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067 - Der grausame Götze

067 - Der grausame Götze

Titel: 067 - Der grausame Götze
Autoren: Dämonenkiller
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offensichtlich Übermenschen. Sie wollten uns eine Kostprobe ihrer Macht geben."
    Der Mannschaftswagen brannte jetzt. Die Hitze versengte die Spitzen der Gräser und Büsche. Der Dämonenkiller und Coco Zamis gingen, die Taschen geschultert, weiter in den schweigenden Ort hinein. Dormogorsk schien völlig ausgestorben zu sein. Nicht einmal ein Vogel zwitscherte.
    „Wir sollten mehr wissen, Dorian."
    „Wir sollten - aber wir wissen nichts. Oder kaum etwas. Aber diese Demonstration eben war überzeugend. In gewisser Weise haben wir tatsächlich Übermenschen vor uns."
    „Ja, ich denke auch."
    Sie sahen sich um, während sie auf die Stelle zugingen, wo die meisten Häuser standen. Jenseits der letzten weißen Mauern rannten Kiwibin und die beiden Soldaten um ihr Leben. Hinter ihren Stiefelabsätzen wirbelten Erdbrocken in die Höhe.
    Tödliches Schweigen lastete über der Siedlung. Nichts rührte sich. Nur in weiter Entfernung hörten Coco und Dorian die Geräusche der Maschinen und die Rufe der Soldaten. Eine merkwürdige Stimmung überkam die beiden Ankömmlinge. Die Gefahr war da, aber unsichtbar. Die Gefahr ging von siebenunddreißig Menschen aus, von deren Fähigkeiten sie nichts Genaues wußten. Sie konnten alles erwarten. Buchstäblich alles, was sie aus den Jahren kannten, in denen sie tausend tödliche Kämpfe mit den Dämonen und deren Anhängern bestanden hatten. Die Temperatur stieg, je weiter sie sich dem Zentrum der Siedlung näherten. Eine weitere Demonstration der Kräfte, die von den Teufelsanbetern heraufbeschworen worden waren.
    Der plötzliche Kälteeinbruch während der Erntezeit. Dann das schwellende Grün und die wild wuchernden Pflanzen.
    „Können wir etwas tun?" fragte Coco leise. Sie fühlte sich in dieser Zone entmachtet und halb gelähmt. Ihre magischen Fähigkeiten würden hier kaum wirksam werden können. Und da sie davon mehr oder weniger überzeugt war, würde sie auch keine Kräfte entfalten.
    „Nein. Noch nicht", erwiderte Dorian und drehte sich langsam um. Er betrachtete unruhig und mit steigender Nervosität und Furcht die Häuser der Prachtsiedlung. Sie war vor Jahren für verdiente Staatspensionäre errichtet worden und lag an einem kleinen künstlichen See. Aber es gab nicht einmal Mücken hier. Die teuflischen Kräfte hatten alle Tiere vertrieben, sogar die winzigen Insekten. „Dort kommen sie. Die Abordnung. Bleibe ruhig, Liebste", sagte Dorian und sah der Gruppe von vier Männern entgegen, die aus der Richtung eines der prächtigsten Häuser kamen.
    „Nach dem, was uns Kiwibin gesagt hat, sollte der Mann an der Spitze Alexander Sarchow sein." Sarchow war vor vielen Jahren ein begabter Philosoph gewesen. Dorian kannte einige Titel seiner Veröffentlichungen, hatte aber nichts davon gelesen.

    Der Mann, der Sarchow sein mußte, kam mit schnellen federnden Schritten näher. Hinter ihm gingen zwei Männer von etwa fünfzig Jahren. Zwischen ihnen ein Junge von höchstens zwanzig mit einem Kopf voller blonder Locken. Alle vier trugen einen hochnäsigen Gesichtsausdruck zur Schau. Drei Schritte vor Dorian und Coco blieb Sarchow stehen.
    „Wer sind Sie?" fragte Sarchow kühl. Er wirkte auf seltsame Weise verschlagen.
    „Dorian Hunter. Engländer. Erfahrungen mit Dämonen und der Kunst, ihnen die Stirn zu bieten", erklärte Dorian trocken. Die Sicherheit der vier Männer beunruhigte ihn.
    „Sie werden vielleicht Gelegenheit haben festzustellen, daß Ihre Kunst auch versagen kann." „Sicher", schaltete sich Coco ein. Sie war jung, aber beherrscht. „Aber nicht unbedingt hier. Sie haben nach uns verlangt?"
    Offensichtlich gab es hier einen guten Schneider. Sarchow trug einen hervorragenden Anzug.
    „Wir haben nach jemandem verlangt, der in der Lage ist, unser Ultimatum der Regierung zu überbringen."
    „Dann", sagte Dorian ruhig, aber nicht aggressiv, „dann können wir wieder gehen. Denn als Laufburschen sind wir viel zu teuer."
    Sarchow stieß ein kurzes hartes Lachen aus. Seine Stimme klang sehr kultiviert.
    „Sie sind gekommen, weil wir es wollten. Und Sie werden gehen, wenn wir es gestatten."
    Es war fast Mittag. Es wurde heiß und heißer; kein Windstoß war zu spüren. Coco und Dorian schwitzten, aber die vier Teufelsanbeter schienen sich sehr wohlzufühlen.
    „Ich bin etwas erstaunt", erklärte Dorian. „Wir sind sicher, daß wir Ihnen einen Gefallen tun. Natürlich auch der Regierung. Wenn Sie uns als Vermittler akzeptieren... "
    „Notgedrungen", sagte der
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