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0675 - Monumente der Macht

Titel: 0675 - Monumente der Macht
Autoren: Unbekannt
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- und du bekamst Loki."
    Kratos-Pyr begriff mit plötzlicher Klarheit, was geschehen war.
    Tak Son und Yumeko Chandri hatten ihn überlistet. Sie hatten ein Lebewesen geschaffen, das den molekularen Aufbau seines Körpers beliebig verändern konnte, einen Molekülverformer.
    Das erklärte das plötzliche und scheinbar spurlose Verschwinden von Loki. Das Wesen hatte einfach die Gestalt eines Laren angenommen, war durch den Palast gegeistert und hatte getötet. Offenbar brauchte es große Mengen an eiweißhaltiger Nahrung, um seinen Metabolismus unterhalten und die grauenhaften Kräfte entwickeln zu können, die es ihm erlaubten, durch feste Wände zu brechen. Es nahm sich die Nahrung dort, wo sie am leichtesten zu haben war, von seinen toten Opfern.
    Und ich habe ihnen auch noch das Okrill-Baby geliefert! dachte er erschüttert.
    „Du siehst zweimal Halpa-Toos", fuhr die grauenhafte Stimme fort. „Aber nur einer ist der richtige Halpa-Toos; der andere bin ich, Loki. Wenn du mich mit dem ersten Schuß voll triffst, hast du vielleicht noch eine Chance, zu überleben. Triffst du aber den echten Halpa-Toos, wirst du bestimmt sterben."
    Kfatos-Pyr blickte verzweifelt von einem zum anderen, versuchte festzustellen, wer der echte Halpa-Toos war.
    Doch er vermochte keine Unterschiede zu erkennen, auch nicht im Verhalten. Anscheinend stand der echte Halpa-Toos unter einem psychischen Schock, der ihm jede Reaktion verwehrte.
    Einen Atemzug lang dachte Kratos-Pyr an Flucht, doch dann meldete sich sein Stolz.
    Nein, er würde lieber sterben, als feige vor einem Monstrum fliehen, dessen Herstellung er selbst befohlen hatte! Er mußte nur schnell genug schießen, um beide Wesen zu treffen, den echten Halpa-Toos und den Molekülverformer.
    Er drückte auf den Feuerknopf der Waffe und schoß auf den Halpa-Toos, der links stand, von ihm aus betrachtet.
    Entsetzt sah er, wie der Mann verglühte.
    Seine Waffe ruckte herum, zielte auf die Stelle, auf der eben noch der andere Halpa-Toos, der Molekülverformer, gewesen war.
    Doch diese Stelle war leer.
    Kratos-Pyr sah nur noch, wie ein grauenhaft geformtes Wesen mit vier Armen auf ihn zuschnellte, dann verlor er unter dem Anprall des Wesens die Besinnung.
    Sekunden später richtete sich Loki über seinem letzten Opfer auf. Er war nicht wirklich intelligent, sondern besaß nur eine beschränkt funktionierende Pseudointelligenz. Dennoch spürte er und wußte er, daß auch sein Leben sich dem unwiderruflichen Ende zuneigte. Was er nicht wußte, nicht wissen konnte, war, daß sein genetischer Kode so von seinen Schöpfern programmiert worden war, daß mit dem Tode von Kratos-Pyr der Zellverfall mit großer Geschwindigkeit einsetzte und ablief.
    Langsam sank Loki über seinem letzten Opfer zusammen, und sein vierarmiger Körper verwandelte sich zurück in die Primärgestalt...
    Als einige Zeit später Hutgen-Saart an der Spitze einer Gruppe Soldaten und Roboter den Saal erreichte, fand er nur noch die Leichen von Halpa-Toos, Kratos-Pyr und Loki.
    Da Hutgen-Saart hochintelligent war und seit frühester Jugend zu streng logischem Denken erzogen worden war, erkannte er bald die Zusammenhänge.
    Er schickte ein Verhaftungskommando zum Haus von Tak Son und Yumeko Chandri.
    Doch die Soldaten fanden die beiden Menschen nicht mehr lebend vor. Tak und Yumeko lagen eng umschlungen auf ihrem Bett, und auf ihren Gesichtern lag ein Lächeln, so, als triumphierten sie noch im Tode über die Invasoren.
    „Majestät!" rief Roctin-Par. „Anson Argyris, hören Sie mich? Sie müssen mir helfen, sonst sind wir verloren!"
    „Wo sind wir?" ertönte eine dumpfe, von schwachem Rasseln begleitete Stimme aus dem Robotkörper.
    Roctin-Par versuchte, ihre Umgebung genau zu beschreiben, was gar nicht so einfach war, weil sie sich ständig veränderte.
    Die schwarzen Schattengebilde wogten auf und ab, hin und her, wandelten ihre Formen, sahen einmal aus wie Ungeheuer, dann wieder wie Menschen mit Fledermausköpfen.
    „Sektion Hazard!" sagte dasRobot-ei knarrend. „Gelb sticht!"
    Dann schwieg es wieder.
    Roctin-Par versuchte, die rätselhafte Bemerkung „Gelb sticht" in Beziehung zur Realität zu bringen. Sie mußte etwas bedeuten.
    Aber was bedeutete sie? Mußte er sie als Kennwort ansehen?
    „Gelb sticht!" rief er.
    Die Schatten wogten unverändert weiter, kreisten ihn und den Kaiser ein. Langsam sank der Boden tiefer. Oder schien es nur so? Was war hier überhaupt Realität und was war Schein?
    Er blickte wieder
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