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0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

Titel: 0666 - 666 - Die Zahl des Tiers
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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sicher.
    ***
    Zamorra nahm zwei Blaster aus dem Wandsafe. Einen für sich, einen für Nicole. Einen der beiden Dhyarra-Kristalle 4. Ordnung entnahm er ebenfalls und hakte dann das Amulett an sein Halskettchen. Das mußte als Ausrüstung auf die Schnelle reichen. Thors Hammer, letzte Hinterlassenschaft des verstorbenen »Gottes« aus der zerstörten Straße der Götter, war zwar ebenfalls eine recht wirkungsvolle Waffe, aber nicht unbedingt das Instrument, mit dem man mitten in der Stadt herumlaufen und Dämonen jagen konnte…
    Über Visofon informierte er seine Gefährtin und Raffael Bois von dem Zwischenfall, den Diener zusätzlich von dem zerstörten Arbeitszimmerfenster; dann schlüpfte er in die Lederjacke und eilte nach draußen zu den Garagen, die noch vor fünfzig Jahren Pferdestall gewesen waren. Als er den BMW ins Freie fuhr, tauchte Nicole auf und warf sich neben ihm auf den Beifahrersitz. Sie hatte ihren »Kampfanzug« angelegt, den schwarzen Lederoverall. Zamorra drückte ihr die zweite Waffe und den Kristall in die Hand und jagte den 740i durch das Tor und dann die Serpentinenstraße hinunter.
    Es hatte angefangen zu regnen. Graue Wolken hingen über dem Loire-Tal. Hier und da rutschte der Wagen auf nassem Laub oder den zerfahrenen Erdklumpen, die die Bauern mit den Reifen ihrer Traktoren auf der Straße verteilten, wenn sie vom Feld kamen. »Du solltest besser mich fahren lassen«, murmelte Nicole.
    Er schüttelte den Kopf. »Geht schon. Ich sehe schon zu, daß ich den Wagen nicht in den Graben setze.«
    »Graben wäre weniger schlimm als ein anderes Fahrzeug«, seufzte sie. »Verflixt, es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn wir mal ein paar Tage Ruhe bekommen hätten, nicht wahr? Erst die Invasion der Ewigen und die Zerstörung der Straße der Götter , dann das Auftauchen von Astardis hier im Tal, der Vampir in Denver, der Druidengeist in Deutschland, jetzt diese Entführung…«
    »Mit der wir über kurz oder lang rechnen mußten. Nichts und niemand läßt sich so absichern und schützen, daß nicht doch irgendwer mit einem Trick herankommt. Privatunterricht im Château wäre vielleicht doch effektiver. Zumindest so lange, bis der Junge sich selbst seiner Haut wehren kann.«
    »Und jetzt haben wir das Vergnügen, sehr vorsichtig vorgehen zu müssen, damit ihm kein Härchen gekrümmt wird«, sagte Nicole. »Die Erbfolge darf auf keinen Fall unterbrochen werden - spätere Unsterbliche werden's uns danken… Verdammt, wieso wurde er überhaupt entführt? Für die Dämonen wäre es doch wesentlich praktischer, wenn sie ihn direkt umbrächten.«
    »Sie wollen uns erpressen oder in Atem halten«, vermutete Zamorra. »Uns vielleicht von irgend etwas anderem abhalten. Es dürfte ihnen klar sein, daß wir in diesem Fall alles liegen und stehen lassen und auch alle Freunde und Mitstreiter alarmieren, mehr als bei jedem anderen Menschen. Es ist ein Trick…«
    »Ich hoffe, daß es nur das ist. In dem Fall könnten wir pokern…«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe«, sagte er langsam und akzentuiert, »auf keinen Fall vor, zu verhandeln und auf Kompromisse einzugehen. Ich werde die Sache nicht in die Länge ziehen lassen. Wir schauen’s uns an und schlagen zu. Möglichst, bevor jemand überhaupt kommt und eine Forderung stellt. Wer auch immer dahintersteckt und was er bezweckt: er darf keine Chance bekommen.«
    Nicole sah ihn überrascht von der Seite her an. So hart hatte er noch nie geklungen. Seine Hände umklammerten das Lenkrad, daß die Knöchel sich weiß verfärbten. Augenblicke später ließ seine Anspannung wieder nach.
    »Wovon versucht man uns abzulenken?« fragte Nicole leise. »Was mag da schon wieder dampfen und brodeln, daß sie uns unbedingt davon fernhalten wollen?«
    Zamorra schwieg eine Weile.
    Erst als sie Feurs durchquert hatten und Roanne in der Ferne aus dem nachlassenden Regengrau vor sich auftauchen sahen, sagte er: »Und ich sah: ein Tier stieg aus dem Meer, mit zehn Hörnern und sieben Köpfen. Offenbarung 13, Vers 1.«
    »Wie bitte?« stieß Nicole hervor.
    »Fooly«, sagte Zamorra. »Er zitierte dieses Wort aus der Bibel. Frag mich nicht warum - aber vielleicht weiß er mehr, oder er ahnt mehr, als er selbst weiß. Wir wissen doch, daß er uns hin und wieder mit Dingen überrascht, die keiner für möglich hält… Drachen eben…«
    »Die Johannes-Offenbarung«, murmelte Nicole. »Die Apokalypse, nicht wahr? Meinst du, daß es das ist, was uns erwartet?«
    Zamorra zuckte mit
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