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0667 - Lord der Apokalypse

0667 - Lord der Apokalypse

Titel: 0667 - Lord der Apokalypse
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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Asmodayos verschwunden.
    »Zieh hin, mein treuer Paladin und braver Kämpfer des Höllenheeres«, flüsterte LUZIFER. »Siege, oder wenn es sein muß, dann stirb. Es ist völlig egal, wo den Soldaten das Schicksal ereilt, wenn er nur seinem Befehl gehorcht und seinen Auftrag ausführt. Mit Schwund muß man rechnen«, beendete der Kaiser mit einem Lieblingsspruch des Asmodis die Grabrede auf Asmodayos und sein Gefolge.
    Für ihn war es in dem großen Schachspiel zwischen Licht und Finsternis nur ein Bauernopfer. Auch, wenn Asmodayos als Marquis der falschen Hierarchie zwanzig Legionen verdammte Seelen beherrschte, die jetzt mit ihrem Gebieter zugleich ausgelöscht wurden. Über Mangel an Nachschub hatte die Hölle noch nie zu klagen gehabt.
    Und vielleicht gelang es, durch dieses Opfer die Hölle noch einmal vor der Vernichtung zu bewahren. Es mußte einfach gelingen. Es mußte… es mußte…
    In seinem Zustand der Angst und Unsicherheit hätte LUZIFER gern gebetet.
    Doch er wußte nicht, an wen er seine Gebete richten sollte…
    ***
    Als Yves Cascal, Ombre genannt, im Morgengrauen seine Wohnung betrat, spürte er sofort, daß etwas nicht stimmte.
    In einer fließenden Bewegung zog er die Waffe. Schaltete das Licht ein.
    »Nicht schießen«, hörte er seine Schwester im gleichen Moment rufen. »Mach keinen Fehler!«
    Sie saß in dem kleinen Raum, der als Wohnzimmerchen diente und kaum genug Platz für drei Personen bot - damals, als auch Maurice noch gelebt hatte, der als Contergan-Geschädigter bis zu seiner Ermordung durch Lucifuge Rofocale an den Rollstuhl gefesselt gewesen war.
    Damals hatte Yves geschworen, den Dämon zu töten.
    Was auch immer-es ihn kosten würde.
    Auch jetzt befanden sich wieder drei Personen in dem kleinen Zimmer: Angelique, Ombre und - ein Vampir.
    Cascal richtete die Waffe auf den Blutsauger. Der lachte auf und bleckte die spitzen Eckzähne. »Damit erschrecken Sie mich nicht, junger Freund«, sagte er mit einer seltsam wohltönenden, sympathischen Stimme.
    »Erschrecken nicht. Töten«, erwiderte Ombre kalt. »Zu deiner Information, Freundchen: das Ding ist mit Phosphorgeschossen geladen. Ich denke mal, daß solches Feuer nicht nur Dämonen, sondern auch Vampiren zu schaffen macht. Du wirst es sofort erleben.«
    »Warte«, sagte Angelique leise.
    Der schwarzhäutige Dämonenjäger schüttelte den Kopf. »Verteidige ihn nicht. Er ist ein Vampir.«
    »Es gibt einen Grund, ihn zu schonen«, sagte sie. Sie drehte den Kopf. Yves sah die Bißmale an ihrem Hals.
    Er glaubte den Verstand zu verlieren.
    Erst Maurice, und jetzt Angelique… Das konnte doch nicht wahr sein! Warum sie?
    Der Vampirkeim in ihrem Blut… sie würde ebenfalls zu einer solchen Kreatur der Nacht werden! Und jetzt schon war sie die Braut dieses Blutsaugers, der im eleganten Anzug neben Angelique stand und ein spöttisches, überlegenes Lächeln zeigte.
    Yves ließ die Waffe langsam sinken.
    Er wußte nicht mehr, ob es Sinn hatte, überhaupt noch irgend etwas zu tun.
    Seine Schwester mit dem Vampirkeim infiziert…
    Er würde sie töten müssen, um sie davon zu erlösen!
    Aber das konnte er doch nicht! Er konnte sie doch nicht einfach ermorden!
    »Mir ist klar, was Sie jetzt denken, Ombre«, sagte der Vampir. »Sie glauben, diese junge Frau sei für alle Zeiten verloren. Dem ist nicht so. Es läßt sich rückgängig machen.«
    »Blödsinn!« schrie Cascal auf. Er riß die Pistole wieder hoch, zielte beidhändig auf den Vampir, auf seine Brust, dorthin, wo sich das untote Herz befand. »Nichts läßt sich rückgängig machen!«
    »Doch«, sagte Angelique. »Er hat es mir gesagt!«
    »Still!« schrie Cascal. »Er betrügt dich! Er kontrolliert dich! Du sagst nur, was er will!«
    »Das ist nicht wahr«, protestierte Angelique. »Hör ihm zu, bitte!«
    Ich werde ihn schon deshalb töten müssen, weil er mich gefunden hat und nun weiß, wer ich bin, dachte Ombre. »Ich höre, verdammt!«
    »Mein Name«, sagte der Vampir, »ist Morano. Tan Morano. Vielleicht hat Ihr Freund Zamorra Ihnen schon von mir erzählt. Dann sollten Sie wissen, daß ich ein paar kleine Tricks kenne, von denen meine Artgenossen nichts wissen. Ich kann Ihrer Schwester den Keim wieder nehmen, so wie ich ihn in sie gepflanzt habe. Falls es Sie interessiert, Ombre: sie hat sich ziemlich gut gewehrt. Hätte mich dabei fast umgebracht.«
    »Wenn du es kannst«, ging Yves nicht weiter darauf ein, »dann tu es gefälligst! Sofort!«
    Morano hob abwehrend beide
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