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0670 - Der Hyperraum bricht auf

Titel: 0670 - Der Hyperraum bricht auf
Autoren: Unbekannt
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energisch: „Keine Diskussionen jetzt, Baiton! Das hat Zeit bis später.
    Begleiten Sie mich in die Zentrale, oder muß ich allein gehen?"
    Galant bot Baiton Wyt ihr seinen Arm.
    Ziemlich genau 40.831 Lichtjahre entfernt standen drei riesige rote Sonnen im Raum. Sie bildeten ein rechtwinklinges Dreieck, in dessen energetischen Schnittpunkt ein Abstrahleffekt stattfinden konnte.
    Der Archimedes-Sonnendreieck-Transmitter, auch einfach nur Archi-Tritrans genannt.
    Atlan saß vor dem Panorama-Bildschirm des Stationsschiffes und las die letzte Kuriermeldung noch einmal durch. Geoffry Abel Waringer, der geniale Wissenschaftler, betrat zusammen mit dem Teleporter Ras Tschubai die Zentrale. Sie setzten sich ebenfalls vor den Schirm.
    „Alles klar?" erkundigte sich Waringer.
    Atlan legte die Meldung auf den Tisch zurück.
    „Um zwanzig Uhr dreißig müßte Dino-55 im Sonnendreieick materialisieren - also in zehn Minuten. Ich kann mir vorstellen, wie den unmittelbar Beteiligten jetzt zumute ist, besonders jenen, die sich an Bord des Tenders befinden. Ich glaube nicht, daß ich mich freiwillig gemeldet hätte." .
    „Ich habe die von Rhodan übermittelten Daten überprüft und keinen Fehler in den Berechnungen entdecken können", warf Waringer ein. „Das schließt jedoch keineswegs eine falsche Kalkulation aus."
    „Sehr trostreich", sagte Atlan sarkastisch.
    Ras Tschubai schwieg. Mit ausdruckslosem Gesicht betrachtete er die drei roten Sonnen, die von den Lemurern derart postiert worden waren, daß der Abstrahlpunkt stabil blieb.
    Das war im Sonnensystem nicht möglich gewesen.
    Dort wanderte der Abstrahlpunkt mit dem Weißen Zwerg ständig um die Sonne.
    „Die Unterlagen sind lückenhaft", erinnerte Waringer.
    Atlan sah abermals auf die Uhr.
    „Noch fünf Minuten, dann wissen wir es. Wir sollten uns jetzt nicht in pessimistischen Betrachtungen ergehen, sondern uns auf den Erfolg konzentrieren. Der Rematerialisationspunkt liegt genau in der Mitte des Panoramaschirms. Ras, was machen die Kameras für die Bildaufzeichnung?"
    „Laufen zehn Sekunden vor der Nullminute an."
    Die Zeit schien sich zu dehnen und langsamer zu vergehen.
    Atlan kam es wenigstens so vor. Er bewunderte Waringers Gelassenheit und scheinbaren Gleichmut.
    In die Stille hinein kam Ras Tschubais Mitteilung: „Die Kameras haben sich eingeschaltet ..."
    Noch sechzig Sekunden.
    Die drei Männer starrten auf den Bildschirm. Auch die anderen Männer, die sich in der großen Kommandozentrale aufhielten, wagten kaum zu atmen. Sie alle bedrückte die Gewißheit, daß sie nichts tun konnten als zusehen und abwarten, ob das Experiment gelang oder nicht. Niemand von ihnen konnte helfen - jetzt noch nicht.
    Dreißig Sekunden.
    Die Spannung wurde unerträglich.
    Als Waringer sich räusperte, hatte jeder das Gefühl, man müsse es im ganzen Schiff hören können, so laut klang es.
    Fünf Sekunden...
    Dann war es genau zwanzig Uhr dreißig Terra-Standardzeit.
    Und es geschah nichts.
    Der Raum zwischen den drei Sonnen blieb leer.
    Fünf Sekunden, zehn Sekunden, eine halbe Minute.
    Nichts geschah.
    Waringer beugte sich vor, als könne er so besser sehen. Seine Lippen bewegten sich unmerklich. Dann lehnte er sich wieder zurück.- Als er sprach, war seine Stimme spröde.
    „Vielleicht haben sie sich auch nur verspätet."
    „Die Berechnungen stimmen, das sagten Sie selbst", hielt Atlan ihm entgegen. „Was also kann passiert sein?"
    „Viel und nichts, Atlan. Warten wir noch..."
    Aber der Raum vor ihnen blieb leer. Kein Flottentender erschien im Schnittpunkt der fünfdimensionalen Energien.
    Nach fünf Minuten schaltete Atlan die Kameras aus.
    Er stand auf und ging zur Interkomanlage. Waringer sah, daß er die Hangarkontrolle drückte.
    „Das Kurierschiff startklar machen", befahl Atlan.
    „In fünf Minuten erreichen wir den Abstrahlpunkt", stellte Nara fest, und ihre Stimme zitterte leicht. „Der Kurs stimmt, die Geschwindigkeit auch. Nun haben wir keinen Einfluß mehr auf das, was geschieht. Wie fühlst du dich, Helta?"
    „Nicht besonders gut", gab die Chemikerin unumwunden zu.
    „Aber ich kenne das aus Erfahrung. Wenn es soweit ist, also in knapp fünf Minuten, wird mir alles völlig egal sein. Ich weiß dann, daß ich nichts mehr ändern kann."
    Mir geht es ähnlich."
    Über den Interkom meldete sich Candorra Candis: „Kommandant, die Funkverbindung mit Observer Iist soeben abgebrochen."
    „Das war zu erwarten, Candorra. Gab es noch Anweisungen von
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