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0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

Titel: 0666 - 666 - Die Zahl des Tiers
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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er genug mit der Erde zu tun hat?«
    »Könnte sein«, sagte Zamorra.
    »Wie auch immer, wir werden nicht auf Foolys Ankunft warten«, kam Nicole ihm entgegen. »Steig ein. Wir versuchen dem Entführer-Twingo zu folgen.«
    Zamorra ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder, reaktivierte die Zeitschau mit dem eingefrorenen Bild und vorsetzte sich wieder in die Beobachter-Halbtrance. Nicole drehte den Wagen quer über die Straße und folgte dann Zamorras gemurmelten Kursanweisungen.
    Wie ein Schlafwandler wirkte er, murmelte vor sich hin. Und verfolgte dabei die einzige Spur, die sie hatten.
    Das mußte relativ langsam geschehen; wenn das Entführerfahrzeug überraschend irgendwo abbog und sie selbst dran vorbeisausten und zurücksehen mußten, konnte das im fließenden Verkehr etwas problematisch werden. Ärger gab es ohnehin schon, weil der langsam fahrende Wagen für alle anderen zum Verkehrshindernis und permanent mit wilden, berechtigt wütenden Hupkonzerten bedacht wurde.
    Aber es ging nicht anders…
    ***
    Tendyke wich unwillkürlich vom Rand der Grube zurück. Und jetzt sahen es auch die anderen.
    »Das Eis ist ja nur noch ein paar Zentimeter dick!« stieß Corniche hervor.
    »Ihr Narren«, sagte Tendyke. »Begreift ihr immer noch nicht? Amun-Re lebt. Er ist nicht tot. Er erwacht! Er steigt empor aus dem Meer des Vergessens…«
    Wieder öffnete der Unheimliche seine Augen. Und diesmal schloß er sie nicht wieder.
    »Das ist unmöglich«, murmelte Rita Chang. »Er kann einfach nicht leben! Nicht in dieser Kältefalle!«
    »So was gibt's nur in obskuren Gruselmärchen, nicht wahr?« spottete Tendyke. Langsam fing er sich wieder. Auch der Schmerz am Kopf, wo ihn Centavos Eisball getroffen hatte, ließ jetzt endlich nach. »Mumien und Eistote… verdammt«, er wurde laut, »das hier ist nicht der Ötzi! Das hier ist ein Monster, das aufgehalten werden muß um jeden Preis! Sprengt das Loch zu, solange es noch geht!«
    Aber die anderen wichen nur immer weiter zurück.
    Tendyke sah, daß die transparente Eisschicht gerade noch ein paar Millimeter durchmaß. Jeden Moment konnte der Körper des Schwarzzauberers sie durchstoßen.
    Er kehrte wieder, er war da, gleich… jetzt…
    Tendyke begann zu laufen.
    Er rutschte auf Eis und Schnee, und jeder Schritt löste in seinem Kopf eine Explosion aus. Niemand hinderte ihn daran, zu den Dynamitvorräten zu laufen. Wozu überhaupt brauchen Archäologen Dynamit? Deren Werkzeuge sind doch Schaufel und Staubpinsel! Er war oft genug dabeigewesen, wenn Wissenschaftler Relikte untergegangener Kulturen gefunden und ausgegraben hatten. Gesprengt hatte dabei noch nie jemand. Hier aber hatte Corniche, ein wahrer Virtuose auf diesem Gebiet, mit den penibel dosierten Sprengladungen die Öffnung regelrecht frei geblasen.
    Tendyke wollte nichts mehr penibel dosieren.
    Er wollte alles, was an Sprengstoff noch vorrätig war, in der Öffnung zur Explosion bringen. Er zerrte die Dynamitstangen aus der Holzkiste. Wo war die Zündschnur, er mußte…
    Er sah sich um.
    Es war zu spät.
    Amun-Re war da.
    Er steckte im Förderkorb des Flaschenzugs, der sich bewegte und den Korb emporholte. Es war nicht Centavo, der ihn bediente - der Archäologe wich schrittweise zurück, strauchelte dabei, fing sich wieder und starrte entgeistert auf das schaurige Bild in grellem Scheinwerferlicht.
    Amun-Re war erwacht, er lebte, er kam zu den Menschen.
    Ich muß Zamorra informieren , durchfuhr es Tendyke. Er MUSS es wissen! Er hatte recht, es ging um Amun-Re, und ich konnte es nicht verhindern!
    Dr. Rita Chang hielt immer noch Tendykes Pistole in der Hand. Sie schoß.
    Beidhändig zielte sie auf Amun-Re. Immer wieder betätigte sie den Abzug. Schuß auf Schuß peitschte aus der Mündung, während der Schwarzzauberer ungerührt aus dem Korb stieg und am Rand der Grube stehenblieb.
    Dann klickte es nur noch.
    Amun-Re wandte sich der Frau zu, die immer noch abdrückte, obgleich das Magazin längst leer war.
    Er ließ sie als erste sterben.
    Dann wandte er sich den anderen zu.
    ENDE des ersten Teils
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 636 »Der dunkle Lord«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 184 »Der Kraken-Götze«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 306 »Die Erde spie den Schrecken aus«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 665 »Die Gruft des Druiden«
    [5] Siehe Professor Zamorra Nr. 500 »Die Quelle des Lebens«
    [6] Siehe Professor Zamorra Nr. 250 »Der Höllensohn«, und folgende
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