Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
067 - Der grausame Götze

067 - Der grausame Götze

Titel: 067 - Der grausame Götze
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Aus den Reihen der Bewohner, die an den Rand der Siedlung gedrängt worden waren, holten sich die Prozessionen auch die Opfer für die Feste. Die Beschwörungen und die Bacchanale wurden hier im Kulturhaus abgehalten.
    „Welche Forderungen stellen Sie?"
    Sie erreichten den Eingang. Es war ein schauerlicher Gegensatz: Hier herrschte Ruhe, es fehlte jede „dämonische" oder „teuflische" Szenerie - doch dahinter befand sich das Machtzentrum wenn nicht Satans, so doch eines mächtigen Teufels.
    „Platz für uns. Neue Anhänger, die wir einweihen. Schutz vor der Armee, denn sie haben irgendwann gedroht, uns zu bombardieren. Wenn einem von uns ein Haar gekrümmt wird, schlagen wir zu."
    Dorian war erstaunt. Offenbar wußten die Übermenschen noch nicht, welche Forderungen sie im einzelnen zu stellen gedachten. Sie waren unentschlossen.
    „Kommen Sie herein!" meinte Liadow und deutete auf das Innere des Kulturhauses. Coco und Dorian folgten seiner Aufforderung.
    Der hochmoderne Bau war voller Gegenstände, die mit Schwarzer Magie und Dämonenkult im Zusammenhang standen. An den weißen Wänden hingen verwitterte Grabsteine, alte Folterinstrumente und Gemälde mit düsteren Motiven. In der Mitte des Saales stand ein wuchtiger Opferstein. Dahinter, von einem riesigen schwarzen Tuch verhüllt, ragte ein etwa drei Meter hoher Gegenstand in die Höhe.
    „Als Sie im Tiefschlaf waren, setzte sich Satan mit Ihnen in Verbindung", stellte Dorian fest. Auch er wußte noch nicht, wie er sich zu verhalten hatte. „Ihm verdanken Sie Ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten. Er hat Ihnen unbeschränkte Macht und Wiedergeburt versprochen, wenn Sie ihm Ihre Seelen überantworten und künftig dem Bösen dienen. Richtig?"
    „Sie haben es erkannt."
    Sie verließen das geisterhafte Kulturhaus wieder. Sarchow und seine Teufelsanbeter konnten sich noch nicht entscheiden. Das, was sie entstehen lassen wollten, mußte Bestand haben - bis in alle Ewigkeit. Die Wahl fiel unter diesen Umständen keineswegs leicht.
    „Wir werden jetzt zu den Militärs hinausgehen", sagte Dorian, „und ihnen sagen, daß Sie keinen Entschluß gefaßt haben."
    Alexander Sarchow schüttelte den Kopf.
    „Keineswegs werden Sie dies tun."
    „Warum nicht?" fragte Coco verärgert. Sie schüttelte sich, als sie wieder hinaus in die Hitze traten. „Weil Sie unsere Gäste sein werden, solange wir beraten. Die Regierung wird erst gar nicht in Versuchung kommen, etwas gegen uns zu unternehmen, solange Sie als Faustpfand hier sind."
    „Das überzeugt mich", murmelte Dorian und grinste. „Ich hoffe, wir werden gut untergebracht."
    „Die Einwohnerschaft Dormogorsks wird Ihnen ebenso dienen wie uns. Dafür wird gesorgt."
    Sie wurden getrennt. Michail Liadow führte Coco zu einem Siedlungsteil, der sehr alt war. Er bestand aus kleinen Häuschen, die mit Efeu und wildem Wein überwachsen waren. Sarchow brachte Dorian Hunter in das kleine Hotel des Ortes, das man für Gäste der Staatspensionäre errichtet hatte. „Wir werden Sie rufen, wenn wir Sie brauchen. Wagen Sie nicht, den Ort zu verlassen! Sie haben gesehen, was wir mit dem Panzerfahrzeug gemacht haben."
    „Ich bin hier, um Ihnen zu helfen", sagte Dorian selbstsicher. „und ich werde nicht fliehen."
    Hätte er gehört, was die Offiziere dort draußen, keine viertausend Meter vom Ortsrand entfernt, gerade diskutierten, hätte er auf alle Fälle zu fliehen versucht.

    „Genosse Kulakowski, ich kann mich Ihrem Vorschlag nicht anschließen! Im Gegenteil. Ich sage Ihnen, daß der Plan verbrecherisch ist. Zumindest zu diesem Zeitpunkt."
    Etwa dreißig Männer saßen in dem Armeezelt. Elektrische Heizkörper, die ihre Energie von laufenden Dieselgeneratoren bezogen, knisterten und verbreiteten Wärme. Auf dem Kartentisch, um den eine Gruppe hoher Offiziere saß, lagen die Meßtischblätter und die Stabskarten von Dormogorsk und Umgebung. Jeder größere Baum war darauf verzeichnet.
    „Warum nicht, Genosse Kiwibin?"
    Die Stimme Kulakowskis, des ranghöchsten Offiziers, war unangenehm schnarrend. Normalerweise kannte Kiwibin ihn als ruhig und besonnen. Doch jetzt war Kulakowski nahe daran, seine Beherrschung zu verlieren.
    „Nicht nur wegen der beiden Gäste aus England, die sich freiwillig entschlossen haben, unserer Regierung zu helfen!" Kiwibin hieb mit der Faust auf den Tisch.
    „Sondern?"
    „Sondern deswegen, weil mit einem Schlag rund fünftausend unschuldige und zum Teil hockqualifizierte Menschen getötet
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher