Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0671 - Killer-Kobolde

0671 - Killer-Kobolde

Titel: 0671 - Killer-Kobolde
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
habe - sie verbrannt. Ich habe das Feuer gelegt. Ich habe es probiert und ihre Geister mitgenommen, als es mir gelang, sie in die Flaschen zu stecken.«
    Auch wenn es ihn ärgerte, aber ich mußte lächeln und schüttelte dabei den Kopf. »Tut mir leid, Mr. Wayne, aber das klingt mir doch alles zu märchenhaft.«
    »Es ist aber kein Märchen!« schrie er. »Inzwischen ist es soweit gekommen, daß sie mich bedrohen.«
    Ich räusperte mich. »Wie schaffen die das denn?«
    »Das merke ich. Der Druck wird stärker. Ich höre des Nachts ihre Stimmen. Dann wollen sie ihre Gefängnisse verlassen. Sie… sie wollen raus und sich rächen.«
    Noch bewies ich Geduld. »Schön. Was habe ich damit zu tun?«
    »Sie sollen die Flaschen mitnehmen.«
    Das war der Hammer. »Ich soll…?«
    »Ja, Mr. Sinclair. Nehmen Sie die Flaschen mit. Man hat mir gesagt, daß Sie ein Geisterjäger sind, und ich hoffe, daß Sarah Goldwyn nicht gelogen hat.«
    »Nun, das stimmt schon. Ich bin tatsächlich so etwas wie ein Geisterjäger. Nur habe ich mich noch nie mit irgendwelchen Spriggans beschäftigt. Das müssen Sie mir glauben.«
    »Was ich glaube oder nicht, spielt keine Rolle. Ich will, daß Sie sie vernichten. Ich hole Ihnen einen Korb. Darin stellen Sie die Flaschen und verschwinden damit.«
    »Soll ich sie in den Glascontainer werfen?«
    Er schüttelte heftig den Kopf. »Sie nehmen mich noch immer nicht ernst, Mr. Sinclair. So etwas ist unmöglich. Sie müssen die Spriggans beschwören.«
    »Wie denn?«
    »Durch Zaubertexte.«
    »Toll - wunderbar. Können Sie mir sagen, wie ich an diese Texte herankomme?«
    »Ich werde sie Ihnen besorgen.«
    »Danke.«
    Ich wußte noch immer nicht, ob ich den Mann ernst nehmen sollte. Mir kam das alles mehr als suspekt vor, aber ich wollte seine Erklärungen auch nicht so ohne weiteres zur Seite legen. Schließlich hatte ich in meiner Laufbahn schon einiges erlebt, über das ich zuvor gelächelt und das sich im nachhinein als gefährlicher und brandheißer Fall entwickelt hatte.
    Er verschwand in der Dunkelheit des muffigen Kellerraums, um einen Korb zu holen.
    Ich nutzte die Gelegenheit, um näher an das Regal heranzutreten. Die Flaschen sahen auch aus einer halben Armlänge Entfernung nicht anders aus, als aus der Distanz betrachtet.
    Ob sich etwas in der blank gewischten Flasche bewegte, konnte ich nicht erkennen. Zudem sind Geister bekanntlich auch unsichtbar. Wie gesagt, ich nahm alles etwas locker, aber ich ging gleichzeitig noch einen anderen Weg.
    Als Testobjekt griff ich nach dem Kreuz und zerrte die Kette über den Kopf.
    »Was machen Sie denn da, Mr. Sinclair?« Walton Wayne kehrte zurück. Den Korb hielt er am Griff in der rechten Hand. Unwillig schaute er mich an.
    »Ein kleines Experiment!« erwiderte ich locker, öffnete die Faust, damit das Kreuz frei auf meinem Handteller liegen konnte.
    Genau da passierte es!
    Es war, als hätte ich eine Zündung berührt. Plötzlich gellten Schreie durch den Keller, und einen Augenblick später zerplatzten die vier Flaschen vor meinen Augen…
    ***
    War es Glück, Zufall, eine Laune des Schicksal oder einfach nur Intuition?
    Ich wußte es nicht, es kam sicherlich alles zusammen. Zudem stand ich in einem relativ günstigen Winkel zu den Flaschen, als sie vor meinen Augen zerbarsten.
    Plötzlich waren es nur mehr gefährliche Scherben, die raketenartig durch die Luft rasten, verfolgt und begleitet von den Schreien. Ich hatte mich rasch geduckt, dann zu Boden geworfen und sah die Scherben wie grüne, scharfe Messer durch die Luft rasen.
    Mich erwischten sie nicht voll, aber Walton Wayne, der sich vor Schreck nicht bewegen konnte, stand wie angenagelt auf dem Fleck, und er wurde von den Glastrümmern erwischt.
    Wie Messer waren sie, so daß auch die Kleidung des Mannes so gut wie keinen Schutz bot.
    Die Scherben rasten gegen sie, zerschnitten sie und hieben mit kräftigen Schlägen in die Haut, wobei sie leider das Gesicht und den Hals nicht verfehlten.
    Aus zahlreichen Wunden strömte und spritzte das Blut. Der alte Mann schrie nicht einmal, als er zu Boden ging, sich auf dem Stein wälzte und ich mich auf die Seite gedreht hatte, um zuschauen zu können, wie das Geschehen ablief.
    Helfen konnte ich nicht, aber ich sah, daß aus den Flaschen etwas hervorgewachsen war.
    Schreckliche Wesen, zu vergleichen mit hellgrauen Schleiern oder Schemen jagten hervor und verteilten sich innerhalb des Verlieses. Sie waren einfach da und unwahrscheinlich schnell, so daß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher