0672 - Countdown für Terra
Zeitgefüge anmessen und aufsprengen konnte.
Zwar war es Perry Rhodan in einem Blitzeinsatz gelungen, die Fabrikationsanlagen auf Olymp, wo der Zeittaucher in Serie gegangen war, zu zerstören. Doch bedeutete das lediglich einen Zeitgewinn, einen kurzen Aufschub. Denn zweifellos war die Serienproduktion des Zeittauchers längst schon woanders angelaufen.
Wie gesagt, es war nur eine Zeitfrage, bis die Laren das ATG-Feld aufsprengen konnten.
Der Ferntransmitter Twin-Sol war die letzte Rettung für die solare Menschheit und die Erde. Rhodan war entschlossen, ihn zu benützen. Aber das hing nicht von ihm allein ab.
Er hatte den großen Schritt von langer Hand vorbereitet. Auf allen Pionierwelten des Solaren Imperiums und auf dem Planeten der Umweltangepaßten waren Freiwillige gewonnen worden, die nach und nach ins Solsystem kamen. Es handelte sich meist um Techniker und Wissenschaftler - die besten, die die Menschheit jemals hervorgebracht hatte.
Sie waren zur Erde gekommen, ohne daß sie Genaues über Rhodans Plan wußten. Aber sie waren bereit, ihr Leben zu opfern und ihr Genie in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen.
Unter ihnen befanden sich 632.000 Siganesen, jene handgroßen Menschenwesen, deren Spezialgebiet die Mikrotechnik war. Auch sie waren dem Ruf der in Bedrängnis geratenen Terraner freiwillig gefolgt.
Die Heranholung der besten Fachkräfte der Menschheit war der eine Teil der Vorbereitungsmaßnahmen gewesen. Der zweite Teil bestand darin - abgesehen davon, daß Twin-Sol natürlich auf seine Funktionstauglichkeit getestet wurde, die Solarier psychologisch auf das größte Abenteuer in der kurzen kosmischen Geschichte der Menschheit vorzubereiten.
Das hatte sich aber viel schwieriger erwiesen als alle technischen Probleme.
Der stärkste Widerstand kam natürlich aus den Reihen von Perry Rhodans politischen Gegnern. Vor allem von den „Extremisten" der Solargalaktischen-Interessen-Liga, kurz SGIL genannt.
Aber auch die anderen Parteien, wie die Galaktische Toleranz-Union (GTU) und die Sozialgalaktische Bürgerrechts-Förderation (SBF), kritisierten Rhodans Entscheidungen. Allerdings waren ihre Motive verständlicher als die der Extremisten.
Schon als Perry Rhodan den Haupt-Gezeitenwandler auf dem Merkur aktivierte und damit das gesamte Solsystem in die Zukunft versetzte, waren die politischen Parteien aktiv geworden.
Und sie machten immer mehr von sich reden, je länger die Belagerung des in der Zukunft befindlichen Sonnensystems durch die Laren dauerte.
Als der Container-Verkehr mit Olymp zum Stillstand kam, war das Wasser auf die Mühlen von Rhodans Gegnern. Nun war die Erde mitsamt den anderen Planeten auch wirtschaftlich von der übrigen Galaxis abgeschnitten. Dieser Zustand, das war allen klar, war auf die Dauer unerträglich.
Doch da die Oppositionsparteien keine wirksameren Maßnahmen zum Schutze gegen die larische Gefahr anzubieten hatten, stand die Mehrheit der Solarier nach wie vor hinter Rhodan.
Die innenpolitischen Schwierigkeiten wuchsen aber, als Rhodan damit begann, das gesamte Solsystem zeitweise aus der Geborgenheit der Zukunft in die Gegenwart zu versetzen.
Daß er dazu aus verschiedenen Anlässen gezwungen wurde, ging im Sturm der öffentlichen Empörung, die von den politischen Gegnern geschürt wurde, unter.
Man sah nur die Gefahren, die durch diese Manöver für das Sonnensystem entstanden - und die Zwischenfälle mit Leticrons Flotte und den Schiffen der Laren schienen Rhodans Kritikern recht zu geben.
Die Regierung versäumte es nicht, die Öffentlichkeit über die Notwendigkeit all dieser Aktionen aufzuklären. Doch verstanden es die Oppositionellen, die Hysterie der Menschen in die von ihnen gewollten Bahnen zu lenken.
Als es dann den Laren mit Hilfe des Zeittauchers beinahe gelungen wäre, das ATG-Feld zu sprengen und ins Solsystem einzudringen, glaubte Rhodan, daß dies die Menschheit wachrütteln würde.
Jetzt müßten alle im Solsystem lebenden Menschen endlich eingesehen haben, daß die drohende Gefahr einer Invasion - und in deren Folge die Versklavung der Solarier - nicht lange mehr abzuwenden war. Dachte Rhodan. Und er dachte, daß dies seine phantastischen Pläne nur unterstützen würde.
Perry Rhodan glaubte auch nach seiner Rückkehr vom Einsatz auf dem Planeten Olymp wo er die Fabrikationsanlagen für den Zeittaucher zerstörte, daß nun der psychologisch günstige Moment sei, die Menschheit in seine Pläne einzuweihen.
Er wurde in seiner
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