Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0671 - Killer-Kobolde

0671 - Killer-Kobolde

Titel: 0671 - Killer-Kobolde
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einer alten Dampflok.
    Wenn die Spinnweben von der Atemluft erwischt wurden, fingen sie an zu zittern. An der Decke klebte Schimmel, die Luft roch immer verbrauchter.
    Er hielt sich tapfer und blieb erst dann stehen, als er das Ende der Treppe erreicht hatte. Von dort aus winkte er mir zu. »Kommen Sie, Mr. Sinclair, kommen Sie her. Aber geben Sie acht!«
    Das mußte ich auch, denn die Stufen waren glatt, zudem feucht und noch bucklig. Auch die Decke schien mir entgegen zu kommen, sie besaß nicht mehr die Höhe wie zu Beginn der Treppe.
    Licht war ebenfalls vorhanden, denn Walton Wayne hatte drei Kerzendochte angezündet, die auf einem Metallteller standen und zudem genügend Licht abgaben. Der Schein brannte nicht ruhig, denn Walton zitterte. In den Augen spiegelten sich die Flammen wider, sie gaben ihnen so etwas wie ein neues Leben.
    »Jetzt sind Sie hier, Mr. Sinclair«, erklärte er und atmete dabei tief aus.
    »Klar. Und weiter?«
    »Ich will es Ihnen zeigen. Ich… ich muß es Ihnen zeigen, denn die Zeit ist gekommen…«
    Ich lächelte schief. »Wollen Sie mich noch länger auf die Folter spannen, Mr. Wayne?«
    Er schaute über den Schein der Kerzen hinweg in die Düsternis des Kellers. »Seien Sie froh um jede Sekunde, die Ihnen noch bleibt, Sir. Seien Sie froh.«
    »Ist es so schlimm?«
    Mit der freien Hand winkte er ab. »Noch schlimmer, Sir. Ich werde Ihnen beweisen, daß Geister nicht gut sein können.«
    »Alle?«
    »Lassen Sie das. Wenn Sie spotten wollen, kehre ich sofort um. Mr. Sinclair.«
    »Davon hat niemand etwas gesagt. Seien Sie bitte nicht so empfindlich, Meister.«
    Er schaute mich beinahe böse an, murmelte irgend etwas nicht Verständliches und drehte sich so scharf um, daß die Flammen anfingen zu flackern.
    Wieder ging er vor. Den Kopf eingezogen, obwohl die Decke für ihn nicht so niedrig war. Seine Sohlen schlurften über den Boden. Der Staub auf dem steinigen Untergrund hatte zusammen mit der Feuchtigkeit einen grauen Schmier gebildet.
    So verhältnismäßig groß der Keller auch war, ich entdeckte trotzdem nur eine Tür, die zu einem Verlies oder Raum führte. Sie war verschlossen, und Wayne bat mich, den Teller zu halten.
    Um das Schloß zu öffnen, mußte er sich bücken. Seine Bewegungen waren von einem heftigen Zittern überlagert, auf der Stirn lag der Schweiß. »Ich war ziemlich lange nicht mehr hier«, erklärte er mir, »aber seien Sie versichert, daß sich nichts verändert hat.«
    »Sollte sich denn etwas verändern?«
    »Es ist manchmal alles möglich.«
    Der Schlüssel bewegte sich. Die dabei entstehenden Geräusche kratzten auch unter meiner Haut.
    Zweimal konnte er ihn drehen, dann war die alte Tür offen.
    »Wir können«, sagte er und forderte den Kerzenteller zurück.
    Den gab ich ihm gern, weil ich die Hände freihaben wollte. Aus dem Türspalt strömte uns eine uralte, modrige Luft entgegen, fast vergleichbar mit der in einer alten Gruft.
    Allmählich überkam mich ein mulmiges Gefühl. Dieser Geruch gefiel mir überhaupt nicht. Es konnte durchaus der Fall sein, daß sich im Keller irgendwelche Lebewesen befanden, verwesten oder schon verwest waren. Die Tür besaß einen sehr niedrigen Sturz, so daß ich den Kopf einziehen mußte.
    Ein alter Raum umgab uns. Das Kerzenlicht fing an zu flackern.
    Ich blieb dicht hinter dem Mann, der schon nach zwei kleinen Schritten stehenblieb und mir durch eine Handbewegung klarmachte, daß ich zurückbleiben sollte.
    Ich tat ihm den Gefallen und schaute zu, wie er vorging. In diesem Raum gab es keine Kellereinrichtung, bis auf das alte Regal an der gegenüberliegenden Seite, das durch ein querlaufendes Brett in zwei hohe Fächer unterteilt worden war.
    Ob etwas in den Fächern stand, konnte ich noch nicht erkennen. Erst als sich Walton Wayne in der unmittelbaren Nähe befand und das Kerzenlicht über das alte Holz strich, da sah ich die schlanken Gegenstände, die auf der Platte standen.
    Im ersten Moment konnte ich damit nichts anfangen, doch ich entspannte mich, weil ich mit viel schlimmeren Dingen gerechnet hatte. Mit dem Zeigefinger winkte Wayne mir zu.
    Ich ging langsam auf ihn zu. Er blieb an der rechten Seite des Regals stehen.
    »Keinen Schritt weiter, Mr. Sinclair!« flüsterte er mir entgegen und streckte den rechten Arm aus.
    Gleichzeitig hob er ihn etwas an, so daß der Kerzenschein über die Gegenstände fließen konnte, die in dem Regal ihren Platz gefunden hatten.
    Jetzt erkannte ich sie genauer und hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher