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0673 - Angelique, die Vampirin

0673 - Angelique, die Vampirin

Titel: 0673 - Angelique, die Vampirin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mich…«
    »Er hat doch auf mich geschossen!« behauptete Angelique. »Auf uns alle! Wieso? Was haben wir ihm getan? Ich denke, er ist einmal Polizist gewesen?«
    »Auf dich eben nicht!« beharrte Nicole. »Ich hab's doch gesehen, wohin er die Waffe richtete! Wenn er gewollt hätte, hätte er dich erwischt, weil ich zu langsam war, als ich dich beiseite zog! Ich begreif's einfach nicht…«
    »Da war etwas in seinen Gedanken«, sagte Teri bedächtig. »Etwas, das sich schlagartig veränderte, nur wenige Augenblicke, ehe er hier stoppte, aber ich konnte nicht erkennen, was es war, denn sonst hätte ich rechtzeitig darauf reagiert! - Viel-, leicht…«, fügt sie nach einer Sekundenpause hinzu. »Wenn ich begriffen hätte, was diese Veränderung darstellt, aber ich kann es auch jetzt nicht erfassen. Ich bin zu erschöpft dafür. Waren auch heute wieder ein paar Sprünge zuviel…«
    Unwillkürlich tastete Nicole nach dem Amulett - das sich wohl immer noch bei Zamorra befand. Sie überlegte, ob sie es herbei rufen sollte. Aber sah es nicht so aus, als wäre die Gefahr vorüber?
    »Wir sollten weiterfahren«, schlug Teri vor. »Irgendwo muß die Hexe doch leben!«
    »Vielleicht hat uns Lopez auf den falschen Weg gebracht, weil er uns hier umbringen wollte«, gab Angelique zu bedenken. »Wer würde uns hier schon suchen?«
    »Ich verstehe immer noch nicht, warum er geschossen hat«, sann Nicole. »Das muß doch einen Grund haben. Wenn er uns umbringen wollte, hätte er das schon viel früher haben können. Dieser Waldweg ist überall gleich schmal und unwegsam und unübersichtlich. Weshalb fährt Lopez also mehr als eine Stunde mit uns durch den Wald, obgleich er uns schon nach zwei, drei Kilometern hätte töten und im Unterholz verschwinden lassen können? Im Dorf hätte man die Schüsse nicht gehört oder sie bestenfalls ignoriert.«
    »Etwas Unheimliches ist in der Nähe«, sagte Teri. »Wir sollten von hier verschwinden. Ich fühle plötzlich eine starke Magie.«
    »Die Waldhexe!« stieß Nicole überrascht hervor. »Silvana ist doch hier!«
    ***
    »Rede keinen Unsinn, Mann«, brummte Cascal und brachte zwei Bierflaschen zum Vorschein, deren Verschlüsse er mit einem Feuerzeug abhebelte. Eine der Flaschen reichte er Zamorra, der ablehnte.
    Yves stellte die Flasche schulterzuckend auf den Tisch und nahm aus seiner einen kräftigen Schluck.
    »Du hast auf Morano geschossen, obgleich das mein Tod hätte sein müssen«, sagte Zamorra.
    »Stell dich nicht so egoistisch an«, knurrte Cascal. »Schließlich lebst du noch.«
    Zamorras linke Hand schoß vor, bekam Ombre am karierten Flanellhemd zu fassen und zog ihn zu sich heran. Dann versetzte er ihm mit der rechten einen Fausthieb, der Cascal meterweit zurücktaumeln ließ, als Zamorra ihn wieder losließ. Die Bierflasche segelte durch die Luft und zerschellte an der Wand.
    Auf den Schaden kam's jetzt auch nicht mehr an.
    Die halbe Wohnung stand unter Wasser durch die Löscharbeiten, das Wasser war schlammig, nasse Asche überall. Dazwischen Stoffreste, wo der Brand entstanden war. Kleidung war verkohlt.
    Wessen Kleidung? Die des Vampirs?
    Was war mit Tan Morano geschehen? Wieso hatte er Zamorra nicht getötet?
    Wieso hatte er ihm nicht im Reflex das Genick gebrochen?
    Ombre richtete sich wieder auf. Zamorra rechnete damit, daß er Zurückschlagen würde. Aber der Dämonenjäger griff nur nach der anderen Bierflasche. »Du wirst gehen, Zamorra«, sagte er. »Du wirst diese Wohnung ohne meine Erlaubnis nie wieder betreten. Hast du mich verstanden?«
    Der Parapsychologe schüttelte den Kopf.
    »Jemanden, der meinen Tod in Kauf nimmt, nur um seine Rache zu bekommen, will ich nicht verstehen. Das ist mir zu primitiv, Monsieur Cascal.«
    Ombre lachte heiser.
    »Du hast noch nie einen Gegner geblufft, wie?«
    »Du hast geschossen! Obgleich du wußtest, was passieren würde.«
    »Es ist nicht passiert.«
    »Das konntest du vorher nicht wissen!« schrie Zamorra ihn an. Er war aufgesprungen und stand jetzt nur wenige Zentimeter vor Cascal. Die beiden Männer berührten sich beinahe. »Du hast geschossen! Ich bluffe zwar auch, aber ich weiß, wo ich Grenzen abstecken muß! Du verdammter Hund hättest mich damit beinahe umgebracht!«
    »Du nimmst das viel zu persönlich«, sagte Cascal.
    »Ich?« fuhr Zamorra auf. »Ich nehme es persönlich? Deine Rache - das ist etwas Persönliches! Sie vernebelt dir den Verstand! Sie macht dich zu einem Ungeheuer, das nicht besser ist als die
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