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0664 - Der Vampir von Denver

0664 - Der Vampir von Denver

Titel: 0664 - Der Vampir von Denver
Autoren: Claudia Kern
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alles?« fragte er ironisch.
    Der Dämonenjäger lächelte katzenfreundlich. »Nur ein kleiner Test, um zu sehen, ob du ein Abbild geschickt hat, oder wirklich hier bist. Nachdem wir das nun geklärt hätten…«
    Mit den Daumen schaltete er die Waffen von Paralyse- auf Lasermodus um und feuerte. Mors wurde von den Strahlen dutzendfach durchbohrt. Sein Körper wurde zurückgeschleudert und prallte gegen die Felswände, die im Licht der pausenlos aufblitzenden Laserstrahlen rot zu glühen begannen.
    Der Vampir schrie einen Zauberspruch, aber nichts passierte. Zamorra sah ihm seine Verzweiflung an, als er versuchte zu fliehen, sich aber nicht von der Stelle bewegte. Seine gesamte magische Kraft war darauf konzentriert, seinen Körper vor den Laserstrahlen zu schützen. Sie reichte zu nichts anderem mehr.
    Zamorra stand auf, steckte einen Blaster weg und feuerte mit dem zweiten weiter. Er hakte das Amulett von der Kette und warf es wie einen Diskus auf den Vampir.
    Mors verging in einer Staubwolke, kaum daß es ihn berührte.
    »Angeber«, murmelte Zamorra, rief das Amulett in seine Hand zurück und ging tiefer in den Gang hinein.
    Hinter ihm begann es in den rot glühenden Steinen zu arbeiten. Staub rieselte von der Decke. Ein Balken knarrte…
    ***
    »LUZIFER, Baphomet, Astaroth, Beelzebub, hört mich an!«
    Fu Longs Stimme drang durch die Höhle, hinein in das Pentagramm und durch die Macht der Beschwörung bis tief in die Hölle. Seine Kinder standen hinter ihm und unterstützten ihn mit ihrer Kraft.
    »Dämonen der Hölle, gewährt mir das Recht, das mir zusteht.«
    Voller Triumph sprach der Vampir die uralten Formeln.
    Auf diesen Moment hatte er so lange gewartet! Hierauf war alles hinausgelaufen, die Entbehrungen, die er auf sich genommen hatte, die Schmach, wie ein Dieb aus Kalifornien fliehen zu müssen, die Intrigen, die Manipulationen… das alles zahlte sich jetzt aus.
    Der Vampir hob die Arme.
    »Ich habe eine Familie«, rief er, »geboren aus meinem Blut, geschaffen durch meine Macht. Ich habe Land, auf das es keinen Anspruch gibt. Und ich verlange mein Recht! Dämonen, gebt mir das Land, das die Menschen Colorado nennen!«
    Fu Long wußte, daß die Dämonen keinen Grund hatten, diesen Anspruch abzulehnen. Sie würden im Geist seiner Kinder sehen, daß er die Wahrheit sagte und das ehemalige Familienoberhaupt schon lange tot war. Damit war das Land für jeden frei verfügbar. Fu Long lächelte, als er daran dachte, wieviel Überredungskunst es ihn über die Jahrzehnte hinweg gekostet hatte, um Don Diego davon abzuhalten, Nachforschungen über die Familie in Colorado anzustellen. Und jetzt gehörte das Land ihm, und damit hatte Diego keine Möglichkeit mehr, ihn zu töten, ohne einen Krieg anzuzetteln. So sehr der alte Spanier seine Rache auch liebte, das würde er er nicht riskieren.
    Fu Long hatte gewonnen…!
    Er beobachtete, wie Nebel aus dem Pentagramm aufstieg. Die Erde bebte leicht und Staub rieselte von der Decke. Aus dem Nebel formte sich ein kompliziertes Gebilde aus Linien und Formen, das Fu Long als Astaroths Dämonensiegel erkannte. Astaroth, der Erzdämon, der Herr über diesen Bereich der Welt war…
    »Dein Anspruch sei gewährt«, grollte seine Stimme.
    Der Vampir verneigte sich tief. »Danke, Herr«, entgegnete er, aber das Siegel löste sich bereits auf. Der Dämon war in die Hölle zurückgekehrt.
    Langsam verzog sich auch der Nebel, der sich in der Höhle verteilt hatte, nur die Erde bebte immer noch.
    Fu Long stutzte. Er hatte das Beben für eine Begleiterscheinung der Beschwörung gehalten. Daß es immer noch anhielt, irritierte ihn.
    Doch dann verbannte er diesen Gedanken. Etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit erregt.
    Eine Gestalt, die sich im verschwindenden Nebel am Rande der Höhle abzeichnete.
    Nicole Duval.
    In der Hand hielt sie den blau funkelnden Kristall und aktivierte ihn!
    »Nein!« schrie Zamorra, der im gleichen Augenblick in der Höhle auftauchte. »Nicht angreifen!«
    Nicole fuhr herum. »Was?« stieß sie ungläubig hervor.
    »Laß sie gehen«, sagte der Dämonenjäger und taumelte, als ein weiteres Beben die Höhle erschütterte. Durch seine Laserschüsse war anscheinend der gesamte Berg instabil geworden. Neben ihm platzte Felsgestein unter seinem eigenen Druck auseinander. Feine Risse bildeten sich in der Decke und ließen Staub auf Zamorra herab regnen.
    Sie hatten keine Zeit zu verlieren.
    Zamorra griff nach Nicoles Hand und zog sie in den Gang. »Wir sollten
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