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0675 - Monumente der Macht

Titel: 0675 - Monumente der Macht
Autoren: Unbekannt
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nicht verstehen, wenn er ihn auch manchmal als tröstend empfand.
    Er zuckte erschrocken zurück, als er die Tür öffnete und die vier schwerbewaffneten Überschweren sah. Sie trugen Kampfanzüge der Besatzungstruppen Leticrons. Draußen, auf der Straße der kleinen Bungalowsiedlung außerhalb von Trade City, wartete ein Flugpanzer.
    Der Anführer der Truppe, ein Sergeant, grinste und sagte: „Sind Sie Dr. Tak Son?"
    „Der bin ich", antwortete Tak unsicher. „Was wollen Sie von mir?"
    Der Sergeant schob ihn mühelos zur Seite.
    „Wir wollen uns nur mal bei Ihnen umsehen", erklärte er.
    „Befehl vom Standortkommandanten."
    Hilflos mußte Tak Son zusehen, wie die vier Überschweren in sein und Yumekos Haus eindrangen und die Zimmer durchwühlten.
    „Was suchen Sie denn?" fragte Tak händeringend den Sergeanten. „Ich besitze weder Waffen noch andere verbotene Dinge."
    „So?" meinte der Sergeant gedehnt und hielt ein Buch mit dem Titel „Die Verfassung der Freihändler von Boscyks Stern" hoch.
    „Und was ist das?"
    „Es enthält die Entwicklung unserer Verfassung", antwortete Tak Son.
    Der Überschwere grinste niederträchtig, packte das geschlossene Buch mit seinen derben Händen und zerriß es, als sei es nur ein Blatt Papier.
    „Da haben Sie Ihre Verfassung!" erklärte er drohend. „Ich werde mir überlegen, ob ich Sie nicht wegen schweren Verstoßes gegen die Gesetze der Militärverwaltung festnehmen soll, Dr. Son.
    Der Besitz dieses Buches ist ein Verbrechen."
    „Was geht hier vor?" fragte Yumeko, die lautlos ins Wohnzimmer gekommen war. Sie blickte den Sergeanten furchtlos an.
    Der kompakt gebaute Überschwere musterte die zartgliedrige Erscheinung Yumekos. Seine Augen glitzerten dabei.
    „Wer sind Sie?" erkundigte er sich.
    „Das ist Dr. Yumeko Chandri, meine Geschäftspartnerin und Lebensgefährtin", sagte Tak Son, bevor Yumeko antworten konnte.
    „Aha!" meinte der Sergeant abfällig. „Sie haben also keinen Ehekontrakt. Vielleicht sollten wir Dr. Chandri mitnehmen. Ich könnte eine Haushälterin gebrauchen."
    „Ich protestiere!" sagte Tak Son zornig. „Auch die Gesetze der Militärverwaltung geben Ihnen nicht das Recht, grundlos eine Lebensgemeinschaft zu zerstören."
    Der Überschwere leckte sich über die Lippen.
    „Wer sagt Ihnen denn, daß ich keinen Grund habe", erwiderte er. Er wechselte das Thema. „Was ist das überhaupt für ein Geschäft, das Sie betreiben? Neben Ihrer Haustür habe ich ein Schild gesehen: ,Impossible Animals .Unter diesem Unsinn kann ich mir aber nichts vorstellen."
    „Wir stellen Tiere her, die niemals auf natürliche Weise entstanden sein würden", antwortete Yumeko. „Es handelt sich sozusagen um genetische Kompositionen. Unser neuestes Produkt ist ein Superhuhn, von dem wir eine tägliche Eierproduktion von zwölf Stück erwarten."
    „Verrückt!" sagte der Sergeant. „Los, zeigen Sie mir das Superhuhn!".
    Tak Son und Yumeko führten ihn ins Labor, wo auf dem Monitorschirm noch immer Berta zu sehen war. Sie hatte ihren Futternapf inzwischen geleert und hüpfte in ihrem geräumigen Käfig mit großen Sprüngen auf und ab.
    „Das soll ein Huhn sein?" fragte der Überschwere. „Sie denken wohl, Sie könnten mich zum Narren halten, wie? Ich weiß, wie Hühner aussehen müssen. Das hier sieht jedenfalls nicht wie ein Huhn aus."
    „Es ist kein gewöhnliches Huhn, sondern ein Superhuhn", erklärte Tak Son. „Als Ausgangsbasis verwendeten wir die Eizelle einer tuurganischen Springechse. Wichtig ist schließlich nur, daß das Produkt die Erwartungen erfüllt. Das Aussehen spielt keine Rolle."
    „Ich nehme das Monstrum mit", erklärte der Sergeant bestimmt.
    „Admiral Ithosz wird sich bestimmt dafür interessieren. Er hat sogar auf der Erde studiert."
    Der Sergeant sah sich plötzlich argwöhnisch um.
    Tak Son wußte, was in den Überschweren gefahren war.
    Dadurch, daß er es als etwas Besonderes hingestellt hatte, daß jemand auf der Erde studierte, hatte er die Erde indirekt gelobt.
    Das aber verstieß gegen ein von Leticron errichtetes Tabu.
    Der Erste Hetran der Milchstraße war noch immer nicht darüber hinweggekommen, daß es Perry Rhodan gelungen war, sich seinem Zugriff zu entziehen, indem er mitsamt Erde und Mond durch den Duo-Sonnen-transmitter entkommen war.
    „Sie dürfen Berta nicht mitnehmen, Sergeant!" sagte Yumeko.
    „Unser Experiment ist nicht einmal abgeschlossen.
    Berta ist praktisch noch ein Küken. Sie stirbt, wenn sie nicht richtig
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