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0670 - Der Sarg-Designer

0670 - Der Sarg-Designer

Titel: 0670 - Der Sarg-Designer
Autoren: Jason Dark
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Männer.«
    »Er mag dazu gehören.«
    »Kann sein.«
    Suko ging einige Schritte zur Seite. Ich blieb ihm auf den Fersen.
    Der Vorgarten wirkte nicht gepflegt. In dieser Jahreszeit sah er noch trauriger aus. Da wirkten Bäume und Büsche so, als wären sie mit braungrüner Farbe überpinselt worden. »Während du nach der Maschine gesehen hast, John, ist mir etwas aufgefallen.«
    »Toll. Und was?«
    »Komm mit.«
    Suko führte mich an die Schmalseite des Hauses und zeigte auf einen bestimmten Gegenstand, den man eigentlich als völlig normal bezeichnen konnte.
    Es war eine Treppe.
    Sie führte außen an der Wand vorbei auf eine Kellertür zu, die nicht einmal richtig verschlossen war, wie wir beim Hinunterschauen mit einem Blick erkannten.
    »Nun?«
    »Gratuliere, Suko. Die Tür sieht aus, als wäre sie von jemanden aufgebrochen worden.«
    »Wer das wohl gewesen war?« fragte er und grinste dabei so breit wie ein Honigkuchenpferd.
    »Einer, der gerne Motorrad fährt.«
    »Meine ich auch.«
    »Dann sollten wir denselben Weg nehmen.«
    »Kannst du Gedanken lesen, John?«
    Ich winkte nur ab.
    ***
    Francine Joy hatte die Tür geschlossen, drehte sich um und ging nachdenklich in die große Diele des Hauses hinein, die schon einer kleinen Halle glich.
    Aus dem Dämmerlicht kamen ihr Laura und Mona entgegen. Sie brauchten die Frage nicht auszusprechen, denn sie malte sich auf ihren Gesichtern sehr deutlich ab.
    »Es waren zwei Polizisten«, erzählte Francine.
    »Was?«
    »Ja, Laura.«
    »Und was wollten die von uns?« fragte Mona.
    »Von uns nichts. Sie fragten nach Leo.«
    »Was hast du ihnen gesagt?«
    Francine hob die Schultern und ging vor bis zu einem runden Tisch. Sie blieb neben ihm stehen und strich mit den Fingerkuppen über das Holz. »Ich habe ihnen erzählt, daß er nicht hier im Haus ist. Was sollte ich sonst sagen?«
    »Die Wahrheit?«
    »Mona«, Francine lachte bei der Antwort. »Sei doch nicht so dumm. Stell dir vor, ich hätte das wirklich getan. Die Bullen wären nicht gegangen. So sind sie jedenfalls verschwunden.«
    »Hast du das gesehen?«
    Francine starrte ins Leere. »Sie wandten sich ab. Aber das ist egal. Ich glaube nicht, daß sie Verdacht geschöpft haben. Wenn ja und wenn sie zurückkehren sollten, werden wir keine Rücksicht darauf nehmen, daß es Polizisten sind.«
    »Du willst sie töten?«
    »Das wäre die letzte Alternative.«
    Laura trat auf sie zu und legte ihr beide Hände auf die Schultern.
    »Francine, sei ehrlich. Hast du Furcht vor dem Kommenden. Sollen wir unsere Pläne zurückstellen?«
    Die Augen der Neuen Hexe weiteten sich noch mehr. »Sag mal, bist du von allen Geistern verlassen? Nein, wir werden nichts zurückstellen. Wir haben eine Aufgabe, und davon werden wir nicht lassen. Da spielt es keine Rolle, was noch, auf uns zukommt.«
    »Es war auch nur eine Frage.«
    Eine Armbanduhr trug Francine nicht. Sie wußte trotzdem, daß es Zeit war, hinab in den Keller zu gehen.
    Dort wartete Leo, da lag auch Lintock, und – gerade er war zur wichtigsten Person geworden in diesem unheimlichen Spiel.
    »Laßt uns die beiden Bullen vergessen, meine Lieben. Die andere Aufgabe ist viel wichtiger, denn sie hat Zukunft.«
    Mona Slater wollte trotzdem nicht. »Hast du sie denn gekannt? Trugen sie Uniformen?«
    »Nein.«
    »Dann waren es höhere.«
    »Sogar vom Yard!«
    Die Antwort erschreckte Laura als auch Mona. Sie schauten einander an und schluckten. Francines Lachen unterbrach die Stille zwischen ihnen. »Keine Sorge, meine Lieben, auch das werden wir überstehen oder haben es schon überstanden.«
    »Wenn du meinst…«
    »Ganz sicher.« Das Thema war für Francine Joy erledigt. Sie schritt durch den großen Raum, in dem eine kleine Lampe Licht abgab, und näherte sich der Kellertreppe.
    Laura und Mona folgten ihr. Sie taten immer das, was ihnen Francine vormachte. Diese Person besaß Macht über sie, und ausgenutzt kamen sie sich nicht vor.
    Der Weg in den Keller war von ihnen schon oft genug gegangen worden. Sie kannten ihn im Schlaf.
    Noch immer brannten dort die Kerzenfackeln und umrahmten den so wichtigen Kreis. Er war für die Frauen das neue Zentrum, von dem aus sie den Kontakt aufnehmen wollten.
    Lilith, die Große Mutter, würde zu ihnen sprechen, und sie wollten ihr zum Zeichen ihres guten Willens jemand anbieten, den sie töten konnte. Francine Joy wußte darüber Bescheid. Ihre beiden Freundinnen hatte sie nicht direkt eingeweiht. Sie wollte Laura und Mona bewußt im unklaren
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