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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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Möbius verurteilte durch kurzfristig anberaumte Termine, notwendige Überstunden bis in die Nacht und Teilnahme an Geschäftsreisen in die Metropolen der Hochfinanz jede Beziehung zu anderen Jungen zum Scheitern. Daß sie ganz heimlich ihre Chefs liebten, hatten sie sich eben das erste Mal offen gestanden.
    Aber weil Michael Ullich und Carsten Möbius trotz ihrer charmanten Art und ihres unverschämt guten Aussehens jeden Versuch der beiden Mädchen, mit ihnen in engeren Kontakt zu kommen, abblockten, hatte sich Sabrina ganz heimlich in ihre beste Freundin verliebt. Mit ihrem Aussehen war Kerstin für Sabrina wie ein hübscher Junge, den man einfach liebhaben muß. Doch sie traute sich nicht, ihr das einmal zu gestehen. Und wenn Kerstin im gemeinsamen Hotelzimmer völlig arglos nackt aus der Dusche kam, bewunderte Sabrina ihren geschmeidigen Körper, dessen interessanteste Teile viel zu schnell wieder bedeckt waren. Aber niemals hätte sie es gewagt, die Freundin in diesem Zustand zu umarmen und zu liebkosen, wie sie es sich in ihren Tagträumen immer wieder herbeisehnte.
    Die beiden Mädchen waren auf dem Weg zum Tal der Könige. Von dort wollten sie zurück nach Luxor, wo sie im Neubau des legendären ›Winter-Palace‹ ein gemeinsames Zimmer hatten, während Ullich und Möbius draußen in der Wüste bei ihren geheimen Grabungen die Nacht verbringen wollten.
    Da Professor Zamorra die beiden Freunde gebeten hatte, in rasch erreichbarer Nähe zu bleiben, hatten Michael Ullich und Carsten Möbius beschlossen, die Zeit zu nutzen und in aller Heimlichkeit das vergessene Grab des Set-Nacht aus den Tagen der Pharaonin Hatschepsut zu suchen. Hinweise auf dieses Grab hatten sie bei ihrem ersten gemeinsamen Abenteuer in Ägypten an Zamorras Seite erhalten. Bis jetzt war aber die Suche immer erfolglos geblieben. [4] [5]
    Set-Nacht war einer der Handelsherrn gewesen, der im Auftrag der Pharaonin mit Schiffen an der Ostküste Afrikas zu den schwarzen Königreichen gesegelt war, um von dort Gold und andere Kostbarkeiten zu holen. Aber nicht nur die Reichtümer, deren Wert die Einheimischen dort nicht kannten. Set-Nacht hatte den geheimen Auftrag der Herrscherin, die Zauberkunde der schwarzen Völker zu erforschen und ihre geheimnisvolle Magie zu erlernen.
    Die Suche nach dem Grab dieses Günstlings der Hatschepsut war schon deshalb wichtig, weil Professor Zamorra sicher war, daß in diesem Grab nicht nur das Gold und die Kostbarkeiten der schwarzen Königreiche von Punt und Kush zu finden waren. Der Meister des Übersinnlichen vermutete, daß hier auch magische Relikte aus längst vergangenen Tagen zu finden waren. Fetische, Kultgegenstände und vielleicht alte Schriften, aus denen die Ursprünge aller Magie und Zauberei des Schwarzen Kontinents zu erkennen waren. Vielleicht gelang es ihm dadurch Rückschlüsse auf die Zauberkunst der schwarzen Völker in den heutigen Tagen zu ziehen.
    Der Ju-Ju, die geheime Zauberkunst Afrikas, ist wissenschaftlich noch weitgehend unerforscht und wird von den Zauberern in den undurchdringlichen Regenwäldern Zentralafrikas streng geheimgehalten. Aus dem Ju-Ju entwickelten sich Voodoo und Macumba, deren magische Wirkung im Verhältnis zum echten Ju-Ju jedoch so schwach ist wie ein leiser Frühlingswind gegen einen Orkan.
    Durch Ollam-onga, den uralten Priester, von dem Professor Zamorra einst den geheimnisvollen Ju-Ju-Stab erhalten hatte, wußte er, daß die tiefsten Abgründe des Ju-Ju bereits in den Tagen jener Alptraumkreaturen lagen, die man mangels einer besseren Bezeichnung die Namenlosen Alten nennt. [6] Nicht nur für Professor Zamorras Studien, sondern noch mehr für seinen Kampf gegen die Welt des Unheimlichen und der Dämonen war es sehr wichtig, durch erhoffte Funde aus diesem Grab vielleicht Aufschlüsse über die Ursprünge einer Zauberkunst zu erfahren, die im Herzen Afrikas unter größter Geheimhaltung nur vom Meister auf den Schüler weitergegeben wurde.
    Selbstverständlich wollte Carsten die ägyptischen Behörden informieren, wenn sie das Grab gefunden und geöffnet hatten. Die Grabbeigaben und die Mumie gehörten in ein Museum. Aber Dinge, die reale Zauberei betrafen, wurden sicher besser vor den Blicken der Menschheit verborgen. Es gab genügend Pseudo-Magier und selbsternannte Eingeweihte, die gern mit unbekannter Hexenkunst experimentierten. Aber bei Versuchen mit den Kräften einer unbekannten Magie passierte es oft genug, daß sich versehentlich Türen zur Jenseits
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