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0665 - Die Vulkan-Diebe

Titel: 0665 - Die Vulkan-Diebe
Autoren: Unbekannt
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behutsam und vorsichtig an die Wirklichkeit herangeführt werden.
    „Du brauchst dich nicht zu fürchten, Frank", erwiderte der AntiPriester sanft. „Du bist hier absolut sicher. Wir sorgen für dich. Du mußt dich lediglich bemühen, wach zu bleiben. Du hast lange geschlafen, zu lange."
    Eigk sah, wie Chmorl-Pamo zusammenzuckte. Er faßte die Worte des Professors als Vorwurf auf und litt darunter.
    Frank ging zu dem Anti und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    „Wir sind sehr glücklich, Frank, daß du wach bist. Der Professor wollte dich nicht tadeln dafür, daß du geschlafen hast."
    Frank Chmorl-Pamo sah ihn an. Er lächelte matt.
    Nach dem großen medizinisch-biologischen Experiment, das endgültig gelungen zu sein schien, folgte jetzt das psychologische. Chmorl-Pamo lebte und war bei vollem Bewußtsein. Würde es aber gelingen, ihn zu einem wirklich lebensfähigen Menschen zu machen? Niemand hatte zu Beginn dieses gewagten Unternehmens daran gedacht, daß Frank erst mit achtzehn Jahren die Augen zum erstenmal öffnen würde.
    Damit ergaben sich Probleme völlig neuer Art. Ein Kind hat viel Zeit zum lernen. Chmorl-Pamo blieben vielleicht nur einige Stunden. Er war ein leeres Blatt. Zwar hatte Paylusche versucht, ihm auf positronisch-hypnotischem Wege Kindheitserinnerungen und Erfahrungswerte zu vermitteln, aber niemand konnte sagen, ob es ihm auch gelungen war. Frank hatte gesprochen. Das bewies, daß zumindest der sprachliche Teil des Lernprogramms von dem schlafenden Gehirn aufgenommen worden war.
    Frank Eigk zweifelte plötzlich daran, daß es überhaupt möglich war, einem Erwachsenen Ersatzwerte für achtzehn Lebensjahre zu vermitteln.
    Frank Eigk und Paylusche-Pamo blickten sich an.
    Der Assistent bemerkte die tiefen Zweifel in den Augen seines Lehrers. Der Anti-Priester wußte, daß Chmorl-Pamo nur äußerst geringe Überlebenschancen hatte, wenn der CheF tatsächlich mit seinen Arbeiten begann.
    „Es hilft alles nichts, Frank", sagte der Professor. „Sie müssen Ihrem Namenvetter helfen. Er soll aufstehen und ein wenig aufund abgehen."
    Paylusche-Pamo erhob sich und ging zum Ausgangsschott.
    „Was werden Sie tun, Professor?"
    „Ich werde dafür sorgen, daß er ein wenig mehr Zeit erhält.
    Wir werden kämpfen, Frank. Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie sie den Berg abtragen und alles zerstören. Ich habe eine Konferenz mit den Kollegen anberaumt."
    Er verließ den Raum.
    Frank Chmorl-Pamo versuchte aufzustehen. Es gelang ihm nicht. Er glitt von der Liege und stürzte zu Boden. Eigk eilte zu ihm und half ihm behutsam auf. Er sprach beruhigend auf ihn ein.
    „Das geht alles nicht so schnell, Frank", sagte er. „Du mußt erst lernen, deinen Körper zu gebrauchen. Kein Mensch kann unmittelbar nach seiner Geburt schon laufen."
    „Meine Geburt liegt lange zurück."
    „Sie ist erst dann beendet, wenn das Bewußtsein erwacht."
    Unbeholfen setzte Chmorl-Pamo einen Fuß vor den anderen.
    Schwer stützte er sich auf Eigk. Sein Atem ging schnell und laut.
     
    *
     
    Etwa dreißig Space-Jets stürzten aus dem glasiggrünen Himmel auf die Chmorl-Universität herab. Zehn Raumer landeten unmittelbar vor den Schleusenkuppeln der Glassitgänge.
    Die Schotte öffneten sich, und Soldaten und Roboter sprangen heraus. Die Männer trugen Atemmasken. Sie hatten die Glassitgänge noch nicht erreicht, als aus einigen Bodenlöchern bewaffnete Studenten herauskletterten. Auch sie waren mit Atemmasken ausgestattet, so daß sie sich frei bewegen konnten.
    Die Soldaten zögerten.
    Das war ihr Fehler.
    Einige Studenten feuerten mit Energiestrahlwaffen und erzielten eine verheerende Wirkung. Wenigstens zehn Soldaten starben bei dem ersten Angriff. Dann vermischten sich die Gruppen.
    Das Einsatzkommando verzichtete darauf, ebenfalls mit Energiestrahlwaffen zu schießen. Es stürzte sich auf die Studenten und versuchte, sie mit Dagorgriffen zu überwältigen.
    Das war der zweite Fehler.
    Die Schüler der Chmorl-Universität erwiesen sich als außerordentlich gut trainiert. Mit harten Schlägen zertrümmerten sie die Abwehr der Soldaten und rissen ihnen die Atemmasken vom Gesicht.
    Einige Studenten hatten die Jets erreicht. Sie schossen mit ihren Energiestrahlern erbarmungslos in die offenen Schleusen hinein. Einige von ihnen schleuderten vorbereitete Sprengsätze in die Maschinen und erzielten damit einen durchschlagenden Erfolg. Drei Raumer explodierten. Glühende Trümmerstücke wirbelten über das Kampffeld. Die
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