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0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

Titel: 0666 - 666 - Die Zahl des Tiers
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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den Schultern. »Ich weiß es nicht«, gestand er. »Ich dachte bisher, schlimmer als bei der Invasion der Ewigen könne es nicht mehr werden. Wir haben die Zeitlinie korrigiert - und können uns trotzdem noch schattenhaft vage an das falsche, hinwegkorrigierte Geschehen erinnern… aber vielleicht war das alles erst der Anfajig. Die Angriffe der Dämonenhorden in der falschen Zeitebene, Stygias Triumphe, das Sterben all der vielen Menschen…« Zu denen auch du gehörtest, fügte er in bitteren Gedanken hinzu. »Wenn die Dämonen damals nichts taten, um uns von der Sache abzulenken, wie schlimm mag es dann diesmal erst werden?«
    »He! Noch hat der Weltuntergang nicht begonnen!« mahnte Nicole. »Werde mir jetzt bloß nicht schwermütig, Chef.«
    »Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig«, zitierte Zamorra einen anderen Vers aus der Offenbarung. »Sechssechs-sechs gilt seither als Teufelszahl. In Moskau haben sie sogar eine Straßenbahnlinie umgetauft, als irgendein abergläubischer Moskowiter diese Zahl bemängelte… Und Fooly zitiert plötzlich das Aufsteigen des Tieres aus dem Meer… sieht so aus, als würde das Zeitalter des Teufels endgültig beginnen.«
    »Aber wer kann mit dem Tier gemeint sein? Welche dämonische Bestie steigt diesmal empor?«
    »Emporsteigen…« Er lachte bitter auf. »Emporsteigen kann nur, was in der Tiefe liegt. Wir haben das dritte Schwert gefunden und Michael Ullich übergeben. Drei Schwerter können Amun-Re töten, und der liegt in der Tiefe im Eis. Rob Tendyke ist zur Antarktis unterwegs… aber ich kann mir nicht vorstellen, daß er so wahnsinnig ist, Amun-Re tatsächlich zu wecken. Er wird eher alles daransetzen, daß die Archäologen vor Ort genau das nicht tun.«
    »Die Rede ist vom Meer, nicht vom Eis.«
    »Und was ist Eis anderes als gefrorenes Wasser?«
    ***
    Tendyke starrte auf die Eisfläche.
    Fünfzehn Meter, dachte er. Fünfzehn Meter, obgleich es eigentlich um die siebzig sein müßten!
    Hatte die Stadt sich gehoben? Oder war die Eisschicht um so viel dünner geworden in den wenigen Jahren? Dabei hätte es doch genau anders sein müssen! Das Polareis konnte nicht so extrem abschmelzen, trotz aller Klimaprobleme und trotz des Ozonlochs über der Antarktis. Eine mehr als fünfzig Meter starke Schicht konnte nicht einfach so verschwinden. Hier mußte etwas anderes im Spiel sein.
    Chang, Centavo und Corniche standen am Flaschenzug. Tendyke trat ein paar Meter von ihnen entfernt an den Rand des Loches und sah nach unten auf die im Licht der Scheinwerfer kristallisch flirrende und spiegelnde Fläche.
    Sie spiegelte nicht mehr!
    Das Eis war hier so klar und durchsichtig wie eine Glasscheibe geworden. Ungläubig starrte Robert Tendyke von oben herab auf die in ihrem frostigen Gefängnis eingeschlossene Gestalt.
    Sie war größer als die meisten Menschen der heutigen Zeit und in ein körperlanges Gewand aus violettem Tuch gehüllt. Die Ränder waren mit eingestickten Symbolen aus Goldfäden und kostbaren Edelsteinen verziert. Symbole einer Magie, die Robert Tendyke trotz seines phänomenalen Wissens über die Welt der geheimen Künste völlig unbekannt waren. Die Schnabelschuhe an den Füßen wie auch der Gürtel um die Hüfte schienen aus massivem Gold geschaffen zu sein. Das Haupthaar des Unbekannten im Eis wurde von einem violetten Samttuch überdeckt. Um die Stirn zog sich ein Goldreif, der über der Stirn das Bild eines Kraken mit sich ringelnden Tentakeln zeigte. Auf der Brust trug die Gestalt an einer Kette drei große Brustplatten. Geheime Zeichen waren darin eingegraben. Symbole, die eine Perversion aller Sinnbilder darstellten, mit denen man in den heutigen Tagen Beschwörungen und Anrufungen geheimer Kräfte der Welten über, neben und unter der Menschheit durchführt. Juwelen aller Art auf den Brustplatten bildeten ein Muster, das einen unbekannten Sternenhimmel zeigte, wie er am Anbeginn der Zeit einmal ausgesehen hatte, bevor die Welt der Namenlosen Alten als Feuerball verglühte und das Universum seine heutige Form annahm. Diese drei Brustplatten aus den Tagen kosmischer Katastrophen bildeten Macht und zugleich den Schutz- und Bannkreis des Amun-Re.
    Robert Tendyke konnte kaum begreifen, was seine Augen hier sehen mußten. Er ahnte jedoch, daß jede Linie und die Anordnung der Steine seine tiefe Bedeutung hatte.
    Der Mann im Eispanzer der Blauen Stadt war zweifellos ein
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