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0665 - Die Gruft des Druiden

0665 - Die Gruft des Druiden

Titel: 0665 - Die Gruft des Druiden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nachzugeben. »Ich konnte nicht anders. Ich dachte nur daran, daß sie gesehen hat, wie wir den Mann hinunter geworfen haben, und…«
    »Und jetzt hast du nicht nur eine. Körperverletzung am Hals, sondern auch noch einen Mord. Und ich stecke mit drin wegen Beihilfe. Frauen!« Er riß beide Hände hoch. »Warum hat Allah ihnen nur hübsche Körper und wenig Verstand gegeben? Ich fasse es einfach nicht. Du bringst uns alle ms Gefängnis! Und ich - ich werde abgeschoben, nach Pakistan zurück. Und ich kenne da doch keinen Menschen! Ich bin hier aufgewachsen! Ich bin ein Deutscher, auch wenn ich keinen deutschen Paß habe! Das hier ist meine Welt! Verdammt, sie schieben mich ab, und was sollen meine Eltern ohne mich machen, wenn sie alt sind?«
    Er schlug die Hände vors Gesicht. »Warum?« flüsterte er. »Warum hast du das getan, Renate? Warum nur?«
    »Komm zu dir«, sagte sie leise. »Wir werden einen Weg finden.«
    Er steckte die Waffe in seine Hosentasche.
    »Wir müssen einen Weg finden«, sagte er. Langsam ging er in Richtung des Lagerfeuers zurück. Es brannte immer noch; offenbar hatte Gaby Schwierigkeiten damit, es zu löschen.
    »He, was machen wir mit der Frau?« fragte Renate.
    »Laß dir was einfallen«, sagte Achmed finster. »Du hast sie umgebracht, sie ist dein Problem. Ich will damit nichts mehr zu tun haben. Nichts, hörst du? Gar nichts!«
    »Warte!« rief sie ihm nach. »Du kannst doch jetzt nicht einfach…«
    Und ob ich kann! dachte er in verzweifelter Wut. Er erreichte das Feuer. »Gibt's hier auch ein Problem?« fragte er aggressiv. »Kriegst du die paar Flammen nicht aus?«
    Gaby, immer noch in ihrem knappen Bikini, starrte ihn aus großen Augen an. »Ich… ich kann überhaupt nichts tun«, flüsterte sie. »Ich weiß nicht, was ich tun soll und wie. Es ist alles so furchtbar! Hat Renate diese Frau tatsächlich erschossen?«
    »Habe ich!« fuhr Renate auf, die ebenfalls herangekommen war. »Aber ich konnte doch nichts dafür! Wie oft soll ich's noch sagen? Es war ein Reflex!«
    »Weil du dem Mann diese verdammte Waffe abgenommen hast!« schrie Achmed sie an. »Du…«
    Er verstummte.
    Aus dem Feuer erhob sich etwas.
    Etwas Furchtbares.
    Etwas Mordendes !
    ***
    Menkenberg war nicht aus dem Schatten herausgekommen, aber er zog sich noch tiefer zurück. Nur kurze Zeit hatte der Druide ihn teilweise freigegeben. Der Student war entsetzt. Aber irgendwie empfand er das Geschehen auch als logisch. Was geschah, passierte, weil es so sein mußte.
    Im nächsten Moment war er schon nicht mehr wieder er selbst.
    Torran schreckte vor der Menge an Menschen zurück, die jetzt aufgetaucht waren, und die noch seltsamer aussahen als die anderen. Zumindest, was ihre Kleidung anging. Und die flackernden blauen Feuer auf den Dächern ihrer pferdelosen, geschlossenen Karren… wie kam das alles zustande?
    Er wußte es nicht, und er wollte auch nicht, daß Menkenberg beziehungsweise er selbst entdeckt wurde.
    Deshalb zog er sich auf das Plateau zurück.
    Dort konnte er sich wenigstens noch teilweise heimisch fühlen. Auch wenn es nichts mehr von dem gab, was er einst gekannt hatte.
    Als er die Fläche erreichte, sah er am Heiligen Platz das Feuer.
    Aber nicht das, welches die Frevler entfacht hatten.
    Sondern das Feuer…
    Und ein weiterer Frevler starb!
    ***
    Zamorra erwachte mit einem gewaltigen Brummschädel.
    Irgend etwas war falsch; er lag mit dem Kopf nach unten ziemlich schräg, und etwas drückte gegen seine Seite. Außerdem pochte und hämmerte es nicht nur in seinem Kopf, sondern auch andere Körperstellen schmerzten. Ihm war, als sei er unter eine Dampfwalze geraten.
    Um ihn herum war alles dünkel; am Himmel ein paar Sterne.
    Er versuchte sich zu erinnern.
    Das Mädchen am Lagerfeuer. Ihr blitzschneller Griff zu seiner Waffe. Ihr Zuschlägen.
    Davon tat ihm der Schädel weh. Aber alles andere? Und wo war er jetzt?
    Er bemühte sich, seinen Körper so zu drehen, daß er aufstehen konnte. Zwei Routinegriffe zur Brust und zum Gürtel - das Amulett war noch da, der Blaster nicht. Natürlich nicht. Den hatte jetzt dieses langbeinige Biest. Andersherum wäre es ihm lieber gewesen; das Amulett konnte er jederzeit mit einem telepathischen Befehl zu sich rufen.
    Er richtete sich auf; kein Schwindelgefühl, keine Übelkeit. Nur der Schmerz. Also hatte er wenigstens keine Gehirnerschütterung. Er tastete nach der Quelle des Schmerzes; es gab auch kein Blut.
    »Und wie bin ich nun wohin gekommen?« murmelte er und
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