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0666 - Das Lächeln einer Teufelin

0666 - Das Lächeln einer Teufelin

Titel: 0666 - Das Lächeln einer Teufelin
Autoren: Jason Dark
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als wäre am Ende alles umsonst gewesen.
    Und wie mich Nadine anschaute. Triumphierend, sicher. Ihr Gesicht hatte sich verändert. Es war im Triumph noch böser geworden. Die Haut sah aus wie mit grünem Schimmel überzogen, in den Augen leuchtete es rötlich, als hätten sich dort kleine Blutstropfen gesammelt.
    Ich war einfach verzweifelt. Wenn alles nichts mehr half, musste ich den anderen Weg gehen, den der neben mir stehende Kommissar aussprach.
    »Soll ich sie pfählen, John?«
    »Nein!«, schrie ich so plötzlich, dass nicht nur Harry zusammenzuckte. Auch Nadine erschrak.
    »Wenn sie jemand endgültig vernichtet, dann bin ich es. Das muss ich einfach tun. Ich bin es mir schuldig, verflucht. Da gibt es keinen anderen Weg.«
    »Wo willst du es tun?«
    Ich hob die Schultern.
    Harry Stahl berührte meinen Arm. »Soll ich nachschauen, was Suko macht?«
    »Wieso?«
    »Ich möchte dich mit Nadine allein lassen.«
    Nadine hockte vor mir. Ich atmete auch ihren Geruch ein, eine Mischung aus Fäulnis und Parfüm.
    Irgendwie widerlich.
    »Bitte, John.«
    Ich ballte die rechte Hand zur Faust. »Okay, Harry, geh bitte. Schau nach Suko.«
    »Gut. Bleibst du hier?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung. Ich weiß noch nicht, was ich mache. Was immer es auch sein wird, ich werde eine Lösung finden, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Ja, John Sinclair, darauf verlasse ich mich auch. Viel Glück wünsche ich dir, viel Glück.«
    Ich hörte ihn weggehen und schaute ihm nicht mehr nach. Und plötzlich fühlte ich mich so verflucht allein…
    ***
    Typen wie Mallmann straften Vorstellungen Lügen, dass sich Vampire nur schwerfällig und hölzern bewegten. Im Gegenteil, sie konnten flinker sein als Menschen, und das bekam der Chinese Suko bewiesen, als er Mallmanns Verfolgung aufnahm.
    Da der Vampir weder den Lift benutzt noch nach draußen gelaufen war, gab es eigentlich nur eine Lösung. Er musste über das Treppenhaus in die höheren Ebenen geflohen sein.
    Dort hatten sich die angststarren Hotelgäste in ihren Zimmern verbarrikadiert.
    Für Mallmann ein idealer Nährboden. Wenn er das Blut roch, würde ihn nichts mehr halten, erst recht keine verschlossene Hoteltür.
    Das Treppenhaus hatte einen großen Vorteil. Auch wenn Suko den Blutsauger nicht sah, er hörte ihn trotzdem und er bekam mit, dass sich Mallmann ungefähr zwei Etagen über ihm bewegen musste.
    Keine Entfernung, um ihn nicht einzuholen.
    Sollte er zwei Stufen auf einmal nehmen, so sorgte Suko dafür, dass er drei nahm.
    Eine Hand hatte er über das Geländer gelegt. Es diente ihm als Stütze und gleichzeitig als Startbrett, denn durch den Druck gab er sich immer wieder neuen Schwung.
    Er jagte weiter. Trotz seiner guten Kondition wusste er, dass Mallmann ihm überlegen war, denn der Blutsauger brauchte keine Erholungspause, seine Kraft war nahezu unerschöpflich.
    Wenn er Suko bis in die zwanzigste Etage hochjagte, hing diesem irgendwann die Zunge aus dem Hals. Dann brach er vor Erschöpfung zusammen und Mallmann konnte triumphieren.
    So weit durfte er es nicht kommen lassen. In der vierten Etage hörte er plötzlich über sich ein bekanntes Geräusch. Da war eine schwere Tür zugefallen.
    Suko atmete auf. Gleichzeitig aber hoffte er, rechtzeitig genug zu kommen. Wenn Mallmann in eines der Zimmer eindrang, war es vorbei. Dann würde ihm keiner Widerstand entgegensetzen.
    Mit kraftvollen Sprüngen erreichte auch Suko Sekunden später das Ziel und riss die feuerfeste Eisentür so schnell wie möglich auf. Vor ihm lag der Gang im schwachen Licht der Notbeleuchtung, und natürlich war der lange Flur leer.
    Was hatte Mallmann getan?
    Suko überlegte. Er konnte darauf hoffen, aus einem der Zimmer einen Schrei zu hören, oder er musste selbst eine Tür nach der anderen aufreißen, um Mallmann zu locken.
    Es war nicht einfach.
    Suko ging zwei, drei Schritte. Auf dem Teppich konnte er sich lautlos bewegen.
    An einer Gangseite stand ein kleiner Wagen, der auf Gummirädern daherrollte. Er hätte eigentlich dicht an der Wand stehen müssen, aber mit dem Heck stand er etwas verschoben. So etwas konnte passieren, wenn er angestoßen wurde.
    Und nicht weit entfernt befand sich eine Zimmertür! Lag dahinter möglicherweise der Raum, in dem sich der Vampir Mallmann verborgen hielt? Suko rann es kalt den Rücken hinab, als er daran dachte. Er wusste ja nicht, wer dort lebte. Ob Erwachsene oder auch Kinder oder Jugendliche. Ein Blutsauger nahm darauf keine Rücksicht.
    Suko
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