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067 - Der grausame Götze

067 - Der grausame Götze

Titel: 067 - Der grausame Götze
Autoren: Dämonenkiller
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werden, wenn Sie sich in Moskau durchsetzen."
    Kulakowski stützte schwer die Arme auf den Tisch und starrte Kiwibin unter buschigen Brauen hervor an.
    „Sie haben geredet und geredet, Genosse. Sie haben uns überzeugt. Gut! Sie sind der Spezialist für dieses satanische Zeug. Sie haben uns allen gesagt, daß diese Aufgetauten eine Gefahr nicht nur für unser Rußland, sondern für die ganze Welt sind. Gut? Ja. und jetzt weigern Sie sich, wenn wir das Problem ein für alle Mal lösen wollen."
    Kiwibin hob abwehrend beide Hände. Er hatte seit sechsunddreißig Stunden nicht geschlafen. Seine Finger zitterten, als er erregt antwortete: „Ich lehne Ihre Lösung nicht ab, Genosse. Aber nicht zu diesem Zeitpunkt! Warten Sie noch!"
    „Warum sollten wir? Wissen Sie, was viereinhalbtausend Mann mit allem eingeflogenen Gerät den Staat kosten? An anderen Orten ist Großernteeinsatz. Die Männer werden gebraucht."
    „Das weiß ich ebensogut wie Sie, General. Aber Sie können nicht einfach eine Atombombe auf Dormogorsk abwerfen lassen."
    „Doch, ich kann. Ich habe volle Unterstützung vom Hauptquartier."
    „Ich beschwöre Sie! Warten Sie noch. Dorian Hunter und seine Freundin sind dort. Sie werden sich melden - und die Bombe kann immer noch gezündet werden."
    Er war erschöpft und konnte nur noch undeutlich sprechen. Er wußte, daß Kulakowski nicht zögern würde, den Abwurf der Bombe zu befehlen. Offensichtlich hatten die Berichte in Moskau soviel Besorgnis hervorgerufen, daß selbst dieses Mittel recht war, um die Gefahr zu beseitigen.
    „General!" sagte er und stand auf. Er stieß gegen eine Zeltstange. „Ich beschwöre Sie!"
    „Ja?"
    „Warten Sie noch. Noch ist nichts Unabänderliches passiert."
    „Vier Tote! Ist das nichts?"
    Auch Kulakowski sprang auf. Die anderen Männer beobachteten das Duell schweigend und abwartend. Jeder von ihnen hatte eine eigene Meinung, aber sie würden sich dem Befehl aus dem Hauptquartier beugen. Dieser Befehl aber würde von General Kulakowski gegeben werden. Viel Zeit blieb nicht mehr. Das Flugzeug mit der Bombe konnte in vier Stunden hier sein.
    „Doch. Vier Tote sind ernst. Aber fünftausend Siedler, Bauern, Forscher und Ärzte ... Mir fiele an Ihrer Stelle die Entscheidung nicht schwer. Ich bitte Sie, Genosse Kulakowski, warten Sie noch. Ich tue, was ich kann, und ich verstehe von der Welt der Dämonen mehr als Sie."
    Kulakowski nickte langsam und schweigend. Er zog nachdenklich an den Spitzen seines gewaltigen Schnurrbarts.
    „Einverstanden. Ich warte noch. Aber bei der kleinsten Panne schlagen wir zu."
    „Meinetwegen", murmelte Kiwibin. Er war derart müde, daß er nicht einmal Freude über seinen Erfolg empfinden konnte.

    Dorian hatte sich nach einem kurzen Schlaf geduscht, frisch gemacht und umgezogen. Coco klopfte an die Tür.
    Draußen begann es, dunkel zu werden.
    „Herein!"
    Dorian lag auf dem Bett, rauchte eine seiner letzten Players und trank - in Ermangelung von Bourbon - Wodka. Im Zimmer brannte nur eine einzige Lampe.
    Coco setzte sich neben ihn aufs Bett.
    „Ich habe einen kleinen Spaziergang durch die Siedlung gemacht. Allerdings nur durch das Zentrum."
    Dorian nickte und antwortete: „Ich habe geschlafen und darüber nachgedacht, was uns hier bevorsteht. Ich bin zu einigen überraschenden Schlüssen gekommen."
    „So - so. Du also auch?"
    „Ja. Ich bin sicher, daß die Ruhe nach Einbruch der Dunkelheit beendet sein wird."
    „Mit Sicherheit", meinte sie und roch an der Wodkaflasche. „Unsere dämonischen Freunde sind, wie nicht anders zu erwarten, widersprüchlich, fast schizophren. Einerseits sind sie Genies, und verglichen mit anderen sind sie Übermenschen. Andererseits sind sie nichts anderes als ihren Leidenschaften unterworfene Teufelsanbeter."
    „Das macht sie so gefährlich. Wir können ihr Verhalten nicht voraussehen."
    „Was können wir tun, Dorian?" fragte Coco nach einer Weile. Dorian spielte mit der gnostischen Gemme und dem Silberkettchen.
    „Vorläufig nichts. Oder Wodka trinken. Wir hätten Kiwibin um ein Funkgerät bitten sollen."
    „Sie würden es entdecken und zerstören."
    Die ersten Sterne wurden sichtbar. In Dormogorsk schaltete die Automatik die Straßenbeleuchtung ein. Für die fünftausend Bewohner war dies ein Zeichen dafür, daß die Nacht begann. Die Zeit der Dämonen brach an. Die Häuser wurden verbarrikadiert, doch die Bewohner durften nach dem Willen der Teufelsanbeter Dormogorsk nicht verlassen.
    Drei Männer hatten
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