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0673 - Angelique, die Vampirin

0673 - Angelique, die Vampirin

Titel: 0673 - Angelique, die Vampirin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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anderen Ungeheuer, die du zur Strecke bringen willst!«
    »Ich habe dich aufgefordert, diese Wohnung zu verlassen«, sagte Cascal kalt. »Ich sag’s ein letztes Mal: 'raus! Bist du nicht in einer halben Minute verschwunden, mache ich vom Hausrecht Gebrauch und schieße dich über den Haufen. Wir sind hier in den USA, nicht in Europa. Kein Richter wird mich dafür verurteilen!«
    Da sollte er sich nicht so sicher sein, überlegte Zamorra. Selbst mit US-Paß neben dem französischen ausgestattet, wußte er, daß sich das amerikanische Hausrecht seit der Pionierzeit doch ein wenig geändert hatte.
    Aber er erwiderte nichts. Er wollte den Streit nicht noch weiter vertiefen.
    »In Ordnung«, sagte er. »Ich verschwinde. Sieh eben zu, wie du zurechtkommst. Und richte Angelique meine besten Grüße aus, wenn sie hierher zurückkehrt.«
    »Wenn«, knurrte Ombre. »Versprechungen… Asmodis, du… alle machen mir nur Versprechungen oder Vorhaltungen. Bevor du verschwindest, will ich dir noch sagen, was passiert ist: dieser verdammte Vampir hat sich in eine Fledermaus verwandelt, als ich schoß, und ist verschwunden. Durch's Fenster! Und jetzt 'raus, Zamorra!«
    Der Parapsychologe ging.
    Er wollte Ombre nicht noch weiter provozieren, obgleich alles in ihm danach drängte, dem ersten Fausthieb noch ein paar weitere folgen zu lassen. Aber das war keine Lösung, zumal Ombre nicht mal zurückgeschlagen hätte. Dazu war er zu schlau..
    Eine Straße weiter befand sich das Lokal, in dem Angelique früher, als Maurice noch lebte, als Aushilfe gearbeitet hatte. Sam, der Wirt, war damals ebenfalls von Lucifuge Rof ocale ermordet worden. Wer in der Kneipe jetzt das Sagen hatte, wußte Zamorra nicht; es interessierte ihn auch nicht weiter. Er suchte nur nach einem Platz, an dem er ein wenig nachdenken konnte. Das Lokal hatte geöffnet, und Zamorra bestellte einen Kaffee und einen Cognac. Und einen zweiten Cognac hinterher.
    Morano hatte ihn nicht getötet.
    Obgleich er damit gedroht hatte! Obgleich Zamorra sich nicht auf die Zusammenarbeit eingelassen hatte, und obgleich Zamorra selbst Morario mehrmals deutlich gemacht hatte, daß er ihn töten würde.
    Trotzdem hatte der Vampir ihn im letzten Moment verschont!
    Warum?
    Als Cascal auf ihn schoß, verwandelte er sich. Er mußte sich darauf vorbereitet haben, sonst hätte er das nicht so schnell geschafft. Das Pyro-Geschoß hatte nur noch die von seiner Fluggestalt abfallende Kleidung erfaßt und in Brand gesetzt. Das war das Feuer gewesen, das Cascal und Zamorra gemeinsam löschen mußten. Die brennende Kleidung des Vampirs hatte das Feuerchaos ausgelöst.
    Morano selbst war als Riesenfledermaus durchs Fenster geflohen.
    Durch die blitzschnelle Verwandlung hatte er Zamorra losgelassen, fallen gelassen. Dadurch war wohl auch Zamorra dem Geschoß entgangen. Und dem Tod durch Genickbruch. Er war nur einfach gestürzt, als Morano losgelassen hatte.
    Er begriff die Handlungsweise des Vampirs nicht. Warum verzichtete Morano darauf, einen seiner größten Widersacher zu töten, in genau dem Moment, als dieser sich hilflos in seiner Gewalt befand? Was versprach Morano sich davon?
    Wollte er sich Zamorra verpflichten?
    Raffinierter Hund! dachte der Parapsychologe und erinnerte sich daran, daß auch der Vampirkiller und Silbermond-Druide Gryf ap Llandrysgryf mittlerweile in Moraños Schuld stand. Was genau sich zwischen den beiden abgespielt hatte, war ihm nicht völlig klar, aber hinter Teris Andeutung, es gäbe eine besondere Beziehung zwischen Morano und Gryf steckte weit mehr. Wollte Morano sich etwa der Neutralität der Zamorra-Crew versichern? Oder wollte er irgendwann einé Gegenleistung fordern?
    Nicht von mir! dachte Zamorra entschlossen.
    Und er fragte sich, was aus seiner Beziehung zu dem Amulett-Träger Yves Cascal werden mochte.
    Der »Schatten« veränderte sich immer mehr zu seinem Nachteil. Freunde konnten sie vielleicht nicht mehr bleiben…
    ***
    »Es ist nicht Silvana«, sagte Teri. »Ruf dein Amulett, schnell!«
    Nicole zögerte nicht. Sie streckte die Hand aus und rief das Amulett zu sich, das Zamorra selbst in der Hektik einfach vergessen hatte - Morano hatte es ihm aus der Hand geschlagen, und es war in der Wohnung irgendwohin geflogen. Und als Morano Zamorra im Todesgriff gehalten hatte, war für den Dämonenjäger das Risiko zu groß gewesen, die Silberscheibe wieder zu sich zu rufen und gegen den Vampir einzusetzen.
    So war sie einfach liegengeblieben, und als Ombre
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