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0669 - Engel der Vernichtung

0669 - Engel der Vernichtung

Titel: 0669 - Engel der Vernichtung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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relativ unwichtig, wie lange es gedauert hatte, bis er sich Stygia unbeobachtet nähern konnte. Zwar drängte die Zeit, und es gab keine Möglichkeit, sie ungeschehen zu machen oder zurückzudrehen. Aber Astardis wollte auch keinen Fehler begehen.
    Er fühlte sich relativ sicher dadurch, daß er stets nur seinen Doppelkörper agieren ließ und sich selbst perfekt abschirmte. Doch bei der Paradox-Magie des Dunklen Lords war mit allem zu rechnen. Daher achtete Astardis vor allem auf seine eigene Sicherheit.
    Es schien, als ließe der Lord die Fürstin der Finsternis so gut wie überhaupt nicht mehr aus den Augen. »Kein Wunder«, murmelte Astardis sarkastisch. »Schließlich ist sie außerordentlich attraktiv…« Sowohl für menschliche als auch für dämonische Augen, die jeweils etwas völlig anderes in ihr sahen.
    Aber schließlich gelang es ihm. Es war ein Moment, in welchem der Dunkle Lord durch etwas anderes abgelenkt wurde. Astardis materialisierte unmittelbar neben Stygia und nahm dabei deren Aussehen an.
    Er spürte den Zorn, der in ihr aufwallte, als sie diesen Frevel registrierte. »Hasse nicht mich, sondern deinen Sklavenhalter«, stieß er hervor, ehe sie etwas fauchen konnte.
    Sie starrte ihn aus flammenden Augen an. »Was willst du damit sagen?«
    »Ich helfe dir, von ihm freizukommen, und du hilfst mir, Lamyron zu finden. Du weißt, wo er ist. Wir brauchen ihn.«
    »Wozu? Die Katastrophen lassen sich nicht mehr verhindern«, erwiderte Stygia schroff. »Weder das Erwachen des Amun-Re noch die Thronbesteigung durch den Dunklen Lord. Die maximale Zeitspanne ist in beiden Fällen längst überschritten.«
    Astardis lachte auf. »Ich habe dazu einen Plan«, sagte er.
    »Verrate ihn mir.«
    Immer noch lachend schüttelte er den Kopf. »Ich denke ja gar nicht dran«, erwiderte er. »Du wärest gezwungen, diesen Plan direkt deinem Sklavenhalter zu verraten. Das ist mir zu riskant. Sage mir, wo ich Lamyron finde, und ich befreie dich aus dem Bann des Lords.«
    Stygia starrte ihn finster an.
    »Wer garantiert mir das?«
    »Ich gebe dir mein Wort. Das Wort des Astardis.«
    »Das ist nicht genug«, erwiderte Stygia. »Du bist wie Asmodis. Du spielst dein eigenes Spiel.«
    »Was hätte ich davon, dich zu betrügen?«
    »Weniger Arbeit«, gab sie trocken zurück.
    »Noch weniger Arbeit hätte ich, würde ich mich dem Lord unterwerfen, wie du es tust. Ich biete dir eine Chance. Entscheide dich rasch.«
    »Ich muß wieder gehen«, sagte sie hastig. »Er ruft nach mir.«
    »Wo ist Lamyron?«
    Da verriet sie es ihm, ehe sie wieder verschwand Und auch eine Möglichkeit, die Gesetze der Zeit zu umgehen. »Vergiß nicht dein Versprechen«, erinnerte sie ihn noch.
    Astardis war zufrieden. Er hatte jetzt ein Ziel.
    ***
    Während sie ihre Pferde vorsichtig den steil abfallenden Felsenpfad ins Tal der Könige hinab lenkten, machten sich Kerstin und Sabrina so ihre eigenen Gedanken über die Dinge, die sie bei dem Kurzbesuch auf Château Montagne gehört hatten. Dinge, die man weder glauben noch akzeptieren konnte, wenn man in einer rationellen Welt lebt, in der modernste Technik Magie und Zauberei ersetzt.
    Aber nach dem, was dieser geheimnisvolle Parapsychologe erzählt hatte, gab es mehr zwischen Himmel und Erde, als die Schulweisheit lehrt. Die mystische Welt der Seelen und Geister, der Engel und Teufel - gab es sie wirklich? Und waren die Ursprünge der Zivilisation doch nicht am Nil oder zwischen Euphrat und Tigris zu finden, sondern vielleicht in einer viel ferneren Vergangenheit?
    Besonders die Dinge, die Zamorra über die Gesetze der Zeitwenden und der Äonen erzählte, faszinierten Sabrina Brandner.
    »Das ganze Universum und die Zeit sind nach den Gesetzen der Magie ausgerichtet«, fielen Sabrina Professor Zamorras Worte ein, während sie dem Schimmel die Zügel frei gab, weil das Tier auf dem abschüssigen Felsen den Weg besser alleine fand. »Jedes Zeichen des chaldäischen Tierkreises, nach dem wir noch heute unsere Horoskope erstellen, regiert unseren Teil des Kosmos für die Zeitspanne von zweitausend Erdenjahren. In die Zeit des Stieres fielen die Kulturen von Kreta mit den Stierspielen. Und die letzte zweitausendjährige Dekade bis zur Zeitenwende war dem Widder gewidmet, der das hauptsächliche Opfer des alten Judentums war. Die Ära der Fische ist mit diesem Jahrtausend zu Ende gegangen - bekanntlich ist der Fisch eins der alten Geheimsymbole des Christentums. Das Erscheinen von Halleys Kometen signalisierte
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