicht mehr richtig.
    Roctin-Par raffte sich auf, suchte mit den Blicken nach dem grünlich flimmernden Energiefeld, aus dem sonst die Transportkapsel aufgetaucht war.
    Aber es gab kein Energiefeld, sondern nur einen matt erhellten, horizontal verlaufenden Schacht.
    Anscheinend bedurfte es der aktiven Ausstrahlung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher